Die Erholung im Detailhandel lässt auf sich warten

Die Erholung im Detailhandel lässt auf sich warten
(Foto: Pixabay)

Basel – Auch in der ersten Jahreshälfte 2017 konnte der Schweizer Detailhandel den 2015 mit dem Frankenschock eingesetzten Negativtrend nicht stoppen. Wenngleich sich die konjunkturelle Grosswetterlage im restlichen Jahresverlauf 2017 aufhellt und allmählich die Binnenwirtschaft erreichen wird, muss aufgrund der schwachen ersten Jahreshälfte 2017 insgesamt im dritten Jahr in Folge ein Umsatzrückgang hingenommen werden. BAKBASEL erwartet ein nominales Minus von knapp unter einem Prozent (-0.9%). Damit ist allerdings die Talsohle erreicht und 2018 sollte der Schweizer Detailhandel wieder expandieren können.

Die Preisentwicklung im Detailhandel war in der ersten Jahreshälfte 2017 nur noch schwach rückläufig. Die bereits im Vorjahr eingesetzte Normalisierung, hat sich somit fortgesetzt. Mittelfristig werden die Preise im Schweizer Detailhandel wieder ansteigen. Für 2017 wird im Jahresdurchschnitt noch mit einem Preisrückgang von minus 0.3 Prozent gerechnet, im kommenden Jahr erwartet BAKBASEL im Durchschnitt nahezu stabile Preise (-0.1%).

Eine relativ dynamische Preisentwicklung verzeichnet derweil der Bekleidungsdetailhandel. Zum zweiten Jahr in Folge werden Preisanstiege von über einem Prozent erwartet (+1.5%). Nachdem lange Zeit ein starker Preiswettbewerb und Rabattpolitiken den Detailhandel mit Kleidern und Schuhen geprägt hatten, scheint nun eine gewisse Marktbereinigung vollzogen zu sein. Mit der Herausforderung der wachsenden Online-Einkäufe sind die Händler jedoch weiterhin konfrontiert.

Erholung im nächsten Jahr
Entlastungstendenzen gab es in jüngster Zeit beim Franken-Euro-Kurs. Inwieweit die Abwertung des Frankens von Dauer ist bzw. wie stark diese überhaupt in einem Rückgang des Einkaufstourismus mündet, gilt es noch abzuwarten. Die Preisdifferenzen zu den Nachbarländern sind beim aktuellen Wechselkurs immer noch sehr hoch. In den kommenden Monaten dürfte sich die konjunkturelle Aufhellung der Schweizer Wirtschaft auch auf den Binnensektor übertragen und dem Detailhandel Impulse verleihen.

Aufgrund der schwachen ersten Jahreshälfte muss 2017 dennoch insgesamt mit einem weiteren Umsatzminus gerechnet werden (-0.9%). Nach drei Jahren mit Umsatzverlusten können die Detailhändler damit gerade noch ein Niveau realisieren, das nur noch leicht über demjenigen von vor 10 Jahren liegt. BAKBASEL geht davon aus, dass damit im laufenden Jahr die Talsohle erreicht sein wird und der Detailhandel ab 2018 wieder expandieren kann (nominal: +0.6%). Neben der sich fortsetzenden Aufhellung der allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird insbesondere der Anstieg der real verfügbaren Pro-Kopf-Einkommen die Nachfrage stimulieren. (BAKBASEL/mc/pg)

 

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