Panalpina in Q3 wegen Seefracht mit roten Zahlen

Panalpina in Q3 wegen Seefracht mit roten Zahlen
(Foto: Sandro Hofer / Panalpina)

Basel – Panalpina hat im dritten Quartal 2017 den Umsatz zwar relativ deutlich gesteigert. Der Margendruck im globalen Frachtmarkt führte aber dazu, dass der Speditions- und Logistikkonzern im Seefrachtgeschäft wieder in die roten Zahlen rutschte. In der Luftfracht steigerte Panalpina hingegen erneut die Profitabilität. Insgesamt wurden die Markterwartungen leicht verfehlt. An der Börse werfen die News keine grossen Wellen.

Der Nettoumsatz von Panalpina legte von Juli bis September den Firmenangaben vom Donnerstag zufolge um 13% auf 1,43 Mrd CHF zu und damit stärker als von Analysten erwartet. Der um die Frachtraten bereinigte und daher aussagekräftigere Bruttogewinn schrumpfte aber wie von den Experten erwartet um 1,1% auf 351,6 Mio.

Beim Betriebsergebnis auf Stufe EBIT resultiert eine Abnahme um 8,4% auf 30,1 Mio CHF, wobei das Seefrachtgeschäft einen negativen Beitrag leistete. Der Reingewinn ging aufgrund eines höheren Steueraufwands gar um rund einen Viertel auf 18,5 Mio zurück. Mit EBIT und Reingewinn hat Panalpina die Markterwartungen verfehlt.

Seefracht schreibt wieder rote Zahlen
Im Seefrachtgeschäft ist Panalpina im dritten Quartal nach dem positiven zweiten Jahresviertel in die roten Zahlen zurückgefallen. Der Verlust auf Stufe EBIT beläuft sich auf 2,9 Mio CHF. Konzernchef Stefan Karlen führte dies an einer Telefonkonferenz vor allem auf die veraltete IT-Struktur zurück. Einerseits lasse das derzeitige Abwicklungssystem nur moderate Volumensteigerungen zu, dies noch dazu in einem von anhaltendem Margendruck geprägten Umfeld. Andererseits verursache die Migration auf ein neues IT-System laufende Kosten.

Diese Kosten seien im dritten Quartal höher als in der Vorjahresperiode ausgefallen, dies bei rückläufigem Bruttogewinn, hiess es weiter. Den Kostenanstieg führte Karlen auf die Einführung des neuen IT-Betriebssystems in Deutschland zurück.

«Deutschland ist der erste grosse Markt, in welchem das System implementiert wurde.» Bis Ende 2018 sollen dann auch die Märkte USA und China an das System angebunden sein und somit etwa 60% des gesamten Geschäfts, bestätigte Karlen frühere Aussagen. Erst dann rechnet er mit einer deutlichen Steigerung der Profitabilität.

Luftfracht erneut gesteigert
Im Luftfrachtgeschäft hat sich Panalpina weiter verbessert. Von Januar bis September nahmen der Bruttogewinn und der EBIT mit jedem Quartal zu. Im dritten Quartal kamen die Kennzahlen bei 161,4 Mio (+8,4% gg VJ) bzw. 30,3 Mio (+13%) zu liegen. Karlen verwies diesbezüglich auf ein «starkes» Volumenwachstum. Da man bei den Aufträgen «selektiv» vorgegangen sei, habe man zudem die Profitabilität pro transportierter Einheit erneut gesteigert und eine Konversionsmarge von fast 19% erzielt. «Unser Mittelfristziel von 25% ist erreichbar», fügte er an.

Eine positive Entwicklung zeigt sich auch im dritten Geschäftsbereich Logistik, in dem beispielsweise die Lagerhaltung von Waren und das Management der Warenströme angeboten wird. Es resultierte zwar im dritten Quartal ein Rückgang beim Bruttogewinn von rund 14% auf 81,5 Mio. Der EBIT hingegen verbesserte sich aufgrund deutlich geringerer Personalaufwendungen und tieferer operativer Kosten auf 2,7 Mio von 0,9 Mio im Vorjahresquartal.

Zum weiteren Geschäftsverlauf äusserte sich das Management eher vage. Man sei gut vorbereitet auf eine weitere starke «Peak Season» in der Luftfracht, hiess es. «Tiefe Bruttogewinnmargen und – aufgrund der Ineffizienz unseres Altsystems – tiefe Produktivität werden uns weiterhin einschränken in der Seefracht», so Karlen. (awp/mc/pg)

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