US-Schluss: Dow kaum verändert

US-Schluss: Dow kaum verändert

New York – Nach der längsten Gewinnserie der US-Börsen seit 2013 haben die Anleger am Freitag erst einmal durchgeschnauft. Ein durchwachsen ausgefallener Arbeitsmarktbericht und Spekulationen über einen bevorstehenden nordkoreanischen Raketentest sorgten vor dem Wochenende für Zurückhaltung. Die wichtigsten Indizes beendeten den Handel vor diesem Hintergrund nur wenig verändert.

Der Dow Jones Industrial verlor 0,01 Prozent auf 22 773,67 Punkte. Auf Wochensicht legte er dank der positiven Entwicklung an den Vortagen dennoch um 1,65 Prozent zu. Der breite S&P 500 rutschte am Freitag um 0,11 Prozent auf 2549,33 Punkte ab. Der Nasdaq-Auswahlindex 100 legte um 0,12 Prozent auf 6064,57 Punkte zu.

Im Zentrum der Aufmerksamkeit standen die jüngsten Jobdaten aus den USA. Vor dem Hintergrund der jüngsten Wirbelstürme gab der Arbeitsmarktbericht für September ein durchwachsenes Bild ab. Erstmals seit sieben Jahren war die Beschäftigung zurückgegangen, auch wenn die Arbeitslosigkeit so niedrig wie zuletzt vor über 16 Jahren war. Zugleich waren die Stundenlöhne so stark gestiegen wie seit 2008 nicht mehr, so dass Experten die Daten daher unter dem Strich positiv sehen.

Laut Analyst Patrick Boldt von der Landesbank Helaba könnten nun wieder Spekulationen aufkommen, wonach die Notenbank den Leitzins eher früher als später ein weiteres Mal anheben dürfte. Höhere Zinsen wiederum würden Aktien gegenüber Anleihen in einem ungünstigeren Licht erscheinen lassen.

Costco Wholesale büssten 5,97 Prozent ein. Zwar hatte der Discounter überraschend gute Gewinn- und Umsatzzahlen für das vierte Geschäftsquartal präsentiert, doch die Anleger nahmen nach dem seit Ende August starken Lauf der Aktien lieber Gewinne mit. Zudem fürchteten einige, dass die Geschäfte künftig wegen der Konkurrenz durch den Internetriesen Amazon schlechter laufen könnten.

Cree verloren nach grösseren Verlusten zu Handelsbeginn noch 0,37 Prozent. Die Bank JPMorgan hatte sich angesichts des ihrer Meinung nach recht hohen Preises für die Papiere des LED-Herstellers zurückhaltend geäussert.

Ash Grove gewannen 7,52 Prozent. Der irische Baustoffhersteller CRH muss um die geplante Übernahme des Zementproduzenten bangen, denn ein weiterer Interessent ist aufgetaucht und könnte eine höhere Offerte vorlegen. Der potenzielle Bieter ist angeblich der US-Branchenkollege Summit Materials, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Kreise berichtete. Dessen Aktien verloren 4,17 Prozent.

Netflix stiegen zunächst bis auf ein Rekordhoch bei 198,92 US-Dollar und legten zu Handelsschluss noch um 1,87 Prozent auf 198,02 Dollar zu. Am Markt wurde auf die angekündigten Preiserhöhungen des Online-Videodienstes verwiesen. Analyst John Janedis von Jefferies hatte aus diesem Grund das Kursziel von 165 auf 180 Dollar angehoben und geschrieben: Auch wenn es noch keine Details über das Timing gebe, dürften die Preiserhöhungen bis Ende des vierten Quartals vollständig umgesetzt sein. Die Aktie hält er allerdings für ausreichend bewertet.

Der Kurs des Euro lag zuletzt bei 1,1735 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1707 (Donnerstag: 1,1742) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8542 (0,8516) Euro. Am US-Rentenmarkt büssten wegweisende zehnjährige Staatsanleihen 3/32 Punkte auf 99 1/32 Punkte ein und rentierten mit 2,36 Prozent. (awp/mc/cs)

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