CH-Schluss: SMI schliesst 0,1% höher bei 9280 Punkten

CH-Schluss: SMI schliesst 0,1% höher bei 9280 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Donnerstagshandel uneinheitlich beschlossen. Der SMI zeigte nach einem wenig veränderten Morgenhandel ab dem Mittag zunächst eine leichte Belebung, bevor eine nachgebende Wall Street auch hierzulande zeitweise für Abwärtsdruck sorgte. Zum Handelsschluss hatte sich der Leitindex wieder erholt, beim SPI blieb es am Ende bei einem kleinen Minus. Mit einer starken Performance waren die Aktien der Credit Suisse nach Zahlen klar gesucht.

Starke Daten vom PMI Industrie in der Eurozone hatten kaum Einfluss. Die Bank of England hat aufgrund der hohen Inflation die Zinsen auf 0,5% abgehoben. In den USA sorgten gemischt ausgefallene Unternehmenszahlen und Spekulationen um die Steuerreform von Präsident Trump zeitweise für Verunsicherung. Gespannt wurde zudem auf die Ankündigung gewartet, wer als Nachfolger von Fed-Chefin Janet Yellen nominiert wird. Daten zu den Lohnstückkosten und der Produktivität ausserhalb des Agrarsektors stützten die Erwartung auf einen Zinssteigerung durch die Fed im Dezember, hiess es.

Der SMI schloss 0,13% höher auf 9’279,65 Punkten und der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,25% auf 1’509,83 Zähler. Der breite Swiss Performance Index (SPI) dagegen gab um 0,05% nach auf 10’633,71 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen elf im Plus und 19 im Minus.

CS (+4,5%) führten nach Zahlen die Gewinnerliste der 30 Blue Chips klar an. Die Schweizer Grossbank legte ein solides Quartalsergebnis vor. Beim Vorsteuergewinn wurden die Analystenerwartungen insgesamt erfüllt, beim Reinergebnis sogar klar übertroffen. Gut kamen insbesondere die kostenseitigen Fortschritte an. Für etwas Gesprächsstoff sorgte allerdings die Zusammensetzung des Vorsteuergewinns. So erlitt die Universalbank Schweiz im Jahresvergleich einen Gewinneinbruch und verfehlte die diesbezüglichen Erwartungen ziemlich deutlich. Das kräftige Kursplus wurde damit erklärt, dass einige Investoren wohl auf dem falschen Fuss erwischt wurden.

UBS (+1,5%) wurden von den CS-Zahlen mitgezogen und belegten damit Platz zwei, gefolgt von den zuletzt eher schwächeren LafargeHolcim (+1,2%) und Lonza (+0,5%). Auch Geberit (+0,7%) befanden sich nach zwei schwachen Tagen auf Erholungskurs.

Nach Angaben zum dritten Quartal schlossen Swisscom (-0,1%) leicht im Minus. Das grösste Schweizer Telecom-Unternehmen hat mit den Drittquartalszahlen die Schätzungen von Analysten auf Stufe Umsatz leicht und Stufe Gewinn relativ klar übertroffen. Die Aktie hatte in den vergangenen Monaten allerdings deutlich zugelegt, so dass weiteres Potential nach oben relativ begrenzt sei, hiess es von Analystenseite.

Swiss Re (-0,1%) wechselten nach Zahlen mehrfach das Vorzeichen und schlossen am Ende ebenfalls leicht tiefer. Aufgrund von milliardenschweren Rückstellungen für Schadenforderungen aus Naturkatastrophen wies der Rückversicherer wie erwartet für die ersten neun Monate einen Verlust aus. Dennoch will das Unternehmen das geplante Aktienrückkaufprogramm umsetzen, was als Zeichen der Stärke ausgelegt wird. Die gebuchten Bruttoprämien lagen weitestgehend im Rahmen der Konsensschätzungen. Als Schwachstelle wurde in Marktkreisen das Erstversicherungsgeschäft von Corporate Solutions ausgemacht.

Die grössten Verluste unter den Blue Chips verzeichneten Logitech (-1,8%) und Sonova (-1,5%). Auch Schwergewicht Novartis, ABB und Swatch (je -0,8%) verloren deutlicher.

Im breiten Markt fielen Meyer Burger (-4,9%) mit einem volatilen Verlauf auf. Nach einem Einbruch um bis zu über 9% im frühen Geschäft hatte der Titel vorübergehend in die positive Zone gewechselt. Das Unternehmen kündigte am Morgen eine umfassende Restrukturierung einschliesslich der Schliessung des Produktionsstandorts Thun an, welche mit verschiedenen Sonderkosten verbunden ist.

Lindt&Sprüngli (-2,0%) wurden durch eine Absatzstatistik des Beratungsunternehmens Nielsen für den US-Markt belastet, die eine langsamere Erholung als erwartet aufzeigt.

AMS (+1,4%) erhielten dagegen von einer Aufstufung durch Morgan Stanley auf «Overweight» Rückenwind. Jeweils nach Zahlen zogen die Bankenwerte Valiant (+6,4%) deutlicher an, LUKB (+0,9%) moderater.

Der Börsenkandidat Poenina hat seine IPO-Pläne konkretisiert und eine Preisspanne für die Aktien von 40 bis 46 CHF festgelegt. Der Börsenstart ist voraussichtlich am 16. November. (awp/mc/pg)

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