«Serviced Apartments» – lukrative Nische im Wohnungsmarkt

«Serviced Apartments» – lukrative Nische im Wohnungsmarkt
(Foto: Pixabay)

Zürich – In der Schweiz entwickelt sich bei temporär nutzbaren Wohnungen ein lukrativer Nischenmarkt. Mit «Serviced Apartments» werden voll eingerichtete Wohnungen an guter Lage mit Wäscheservices, Reinigungen oder anderen Dienstleistungen monats- oder wochenweise vermietet.

Das Immobilienberatungsbüro Wüest Partner ordnet diesem Segment mindestens 10’000 Wohnungen zu. Zudem dürfte es weiter an Bedeutung gewinnen, heisst es in der Publikation Immo-Monitoring 2018.

Serviced Apartments sind mit 40 Quadratmetern im Mittel meist kleiner als reguläre Mietwohnungen mit durchschnittlich 82 Quadratmetern, aber grösser als Hotels mit 20 bis 30 Quadratmetern grossen Zimmern. Die Bruttomonatsmiete ist mit durchschnittlich 2’500 CHF knapp 40% teurer als bei einer vergleichbaren Mietwohnung.

Ansehnliche Renditen
Trotz höherer Kosten sind die Renditen ansehnlich: 2016 lag die Bruttorendite im Mittel bei 6,0% und damit 0,4 Prozentpunkte über den Bruttorenditen Schweizer Mehrfamilienhäuser.

Services Apartments sind zwar keine neue Erscheinung. Doch im Zuge der weltweiten Finanzkrise und den damit verbundenen Kosteneinsparungen in vielen Unternehmen hat die Nachfrage nach ihnen in der vergangenen Dekade einen herben Rückschlag erlitten, wie Wüest Partner schreibt.

Kurzaufenthalter und frisch Getrennte
Nun erfreuten sich diese Wohnungen jedoch wachsender Beliebtheit. Dies hänge damit zusammen, dass durch die wirtschaftliche Globalisierung Unternehmer und Arbeitnehmer immer wieder kurzfristig an verschiedenen Orten der Welt arbeiten müssten. So habe sich die Anzahl der Bewilligungen für Kurzaufenthalter in der Schweiz gegenüber 2003 verdoppelt.

Neben Mietern, die geschäftlich für eine begrenzte Zeit eine Wohnung brauchen, gehören auch betagte Menschen, Studierende sowie frisch Getrennte, die eine Übergangslösung brauchen, zu den Nachfragern. Die Wohnungen sind über das gesamte Jahr zu rund 90% ausgelastet. Das sind Werte weit über dem Hotelmarkt, wo die Zimmer aktuell zu 55 bis 80% belegt sind.

Das Unternehmen Visionapartments beispielsweise hat mit knapp 1’000 Apartments in europäischen Städten – vor allem aber in Zürich und Lausanne – 2015 nach Angaben auf seiner Internetseite rund 27 Mio CHF umgesetzt. Das 1999 gegründete Unternehmen beschäftigt 180 Mitarbeiter. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert