CH-Schluss: SMI gibt 0,2% auf 9’263 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt 0,2% auf 9’263 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den jüngsten Höhenflug am Donnerstag erst einmal unterbrochen. Nachdem der Leitindex SMI am Mittwoch zunächst flach geschlossen hatte, ist er am Donnerstag dann mit leichten Verlusten aus dem Handel gegangen. Dennoch bleibt das am Vortag erreichte Jahreshoch (intraday) in greifbarer Nähe.

Gründe für die leichte Konsolidierung dürften neben einem Mangel an Impulsen die anhaltenden politischen Spannungen sein. So hat sich die Lage in Spanien weiterhin nicht entschärft. Der letzte Zwischenstand war, dass das spanische Verfassungsgericht dem katalonischen Regionalparlament eine für Montag geplante Sitzung untersagt hat. Es war erwartet worden, dass an der Sitzung die Unabhängigkeit Kataloniens ausgerufen wird. Zudem hielten sich Anleger vor dem US-Arbeitsmarktbericht am morgigen Freitag zurück. Sowohl der am Vortag publizierte Bericht des Arbeitsmarkt-Dienstleisters ADP als auch die wöchentliche Statistik an diesem Donnerstagnachmittag hatten die Erwartungen in etwa erfüllt.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,23% tiefer bei 9’262,66 Punkten. Am Vortag hatte er intraday bei 9’284,79 Punkten ein neues Jahreshoch erreicht. Der 30 Aktien umfassende und noch stärker gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,04% auf 1’489,77 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) fiel um 0,18% auf 10’577,21 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln gingen 17 im Plus, 12 im Minus und Kühne+Nagel unverändert aus dem Handel.

Vor allem die Kursverluste der drei Index-Schwergewichte Roche (-0,7%), Novartis (-0,6%) und Nestlé (-0,4%) haben sich als Hauptbelastungsfaktoren für den Markt erwiesen. Bei Roche drückte eine kritische Studie von Barclays offenbar auf die Anleger-Stimmung. Darin heisst es, das Immuntherapeutikum Tecentriq habe gerade in der Indikation Blasenkrebs zuletzt Marktanteile an den US-Konkurrenten Merck verloren. Vor dem Hintergrund des ohnehin zunehmenden Drucks durch Biosimilars sorgen derlei Aussagen für erhöhte Nervosität.

Noch deutlicher fielen aber die Kursverluste bei Zyklikern wie Swatch (-1,4%) und Sika (-1,3%) aus. Auch bei Sika war es ein Analystenkommentar, der auf die Titel drückte. Die UBS hat die Bewertung auf «Neutral» von zuvor «Buy» gekappt und dies mit dem deutlichen Kursanstieg seit Jahresbeginn begründet.

Mit Lonza und Sonova, die zwischen 1,1% und 0,7% abgaben, fanden sich noch weitere Vertreter aus der Gesundheitsbranche unter den Schlusslichtern.

Das Gegenstück hierzu bildeten die ohnehin recht volatilen Aryzta-Titel, die um 3,0% stiegen. Am Markt hiess es, die Titel könnten nach den jüngsten bilanziellen Aufräumarbeiten den Tiefpunkt überwunden haben. Auf Jahressicht steht bei den Aktien ein Minus von mehr als einem Drittel zu Buche.

Überwiegend freundlich sind auch die Finanztitel aus dem Handel gegangen. So schlossen die Aktien von UBS, Julius Bär, Partners Group sowie der Versicherer Zurich und Swiss Re mit Kursgewinnen zwischen 1,0% und 0,4%.

Unter den grössten Gewinnern fanden sich zudem die Aktien von Swisscom (+0,8%). Ihnen war es noch im Handelsverlauf gelungen, eine neue Verkaufsempfehlung durch die Experten von Berenberg abzuschütteln. Dies dürfte auch an dem europaweit festeren Telekomsektor gelegen haben.

Im breiten Markt fielen die Aktien von Evolva (-8,6%), Elma Electronics (-8,0%) sowie die von Romande Energie (-6,0%) mit grösseren Verlusten auf. Deutlich aufwärts ging es für Arundel (+4,8%) und die Goldbach Holding (+3,6%).

Auf Nachrichtenseite hatte zuvor Cosmo (+2,0%) von sich reden gemacht. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, einen Zulassungsantrag für das Kontrastmittel Methylen Blau MMX bei der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA platziert zu haben.

Autoneum (+2,0%) wiederum erhielten Auftrieb durch die Meldung, dass ein Forschungs-Joint-Ventures unter anderem mit Toyota abgeschlossen wurde. (awp/mc/ps)

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