US-Schluss: Dow gibt 0,2% auf 22’296 Punkte nach

US-Schluss: Dow gibt 0,2% auf 22’296 Punkte nach

New York – Eine weitere Verschärfung der Kriegsrhetorik zwischen Nordkorea und den USA hat den US-Börsen am Montag Verluste eingebrockt. Zum Handelsende stand der Dow Jones Industrial 0,24 Prozent tiefer bei 22’296,09 Punkten. Der marktbreite S&P 500-Index verlor 0,22 Prozent auf 2’496,66 Punkte. Noch deutlicher nach unten ging es für den technologielastigen Nasdaq 100, der 1,10 Prozent auf 5’867,35 Zähler verlor. Erst in der vergangenen Woche hatten alle Indizes Höchststände erreicht.

Auch wenn das jüngste Säbelrasseln schon bald wieder vorbei sein könnte, erreichten die Spannungen zwischen Nordkorea und den USA nun trotzdem eine weitere Eskalationsstufe, kommentierte Marktexperte Neil Wilson vom Handelshaus ETX Capital. Entsprechend könnten Investoren ihre Risiken wieder reduzieren.

Nordkorea fasse die jüngsten Kommentare von US-Präsident Donald Trump als «Kriegserklärung» auf, hatte Aussenminister Ri Yong Ho laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap am Montag in New York gesagt. Trump hatte am Samstag getwittert, Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und seine Regierung würden «nicht mehr lange hier sein». Am selben Tag hatten die USA mehrere Langstreckenbomber und Kampfjets in den internationalen Luftraum östlich von Nordkorea geschickt, um im Streit um das Atomprogramm Nordkoreas Stärke zu demonstrieren.

Konjunkturdaten gab es zum Wochenauftakt keine, dafür aber Reden der US-Notenbanker William Dudley und Charles Evans. Anleger erhofften sich davon wie immer Hinweise auf die künftige Geldpolitik der Währungshüter. Derzeit fragen sich die Investoren vor allem, in welcher Geschwindigkeit die Leitzinsen weiter erhöht werden. Dudley, der einflussreiche Präsident der regionalen Notenbank von New York, hatte in seiner Rede die ungewöhnlich schwache Inflation in den USA als vorübergehendes Phänomen bezeichnet. Charles Evans von der regionalen Notenbank Chicagos zeigte sich angesichts der niedrigen Inflationserwartungen derweil besorgt und sprach sich für eine abwartende Geldpolitik aus.

Die Bundestagswahl in Deutschland spielte im Grunde keine Rolle am US-Aktienmarkt. Am Sonntag hatten die Regierungsparteien aus Union und SPD hohe Verluste hinnehmen müssen, die CDU blieb aber stärkste Kraft. Der Wahlausgang hinterliess gleichwohl Spuren beim Eurokurs, der angesichts einer womöglich schwierigen Regierungsbildung unter 1,19 US-Dollar gefallen war und im New Yorker Handel mit zuletzt 1,1847 US-Dollar auch deutlich unter dieser Marke blieb.

Der stärkere Dollar dämpfte wiederum etwas die Stimmung am New Yorker Markt, denn die Einnahmen der US-Konzerne im Ausland können dadurch geschmälert werden. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1867 (Freitag: 1,1961) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8427 (0,8361) Euro.

Im US-Leitindex waren die Anteile des Kreditkartenanbieters Visa mit einem Minus von 2,41 Prozent der schwächste Wert. Die Aktien des iPhone-Konzerns Apple büssten 0,88 Prozent ein und weiteten damit ihre jüngsten Verluste aus.

Für die Titel von General Electric (GE) ging es hingegen um 0,97 Prozent hoch. Der schweizerische Industriekonzern ABB will dem Konzern für eine Milliardensumme dessen Sparte für Elektrokomponenten abkaufen und legt dafür 2,6 Milliarden US-Dollar auf den Tisch. In Zürich hatten die Papiere von ABB unverändert geschlossen.

Tagessieger im Dow-Index waren die Aktien von ExxonMobil mit plus 1,33 Prozent. Kräftig gestiegene Ölpreise erwiesen sich als Treiber.

Zudem sorgten Analystenkommentare für Bewegung. So hatte die Deutsche Bank die Aktien des Autobauers General Motors (GM) zum Kauf empfohlen. GM-Aktien gewannen 2,23 Prozent.

Die Bank Morgan Stanley hatte zudem die Papiere von Colgate-Palmolive auf «Overweight» hochgestuft. Der Konsumgüterhersteller koste derzeit an der Börse in etwa soviel wie seine strukturell weniger attraktiven Konkurrenten, schrieb dazu Analystin Dara Mohsenian. Dies sei eine selten gute Gelegenheit zum Kauf der Aktien. Die Expertin glaubt, dass das Umsatzwachstum des US-Konzerns beginnend mit dem Schlussquartal wieder über dem der Wettbewerber liegen wird. Colgate-Palmolive-Anteile rückten um 2,54 Prozent vor.

Am US-Rentenmarkt zogen richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen um 9/32 Punkte auf 100 9/32 Punkte an und rentierten mit 2,22 Prozent. (awp/mc/ps)

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