Dufry wächst in der Hochsaison weiter und steigert Gewinn deutlich

Dufry wächst in der Hochsaison weiter und steigert Gewinn deutlich
Dufry-CEO Julian Diaz. (Foto: Dufry)

Basel – Der Reise-Detailhändler Dufry ist auch in der Hochsaison organisch weiter gewachsen. Dank der Realisierung von Synergien aus der WDF-Übernahme stieg auch die Bruttomarge in den ersten neun Monaten und unter dem Strich resultierte wieder ein deutlicher Gewinn. Für das letzte Jahresviertel zeigt sich Dufry weiterhin zuversichtlich. An der Börse verzeichnen die Aktien dennoch Abgaben.

Organisch stieg der Umsatz in den ersten neun Monaten um 7,9% auf 6,27 Mrd CHF. Die Entwicklung sei über alle Regionen hinweg stark gewesen, sagte Dufry-CEO Julian Diaz an der Telefonkonferenz vom Dienstag. Speziell gut habe sich während der Sommersaison der Mittelmeerraum entwickelt, wobei insbesondere die Türkei von der Rückkehr der russischen Touristen profitiert habe. Auch der wichtige Markt Brasilien habe gut abgeschnitten.

Bruttogewinnmarge steigt
Die Bruttogewinnmarge stieg in der Berichtsperiode um 100 Basispunkte auf 59,4%. Diese Steigerung führt Dufry in erster Linie auf die Realsierung von Synergien aus der WDF-Übernahme zurück. Der EBITDA stieg um 8,5% auf 744 Mio, bei einer entsprechenden Marge von 11,9% gegenüber 11,7% im Vorjahr. Höhere Konzessionsgebühren sowie Kosten für den Umbau in verschiedenen Läden haben die Fortschritte bei der Bruttomarge dabei teilweise aufgewogen.

Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn nach Minderheiten von 84,7 Mio CHF nach einem kleinen Gewinn von 0,2 Mio im von Sonderkosten geprägten Vorjahr. Sehr zufrieden zeigte sich Diaz mit der Cash-Entwicklung im dritten Quartal. Der freie Cashflow im dritten Quartal sei mit 337 Mio CHF so hoch wie noch nie ausgefallen. Auch der Schuldenabbau schreite plangemäss voran und die Nettoschulden seien seit Mitte Jahr um 152 Mio auf 3,48 Mrd reduziert worden.

Dividendenausschüttung in Sicht
Der mögliche Börsengang des nordamerikanischen Geschäfts werde weiter geprüft. «Neben regulatorischen Aspekten müssen auch die Marktbedingungen und die Bewertung stimmen», erläuterte Diaz. Mit der Transaktion soll die finanzielle Flexibilität erhöht werden. Ausserdem verspricht sich Diaz höhere Wachstumschancen im US-Markt.

Im laufenden Jahr könnte Dufry erstmals eine Dividende an die Aktionäre ausschütten. «Läuft alles wie geplant, ist dies eine sehr realistische Option», sagte Diaz im AWP Videointerview.

Ausblick zuversichtlich – Aktie gibt trotzdem nach
Mit Blick auf das laufende Jahr zeigt sich Dufry zuversichtlich. Die positive Entwicklung habe im Oktober in fast allen Märkten angehalten, so der Dufry-Chef. Er hoffe 2017 einen EBITDA von 1 Mrd CHF zu erzielen und eine Marge von 12% zu erreichen. Zudem erhöhte der CEO die bisherige Prognose für das organische Wachstum von 5 bis 6% auf nun 7%. «Nach Abschluss der Hochsaison können wir nun von einem etwas höheren Wachstum ausgehen».

Gestützt auf die allgemeine Prognose für das weltweite Passagierwachstum von 7,4% für 2018 rechnet Dufry auch im kommenden Jahr mit einem Wachstum zwischen 5 und 6%. Dank der laufenden Umsetzung der Effizienzmassnahmen soll die EBITDA-Marge dann bei rund 13% zu liegen kommen.

An der Börse lösen die Neuigkeiten und der zuversichtliche Ausblick keine Euphorie aus. Die Dufry-Aktien verloren am Dienstag 2,9% auf 148,50 CHF. Zeitweise waren die Titel an die 5% eingebrochen. Analysten lobten in den Kommentaren zwar das organische Wachstum, werteten aber die Entwicklung auf Stufe EBITDA als leichte Enttäuschung. (awp/mc/ps)

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