Greenpeace moniert Sicherheitslücken bei AKWs in Frankreich und Belgien

Greenpeace moniert Sicherheitslücken bei AKWs in Frankreich und Belgien
Soll noch bis 2020 in Betrieb bleiben: AKW Fessenheim.

Paris  – Französische und belgische Atomkraftwerke sind laut einem Greenpeace-Bericht nicht ausreichend gegen Angriffe geschützt. Die Abklingbecken für abgebrannte Brennelemente seien im Falle böswilliger Taten «extrem anfällig», teilte die Umweltschutzorganisation am Dienstag in Paris mit. In diesen Becken falle die höchste radioaktive Strahlung in einem Atomkraftwerk an. Anders als die Reaktorgebäude seien die Gebäude der Abklingbecken nicht mit einem verstärkten Sicherheitsbehälter versehen.

Falls bei einer Attacke das Becken beschädigt würde und das Wasser abliefe, würden die Brennelemente nicht mehr gekühlt, teilte Greenpeace mit: «Ein Atomunfall kommt in Gang, mit sehr schwerwiegenden radiologischen Folgen.»
Hohes Bedrohungslevel in Frankreich
Die Organisation hatte sieben Experten aus Frankreich, Deutschland, Grossbritannien und den USA mit dem Bericht beauftragt, der sich auf frei zugängliche Informationen stützt. Vier Kraftwerke in Frankreich – darunter Cattenom und Fessenheim – sowie Doel und Tihange in Belgien wurden dabei näher untersucht. Greenpeace veröffentlichte nur eine Zusammenfassung, der komplette Bericht werde aus Sicherheitsgründen nur den Behörden zugängig gemacht.

Darin wird auch auf das «sehr hohe Bedrohungslevel» in Frankreich verwiesen – das Land war in den vergangenen Jahren mehrfach Ziel von Terroranschlägen. Greenpeace forderte vom Stromkonzern EDF, der die 58 französischen Atomreaktoren betreibt, die Abklingbecken besser zu schützen. (awp/mc/cs)

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