Arbeitsmarkt im September verbessert

Arbeitsmarkt im September verbessert

Bern – Die Lage am Schweizer Arbeitsmarkt hat sich im September weiter aufgehellt. Die Zahl der Arbeitslosen in der Schweiz ging im Vergleich zum Vormonat um 2’409 auf 133’169 Personen zurück. Die Arbeitslosenquote blieb allerdings im Vergleich zum August unverändert bei 3,0%, während der saisonbereinigte Wert mit 3,1% (Vormonat 3,2%) etwas tiefer ausfiel, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilt.

Deutlich fällt die Verbesserung vor allem im Vergleich zum September 2016 aus: Gegenüber dem Vorjahresmonat waren 9’506 Personen weniger (-6,7%) arbeitslos gemeldet, die Quote hatte damals bei 3,2% gelegen. Entsprechend sprach Oliver Schärli, Leiter des Bereichs Arbeitsmarkt/Arbeitslosenversicherung im Seco, am Dienstag an einer Telefonkonferenz von «erfreulichen Zahlen», die am oberen Rand der eigenen Erwartungen ausgefallen seien. «Einen Rückgang der Arbeitslosen von fast 10’000 Personen im Jahresvergleich hat es zuletzt im September 2010 gegeben.»

Für die Experten hat sich die Arbeitslosigkeit ungefähr im Rahmen der Erwartungen entwickelt. Die von der AWP befragten Ökonomen hatten unisono eine unbereinigte Arbeitslosenquote von 3,0% sowie eine um Saisonschwankungen bereinigte Quote von 3,1% bis 3,2% geschätzt.

Aufgehellte Konjunktur
Auch verschiedene weitere Indikatoren deuteten darauf hin, dass sich die wirtschaftliche Situation in der Schweiz gut darstelle, so Schärli. Grundsätzlich sei allerdings die zweite Jahreshälfte diejenige, in der mehr Arbeitslose registriert würden, mahnte der Seco-Beamte. «Das werden wir wohl ab dem Oktober wieder sehen.»

Einen ersten negativen Effekt der «Zwischensaison» habe man bisher einzig im Kanton Graubünden gesehen, wo die Arbeitslosigkeit im Gastgewerbe zugenommen habe. Branchenseitig sei dagegen nicht zuletzt die rückläufige Arbeitslosigkeit in der Industrie auffällig. «Die Industrie hat den Frankenschock offensichtlich verdaut.»

Frühindikator Jugendarbeitslosigkeit
Erfreulich hat sich laut Schärli auch die Jugendarbeitslosigkeit entwickelt. Bei den 15- bis 24-Jährigen verringerte sich die Arbeitslosigkeit im Berichtsmonat um 1’043 Personen (-5,6%) auf 17’709, die Quote sank damit um 0,2 Prozentpunkte auf 3,2%. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Zahl gar um 11,6% und die Quote um 0,4 Prozentpunkte zurück. «Die Entwicklung bei den Jugendlichen ist eine Art Frühindikator.» Diese reagiere oft als erste sowohl auf Krisen wie auch auf Aufhellungen der Konjunktur.

Die Anzahl der älteren Arbeitslosen (50 und mehr) verringerte sich um 164 Personen (-0,5%) auf 35’183, dies bei einer zum August unveränderten Quote von 2,6%. Im Gegensatz zu den Jugendlichen komme die konjunkturelle Verbesserungen bei den älteren Arbeitslosen nur langsam an, kommentierte Schärli.

Zahl der Stellensuchenden rückläufig
Auch die Zahl der Stellensuchenden war rückläufig: Im Berichtsmonat wurden 193’624 Stellensuchende gezählt, 1’710 weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl damit um 4,9%. Zugleich wurden den RAVs mit 12’456 Stellen 17 mehr offene Jobs gemeldet als noch im August.

Im Juli 2017 – neuere Zahlen dazu liegen nicht vor – waren 1’807 Personen von Kurzarbeit betroffen und damit 46% weniger als im Vormonat. Die Zahl der betroffenen Betriebe verringerte sich um 142 auf 209 Einheiten. Die ausgefallenen Arbeitsstunden nahmen auf 85’863 ab (-49%).

Die Zahl der Personen, die im Verlauf des Juli ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung ausgeschöpft hatten und damit künftig nicht mehr in der Statistik auftauchen, belief sich gemäss Seco auf 2’781 nach 3’704 im Juni. (awp/mc/ps)

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