CH-Schluss: SMI fällt um 0,8% auf 9234 Punkte

CH-Schluss: SMI fällt um 0,8% auf 9234 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag eine Verschnaufpause eingelegt, nachdem der Leitindex SMI am Tag davor noch auf einen neuen Jahreshöchststand geklettert war. Der SMI schwächelte bereits zu Handelsbeginn und fiel im Verlauf des Tages weiter zurück. Belastet haben vor allem die deutlichen Einbussen des Schwergewichts Roche nach Zahlen, während auch Nestlé nach Angaben zu den ersten neun Monaten an der Börse nachgegeben haben.

Im Handel war von Gewinnmitnahmen die Rede, nachdem der Leitindex SMI noch am Mittwoch bei 9’318 Punkten ein neues Intraday-Jahreshoch erreicht hatte. Die grundlegende Stimmung bleibe mit der Erwartung auf weitere gute Geschäftsabschlüsse aber positiv, so ein Händler. Für Irritationen sorgten derweil die noch ungelösten Probleme in der Katalonien-Frage, während robuste BIP-Zahlen aus China kaum Beachtung fanden.

Bis Börsenschluss fiel der SMI um 0,82% auf 9’233,52 Punkte zurück. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) büsste 0,63% auf 1’486,55 Zähler ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,82% auf 10’547,64 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln lagen am Ende 23 im Minus und 7 im Plus.

Am stärksten drückten die Abgaben von Roche (-2,3%) auf den SMI. Der Pharmakonzern hatte im dritten Quartal das Wachstumstempo zwar gehalten und den Ausblick fürs Gesamtjahr bestätigt. Sorgen bereitet am Markt jedoch die wachsende Konkurrenz von Biosimilars für gestandene Medikamente. Zudem hatte Bernstein das Kursziel für die Genussscheine, unabhängig von den Zahlen, im Rahmen einer Branchenstudie gesenkt.

Die Papiere des Lebensmittelkonzerns Nestlé rutschten nach der Vorlage von Neunmonatszahlen um 1,0% ab. Mit einem organischen Wachstum von 2,6% hatte Nestlé zwar etwas besser als erwartet abgeschnitten. Die Gruppe will nun die geplante Restrukturierung vorantreiben, was kurzfristig die Margen belasten dürfte. Händler nannten nach der guten Performance im laufenden Monat allerdings Gewinnmitnahmen als Grund für die Kursschwäche.

Auch das dritte Schwergewicht Novartis konnte sich dem Abwärtstrend nicht ganz entziehen und verlor 0,4%.

Nach Roche büssten unter den Blue Chips die Papiere des Vermögensverwalters Julius Bär (-1,8%) am meisten ein. Und auch die Grossbankenwerte UBS (-0,7%) und Credit Suisse (-0,6%) standen nach zuletzt steigenden Kursen unter Druck. Bei der CS sorgte in den Medien die Forderung des aktivistischen Hedgefonds RBR, die Teilbereiche Investment Bank und Asset Management separat an die Börse zu bringen, für neue Schlagzeilen.

Weiter knüpften Dufry (-1,5%) an die schwache Entwicklung der Vortage an, und auch Kühne+Nagel (-1,3%) rutschten weiter in den Keller. Seit Ende letzter Woche, also noch vor der Ergebnispublikation vom Montag, haben die Titel beinahe 6% verloren. Die Luxusgüter-Aktien Swatch (-1,6) und Richemont (-1,1%) litten unter Gewinnmitnahmen und konnten nicht von der weiteren Erholung bei den Schweizer Uhrenexporten profitieren.

Dagegen beruhigte die Zurich (Aktie +0,7%) ihre Anleger mit der Schätzung zu den Sturmschäden in den USA. Der Versicherer rechnet mit Schadensforderungen von 700 Mio USD aus den Wirbelstürmen «Harvey», «Irma» und «Maria», was unter den Befürchtungen am Markt liegen dürfte. Auch Swiss Re (+0,4%) hielten sich gut. Hier wartet man noch auf die Schadenschätzungen. Tagessieger sind ABB (+1,1%) dank eines Auftrags für ein britisches AKW.

Am breiten Markt rückten Temenos um 1,5% vor. Der Bankensoftwarespezialist hatte ein kräftiges Umsatz- und Gewinnwachstum ausgewiesen, die Prognose erhöht und ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. GAM (-1,6%) fielen dagegen nach Zahlen Gewinnmitnahmen zum Opfer.

Der Logistiker Panalpina (Aktie -0,8%) konnte zwar den Umsatz steigern, die Ergebnisseite hinkt der positiven Entwicklung jedoch hinterher. Und auch Inficon (-5,3%) hat die Erwartungen der Analysten nicht erfüllt, obwohl der Umsatz erneut kräftig gesteigert wurde und das Messtechnikunternehmen deutlich mehr verdient hatte.

AMS sanken um 4,6%, nachdem in der taiwanesischen Wirtschaftspresse Gerüchte um Produktionskürzungen für die neuen iPhone-Modelle kursierten. AMS ist ein Zulieferer von Apple. (awp/mc/pg)

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