Geberit liegt mit Umsatz nach 9 Monaten über Vorjahr

Geberit liegt mit Umsatz nach 9 Monaten über Vorjahr
Geberit-CEO Christian Buhl. (Foto: Geberit)

Jona – Der Sanitärtechnikkonzern Geberit hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2017 den Umsatz leicht gesteigert, die Gewinnziffern dagegen nicht ganz gehalten. Belastend auf das Ergebnis wirkten sich insbesondere höhere Rohmaterialpreise und Personalkosten aus. Im dritten Quartal fand das Unternehmen zwar auf den Wachstumspfad zurück, dennoch wurde die Umsatzprognose leicht nach unten angepasst, was den seit Jahresbeginn gut gelaufenen Aktien zusetzt.

Der Umsatz wuchs um 1,4% auf 2,20 Mrd CHF, bereinigt um negative Währungseinflüsse von 4 Mio CHF sowie um den Verkauf von Koralle und Varicor ergab sich ein organisches Plus gegenüber dem Vorjahr von 3,0%, wie Geberit am Dienstag mitteilt.

Das Tempo der Umsatzentwicklung hat sich im dritten Quartal mit einem währungsbereinigten, organischen Plus von 3,3% sequentiell wieder beschleunigt. Nachdem im ersten Quartal ein Plus von 6,7% resultiert hatte, kam das Wachstum im zweiten Quartal wegen der geringeren Zahl an Arbeitstagen zum Erliegen. Auch die Entwicklung im dritten Quartal war negativ geprägt durch weniger Arbeitstage sowie durch den Abbau des Lieferrückstands im Dusch-WC-Geschäft im Vorjahr.

Geberit zeigte sich denn auch zufrieden mit dem Ergebnis im dritten Quartal. «Wir haben ein gutes Resultat erzielt», sagte CEO Christian Buhl an einer Telefonkonferenz.

Deutschland wieder im Wachstumsmodus
Geografisch betrachtet wuchs die Hauptregion Europa über neun Monaten gesehen organisch und in lokalen Währungen um 2,3%. Knapp positiv war dabei die Bilanz des grössten Einzelmarktes Deutschland und auch des Heimmarktes Schweiz (je +0,2%). Die Umsatzbilanz in Deutschland hatte nach sechs Monaten allerdings noch knapp im negativen Bereich gelegen. Nun resultierte im dritten Quartal ein organisches Plus von 2,6%.

Für Deutschland gab sich der Geberit-Chef unverändert zuversichtlich, was die Nachfrage betrifft. Unverändert ist aber auch die Situation mit dem Engpass bei den Installateuren, welcher das Wachstumspotential in dem Markt beschränkt. Diese Situation dürfte sich laut Buhl auch nicht so schnell ändern.

Der EBITDA ging von Januar bis September um 6,9% auf 605,0 Mio zurück und der EBIT um 9,3% auf 494,0 Mio. Der Reingewinn sank um gut 11% auf 416,7 Mio CHF. In diesen Zahlen sind negative Effekte durch die Übernahme der skandinavischen Sanitec enthalten. Den Hauptkostenblock versursachte dabei wie bereits kommuniziert die Schliessung zweier Keramikwerke in Frankreich.

Zur besseren Vergleichbarkeit weist Geberit deshalb auch adjustierte Werte aus: Ohne die erwähnten Effekte hätte der EBITDA um 0,2% auf 653,0 Mio CHF zugenommen, während die entsprechende Marge um 30 Basispunkte auf 29,7% leicht zurückging.

Anhaltender Druck von Rohmaterialpreisen
Negativ auf die operativen Ergebnisse hatten sich vor allem höhere Rohmaterialpreise, Personalkosten und Abschreibungen ausgewirkt. Positive Effekte resultierten aus dem höheren Umsatz, vom Produktmixeffekt und Synergien aus der Integration von Sanitec.

Der bisherige Ausblick auf das Gesamtjahr 2017 wird mit Blick auf den Umsatz leicht nach unten revidiert. Neu wird mit einem währungsbereinigten, organischen Wachstum des Umsatzes von rund 3% gerechnet, bisher lautete die Prognose auf 3 bis 4%. Die Guidance für die adjustierte EBITDA-Marge liegt unverändert bei rund 28%. «Wir haben die Prognose gesenkt, weil die zweite Hälfte des dritten Quartals nach dem starken Juli schwächer ausgefallen war, als wir erwartet hatten», sagte dazu Buhl.

Er geht weiter nicht davon aus, dass der Druck von der Rohmaterialseite nachlassen wird. «Wir erwarten weiteren Gegenwind von den Rohstoffkosten, diese dürften im vierten Quartal weiter anziehen.»

An der Börse wurde insbesondere die Prognosesenkung abgestraft. Geberit wiesen am Dienstag als Schlusslicht im SMI ein Minus von 4,5% auf. (awp/mc/ps)

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