Devisen: Euro wegen Katalonien-Referendum unter Druck

Devisen: Euro wegen Katalonien-Referendum unter Druck
(Bild: © Delphimages - Fotolia.com)

Frankfurt – Der Euro ist am Montag nach dem Unabhängigkeitsreferendum in der spanischen Region Katalonien zum US-Dollar deutlich unter Druck geraten. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1749 USD, nachdem sie zuvor auf ein Tagestief von 1,1730 Dollar gefallen war. Das war etwa ein Cent weniger als am Freitag.

Das von Gewalt überschattete Referendum über die Abspaltung Kataloniens von Spanien haben die Separatisten klar für sich entschieden. Die Mehrheit von 90% für eine Abspaltung kam jedoch bei einer Wahlbeteiligung von lediglich 42% zustande. Die Zentralregierung erachtet das Referendum als ungültig, weil es nach der Landesverfassung nicht erlaubt sei. Die Regionalregierung sieht das Referendum trotz Verfassungsverbots als gültig an und berät über das weitere Vorgehen.

Auch gegenüber CHF schwächer
Auch zum Schweizer Franken gab der Euro nach und notiert auf 1,1413 CHF, nachdem er kurzzeitig unter die Schwelle von 1,14 CHF gefallen war. Der Dollar hat zum Franken derweil etwas zugelegt und notiert mit 0,9714 CHF wieder über 0,97 CHF. Thomas Flury, Währungsexperte der UBS, sieht im Rückgang des Euros zum Franken von 1,16 auf 1,14 CHF aber eher eine kurzfristige Delle als den Beginn einer Trendwende, wie er im AWP-Videointerview erklärte. Bis zum Jahresende rechnet Flury für das Währungspaar denn auch mit einer Entwicklung zwischen 1,14 und 1,16 CHF. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88418 (0,88178) GBP und 132,50 (132,82) JPY fest.

Gefragter USD
Gefragt war zum Wochenstart der amerikanische Dollar. Fachleute nannten zwei Gründe: Zum einen hält sich die Zuversicht, dass die US-Regierung ihre Steuerpläne einigermassen unbeschadet durch den Kongress bekommt und die Wirtschaft dadurch einen Wachstumsschub erhält. Zum anderen sorgen Spekulationen über die kommende Führung der US-Notenbank für Dollar-Auftrieb. Medienberichten zufolge soll der frühere Notenbanker Kevin Warsh zum Favoritenkreis gehören. Warsh gilt grundsätzlich als Vertreter einer straffen Geldpolitik. Währungen profitieren meistens von der Aussicht auf höhere Zinsen. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1’273,70 (1’283,10) USD gefixt. (awp/mc/cs)

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