US-Schluss: Dow Jones gewinnt weitere 0,7% auf 23’158 Punkte

US-Schluss: Dow Jones gewinnt weitere 0,7% auf 23’158 Punkte

New York – Die Rekordjagd an den US-Börsen hat sich auch zur Wochenmitte fortgesetzt. Vor allem der Leitindex Dow Jones Industrial profitierte von positiv aufgenommenen Unternehmenszahlen und Analystenkommentaren – insbesondere der euphorisch aufgenommene Quartalsbericht von IBM sorgte für Auftrieb. Bei den anderen Indizes hielt sich die Euphorie am Mittwoch trotz erneuter Bestmarken in Grenzen. Der Konjunkturbericht der US-Notenbank («Beige Book») liess die Aktienkurse ebenso kalt wie enttäuschende Konjunkturdaten.

Zum Handelsende stand der Dow Jones 0,70 Prozent im Plus bei 23 157,60 Punkten. Damit setzte er sich deutlich von der 23 000-Punkte-Marke ab, die er am Vortag erstmals überwunden hatte. Der marktbreite S&P 500 schaffte am Mittwoch indes lediglich ein Plus von 0,07 Prozent auf 2561,26 Punkte, während der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 letztlich um 0,13 Prozent auf 6114,35 Zähler nachgab.

Der aktuelle Bullenzyklus an der Wall Street könnte sich nach Auffassung von Charttechnikern der UBS noch bis in das neue Jahr erstrecken. Laut den technischen Analysten Michael Riesner und Marc Müller könnte die Welle beim S&P 500 ihren Höhepunkt im ersten Quartal 2018 erreichen.

Die US-Bauwirtschaft hatte im September die Erwartungen deutlich enttäuscht. So waren die Baubeginne und -genehmigungen überraschend stark gefallen, wie aus Zahlen des Handelsministeriums hervorging. Allerdings war der Rückgang im Vormonat niedriger ausgefallen als zunächst ermittelt. Derweil bleibt die amerikanische Wirtschaft dem «Beige Book» zufolge trotz Beeinträchtigungen durch die jüngsten Wirbelstürme weiter auf Wachstumskurs.

Sehr erfreut reagierten Anleger am Mittwoch auf die Resultate von IBM. Der IT-Riese hatte im dritten Quartal zwar weniger verdient als vor einem Jahr. Die Geschäfte waren aber besser gelaufen als von Analysten gedacht. UBS-Experte Steven Milunovich sprach vom besten Quartalsergebnis seit langem. Die IBM-Titel schlossen 8,86 Prozent höher bei 159,53 US-Dollar, was ihnen den Spitzenplatz im Dow bescherte – bei 161,23 Dollar hatten sie den höchsten Stand seit der letzten Aprilwoche markiert.

Beim Pharmakonzern Abbott Laboratories sorgte der Quartalsbericht für ein Rekordhoch. Letztlich gewannen die Aktien 1,29 Prozent auf 55,77 US-Dollar. Abbott hatte sowohl mit Umsatz als auch dem bereinigten Ergebnis je Aktie (EPS) aus dem fortgeführten Geschäft die Analystenerwartungen übertroffen.

Darüber hinaus sorgten noch Analystenkommentare für Bewegung. Ein Plus von 0,44 Prozent bei Abbott-Konkurrent Merck & Co wurde damit begründet, dass Citigroup-Experte Andrew Baum die Papiere erstmals unter seiner Beobachtung zum Kauf empfiehlt. Seinen Optimismus begründete er vor allem mit dem Krebsmittel Keytruda – einem «grossen Produkt mit einem noch grösseren Markt», so der Analyst.

Chevron-Aktien dagegen gaben am Dow-Ende um 1,72 Prozent nach, obwohl die häufig kurstreibenden Ölpreise dank Meldungen über einen Rückgang der US-Ölreserven weiter stiegen. Die Experten der Societe Generale hatten allerdings zuvor ihre bisherige Kaufempfehlung für die Aktien aufgegeben.

Der Euro profitierte von den ernüchternden Konjunkturdaten aus den USA und bekam durch das «Beige Book» etwas zusätzlichen Schwung: Er schüttelte seine zwischenzeitliche Schwäche ab und stieg auf 1,1794 Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs noch auf 1,1749 Dollar festgesetzt. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen sanken derweil um 11/32 Punkte auf 99 7/32 Punkte und rentierten mit 2,34 Prozent. (awp/mc/pg)

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