Allreal verdient wegen tieferem Verkaufserfolg weniger

Allreal verdient wegen tieferem Verkaufserfolg weniger
Allreal-CEO Roger Herzog. (Foto: Allreal)

Zug – Allreal, die Immobiliengesellschaft mit eigener Generalunternehmung, hat im ersten Halbjahr 2017 bei einem leicht höheren Mietertrag unter dem Strich weniger verdient. Im Wesentlichen sind dafür geringere Verkaufserfolge verantwortlich, was die Konzernleitung auch so in Aussicht gestellt hatte. Die Ziele für das Gesamtjahr werden entsprechend bestätigt. An der Börse werfen die News keine hohen Wellen.

Grosse Fortschritte hat Allreal bei der Vermietung gemacht. Die Leerstandsquote lag Ende Juni Firmenangaben vom Dienstag zufolge bei im Branchenvergleich sehr tiefen 2,9% nach 6,2% im Sommer 2016. Geholfen hat, dass Allreal in der Hirslanden-Gruppe einen Mieter für eine grosse Geschäftsliegenschaft im Glattpark im Norden Zürichs fand. Die Klinikbetreiberin bezieht das Gebäude in Etappen. Bis Ende Jahr wird es vollvermietet sein, wie CEO Roger Herzog am Dienstag vor Journalisten in Aussicht stellte.

«Wir sind zuversichtlich, den Leerstand über die Folgeperioden halten zu können», fügte er an. In den nächsten 18 Monaten seien nur 6% des Mietvolumens für Geschäftsliegenschaften zu erneuern und bei grösseren Mietern seien keine Anzeichen für eine Beendigung von Vertragsverhältnissen in Sicht.

Mietertrag gestiegen
Wegen des tieferen Leerstands zusammen mit dem Portfolioausbau stieg der Mietertrag um 1,2% – im derzeitigen Marktumfeld keine Selbstverständlichkeit. Und Herzog rechnet mit weiterem Wachstum. Ab Anfang Oktober wird beispielsweise ein fertiggestelltes und vollvermietetes Geschäftsgebäude am Schiffbauplatz in Zürich in den Zahlen sein. Ferner seien in Bülach zwei Mehrfamilienhäuser mit einem Jahressollmietertrag von 2 Mio CHF für das eigene Portfolio im Bau. Die Fertigstellung ist für das zweite Halbjahr 2018 geplant.

Zufrieden zeigte sich Herzog auch mit dem Geschäftsverlauf in der Sparte Realisation der Generalunternehmung. Hier baut Allreal Liegenschaften sowohl für Dritte (80%) wie auch für den eigenen Bestand (20%). Die Bruttomarge als relevante Kennzahl stieg auf im historischen Vergleich hohe 14,5%. «Der Arbeitsvorrat ist von hoher Qualität. Daher bin ich zuversichtlich, dass wir die Marge auf diesem Niveau halten können.»

Gewinnzahlen tiefer
Bei der Gewinnentwicklung blieb Allreal wie von der Konzernleitung in Aussicht gestellt jedoch hinter dem Vorjahr zurück, schnitt gleichwohl aber besser als von Analysten erwartet ab. Das Ergebnis auf Stufe EBIT schrumpfte um 14% auf 85,7 Mio CHF zusammen. Unter dem Strich fällt der Gewinnrückgang nicht so dramatisch aus. Es resultiert ein Minus von 3,4% auf 59,3 Mio. Der Grund: Finanz- und Steueraufwand fielen jeweils deutlich tiefer aus.

Für den Gewinnrückgang ist ein tieferer Erfolg aus dem Verkauf von Eigentumswohnungen verantwortlich. Im Vorjahr hatte Allreal vor allem vom Verkauf der Wohnungen auf dem Guggachareal in Zürich profitiert. Ein Projekt dieser Grösse ist 2017 nicht im Verkauf. Deshalb rechnet Herzog auch für das Gesamtjahr mit einem tieferen Verkaufserfolg.

Dies ist auch der Grund weshalb der EBIT im Geschäftsjahr 2017 leicht unter Vorjahr erwartet wird. Dies hatte Allreal bereits im Februar in Aussicht gestellt.

An der Börse zeigte sich die Allreal-Aktie wenig bewegt. Sie verlor am Dienstag 0,4% und hielt sich damit allerdings besser als der Gesamtmarkt. (awp/mc/upd/ps)

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