Devisen: Euro gibt zu Dollar und Franken nach

Devisen: Euro gibt zu Dollar und Franken nach
(Bild: © Niffylux - www.niffylux.com)

Frankfurt – Der Euro ist am Donnerstag zum US-Dollar wie auch zum Schweizer Franken gesunken. Am frühen Abend notiert die Gemeinschaftswährung auf 1,1714 USD bzw. 1,1457 CHF und weist damit zu beiden Währungen im bisherigen Tagesverlauf ein Minus auf. Der Dollar notiert derweil mit 0,9781 CHF etwas höher als noch am Vorabend.

Experten zufolge drückt die Katalonien-Krise auf den Eurokurs. Die Anleger seien mit einem gestiegenen politischen Risiko konfrontiert, was die Gemeinschaftswährung schwäche, sagte Adam Cole, Währungsexperte bei der Investmentbank RBC Capital Markets. Das spanische Verfassungsgericht hatte im Tagesverlauf eine für Montag geplante Plenarsitzung des katalanischen Regionalparlaments vorläufig verboten.

Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA stützten unterdessen den Dollarkurs. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren in der vergangenen Woche stärker als erwartet gefallen, das Handelsbilanzdefizit war deutlicher als prognostiziert zurückgegangen und die Auftragseingänge für Industrieunternehmen waren stärker gestiegen als erwartet.

Deutlich unter Druck geriet das britische Pfund. Der Kurs gab sowohl im Verhältnis zum US-Dollar als auch zum Euro um jeweils mehr als ein halbes Prozent nach. Die misslungene Parteitagsrede der Premierministerin vom Vortag hatte laut Händlern für Druck auf das Pfund gesorgt. Britische Medien spekulieren bereits über einen bevorstehenden Rücktritt Theresa Mays.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89153 (0,88768) GBP 132,05 (132,47) JPY fest.

Raiffeisen erachtet «sicheren Hafen» Schweiz künftig als weniger attraktiv
Raiffeisen Schweiz hält trotz des jüngst gefallenen EUR/CHF-Kurses an seiner optimistischen Haltung für den Euro fest. Im derzeitigen Umfeld einer generellen Dollarstärke sei die jüngste Kursschwäche nicht wirklich überraschend. Tendenziell zurückgehende politische Risiken in der Eurozone und eine SNB, die ihre Geldpolitik mit einer gewissen Verzögerung zur EZB normalisiere, sprächen für eine Ausweiten der Zinsdifferenzen und damit für einen schwächeren Franken, so die Raiffeisen-Experten. Als oberes Limit sehen sie derzeit allerdings Niveaus um 1,20 CHF, da die SNB dann in Versuchung kommen könnte, ihre Fremdwährungsbilanz abzubauen, was die Kapitalabflüsse aus dem «sicheren Hafen» Schweiz neutralisieren dürfte.

Mit Blick auf den USD/CHF-Kurs rechnet Raiffeisen noch mit einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung bis zur Parität. Die Hoffnung auf ein US-Steuerprogramm sowie eine weitere Zinserhöhung der Fed im Dezember nährten den Anstieg, so die Experten. Ab 2018 spreche dann zwar das fortgeschrittene Stadium des US-Zinserhöhungszyklus für einen tendenziell schwächeren Dollar, die wohl weiter fallenden politischen Risiken in der Eurozone im Anschluss an die italienischen Wahlen im Frühjahr dürften aber auch zu weiteren Kapitalabflüssen aus dem «sicheren Hafen» Schweiz führen, heisst es im Bericht. Vor diesem Hintergrund rechnet Raiffeisen für 2018 mit einem USD/CHF-Kurs um die Parität.

Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1’274,50 (1’274,25) USD gefixt. (awp/mc/ps)

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