CH-Schluss: SMI gewinnt 0,5% auf 9’093 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 0,5% auf 9’093 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag nach verhaltenem Auftakt an Fahrt aufgenommen und den Handel klar im Plus abgeschlossen. Mit Unterstützung der Bankenwerte und von Zyklikern nahm der Leitindex SMI Kurs auf die Marke von 9’100 Punkten, die er aber knapp nicht erreichte. Die freundliche Stimmung wurde von der jüngsten Frankenschwäche begleitet. Der Euro kletterte zum Franken im Tagesverlauf über die Schwelle von 1,156 auf den höchsten Stand seit der Aufhebung des Mindestkurses im Januar 2015.

Der Handel war im Vorfeld der US-Notenbanksitzung vom Mittwoch allerdings von Zurückhaltung geprägt. Die Anleger hätten sich nicht allzu stark aus dem Fenster gelehnt, so ein Händler. Allgemein wird damit gerechnet, dass das Fed den Startschuss zum Abbau der Notenbankbilanz geben wird. Zudem wird auf Hinweise zum Zeitpunkt einer weiteren Leitzinserhöhung gewartet. Die Notenbank dürfte Händlern zufolge jedoch mit geldpolitischen Massnahmen behutsam umgehen.

Bis Börsenschluss gewann der Swiss Market Index (SMI), neu wird das Gewicht der grössten Titel gekappt, 0,50% auf 9’093,20 Punkte. Der SPI 20, er entspricht von der Zusammensetzung her dem SMI, enthält aber keine Kappung, schloss 0,49% höher auf 9’091,85 Stellen.

Der 30 Aktien umfassende und gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg derweil um 0,54% auf 1’461,27 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,43% auf 10’380,83. Von den 30 wichtigsten Titeln standen am Ende 24 im Plus, vier im Minus und zwei (Bâloise, Swiss Re) unverändert.

Unter den Blue Chips lagen Givaudan (+1,6%) weit vorne. Die Bank Vontobel empfiehlt die Aktie des Aromen- und Riechstoffhersteller neu zum «Kauf». Dank der starken Finanzposition könne Givaudan erheblich in Forschung und Entwicklung investieren, um innovative Produkte zu entwickeln oder um das Produktportfolio durch die Übernahme von Unternehmen abzurunden, hiess es.

Swisscom (+1,5%) zogen in der zweiten Handelshälfte an. Spekulationen über eine mögliche Fusion der US-Mobilfunktochter der Deutschen Telekom mit dem US-Konkurrenten Sprint verlieh dem Telekomsektor europaweit Auftrieb. Derweil knüpften die Grossbanken UBS und CS mit +1,0% bzw. +0,8% an die gute Kursentwicklung der Vorwoche an.

Gefragt waren auch Zykliker wie Tagessieger Lonza (+1,8%), SLI-Neuling Logitech (+1,6%) oder Swatch Group (+0,8%). Für Swatch hatte Morgan Stanley das Kursziel angehoben. Die Analysten bleiben für die Uhrenbranche allerdings vorsichtig gestimmt und stufen die Titel nach wie vor mit «Underweight» ein.

Die schwergewichtigen Pharma-Aktien Novartis und Roche gewannen nach schwachem Beginn am Ende 0,8% bzw. 0,5%. Roche standen mit positiven Studiendaten zu Venclexta bei der Behandlung von chronischer lymphatischer Leukämie im Fokus. Novartis wiederum wurden von HSBC auf deren «Europe Super Ten»-Liste genommen. Nestlé legten bis zum Schluss um 0,2% zu.

Kühne+Nagel gewannen vor dem Investorentreffen vom Mittwoch lediglich 0,1%.

Auf der Gegenseite fielen Aryzta um 3,0% deutlich zurück. Im Vorfeld der am kommenden Montag anstehenden Ergebnisse des Backwarenkonzerns wurde am Markt gerüchteweise von einer Zahlenenttäuschung gesprochen. Unter Gewinnmitnahmen nach einer zuletzt guten Performance litten Richemont (-0,9%).

Auch Clariant (-0,5%) tendierten schwächer. Der aktivistische US-Aktionär White Tale hat seinen Anteil am Spezialchemiekonzern auf 15% ausgebaut und fordert nun Alternativen zur geplanten Fusion mit Huntsman. Clariant äusserte sich dazu bis Börsenschluss nicht und auch Analysten reagierten zurückhaltend. Mit der Huntsman-Fusion würden Aktionärswerte geschaffen, und nicht – wie der Finanzinvestor sagt – vernichtet, so ein Analyst.

Am breiten Markt kletterten Wisekey um 5,4% in die Höhe. Das Cybersicherheits-Unternehmen hatte den Verlust im Halbjahr klar reduziert. Nach Jahreszahlen wurden auch Crealogix (+5,0%) sehr gut nachgefragt und Leclanché legten um 6,9% zu, nachdem der Batterie-Hersteller eine Partnerschaft für ein Schnellladesystem für Elektromobile eingegangen ist.

Ausserdem blieben Valora (+2,8%) am Tag des Investorentreffens im Aufwärtstrend. Am Vortag hatte die Übernahme von «Backwerk» bereits eine Hausse ausgelöst. Kurseinbussen erlitten etwa Romande Energie (-4,2%) oder Kuros (-4,0%). (awp/mc/ps)

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