CS steigert Profitabilität – Strategie auf Kurs

CS steigert Profitabilität – Strategie auf Kurs
CS-CEO Tidjane Thiam. (Foto: Credit Suisse)

Zürich – Die Credit Suisse hat im dritten Quartal 2017 mehr verdient. Sie führt dies allerdings mehr auf die im Zuge der Neuausrichtung gesteigerte Effizienz als auf höhere Einnahmen zurück. Bei der weiteren Umsetzung des Umbaus sieht sich die Bank derweil auf Kurs, auch wenn das Marktumfeld schwierig bleiben dürfte. Die Aktie legt nach der Zahlenvorlage am Donnerstag kräftig zu.

Das CS-Management sprach am Donnerstag gegenüber den Medien angesichts des Markumfelds von robusten Erträgen. Denn die Kundenaktivitäten sei bei tiefer Volatilität weiterhin verhalten. Auch waren die Volumen im Vergleichsquartal 2016 wegen den Auswirkungen des Brexit und den US-Präsidentschaftswahlen ungewöhnlich hoch ausgefallen.

Unter dem Strich verdiente die Bank – wie am Markt erwartet – deutlich mehr als im Vorjahr, wenn auch weniger als im zweiten Quartal 2017. Der Reingewinn belief sich auf 244 Mio CHF nach 41 Mio im Vorjahr und 303 Mio CHF im Vorquartal. Wegen der Verbesserung der operativen Effizienz sei die Profitabilität gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen, sagte CEO Tidjane Thiam.

Schweizer Bank deutlich schwächer
Die Vermögensverwaltung habe in einem anspruchsvollen Umfeld ein «sehr gutes» Quartalsergebnis erreicht, während die Divisionen Global Markets und International Wealth Management (IBCM) eine «solide» Entwicklung gezeigt hätten, so Thiam. Die Vermögensverwaltung konnte im dritten Quartal 10,4 Mrd an Netto-Neugeldern anziehen.

Für die Gesamtbank resultierte im Berichtsquartal allerdings ein Abfluss von 1,8 Mrd, was auf den Verlust eines einzelnen Mandats im öffentlichen Sektor von 13,3 Mrd CHF im Bereich Corporate & Institutional Clients in der Schweizer Bank zurückgeführt wird. Das habe aber geringen Einfluss auf den Ertrag, sagte Finanzchef David Mathers. Die verwalteten Vermögen lagen Ende September bei 1’345 Mrd nach 1’307 Mrd Ende Juni.

Bei den Divisionen erzielte die Schweizer Einheit SUB einen Vorsteuergewinn von 426 Mio CHF und lag damit unter den Prognosen sowie deutlich unter dem Vorjahresergebnis. Allerdings erbrachte der Verkauf des Leuenhofs im Vorjahr einen Einmalfaktor von rund 350 Mio CHF. Der um Sondereffekte bereinigte Vorsteuergewinn beläuft sich auf derweil 448 Mio CHF nach 431 Mio im Vorjahr.

Auch Global Markets und IBCM fielen unter den Schätzungen aus, während sich das Geschäft in Asien (APAC) besser als erwartet entwickelte.

Weiterer Abbau nicht-strategischer Einheiten
Mit Blick auf die Umsetzung der Strategie sieht sich die Bank in allen Belangen auf Kurs. So war die Rede von weiteren Fortschritten beim Abbau der Abwicklungseinheit, in der die nicht-strategischen Geschäfte gebündelt sind. Ausserdem wurden die Kostenziele für das laufende Jahr sowie bis Ende 2018 bestätigt. Darüber hinaus sieht das Management innerhalb der Grossbank aber noch grosses Potential in Sachen Kosten und Effizienz. Mehr dazu dürfte am Investorentag, der für Ende des Monats geplant ist, verkündet werden.

Auch seien nun endlich die Zeiten vorbei, in denen die Credit Suisse mit zu wenig Kapital unterwegs sei, so CEO Thiam. Unter seinem Regime wurden bekanntlich seit Oktober 2015 zwei milliardenschwere Kapitalerhöhungen – zuletzt im Juni 2017 – durchgeführt. Die Kapitalisierung, die sich dadurch im Vorquartal deutlich verbessert hatte, konnte im dritten Jahresviertel nun mehr oder weniger gehalten werden.

Keine Aufspaltung der Bank
Allerdings müsse man auch in der zweiten Halbzeit des Dreijahresplans «hart arbeiten», um die gesteckten Ziele zu erreichen. Er glaube an die Strategie und die Vision, die sich daraus für die Zeit mit Blick auf Wachstum und Rentabilität nach 2018 ergebe, so CEO Thiam. Er bekräftige zudem erneut, wie wichtig der integrative Ansatz aus Wealth und Asset Management sowie Investment Banking sei. Diesbezüglich sei er zufrieden, sagte er – auch mit Blick auf die jüngst vom aktivistischen Investor Rudolf Bohli gestellte Forderung nach einer Aufspaltung der Bank.

Kurzfristig dürfte das Marktumfeld allerdings weiter bremsen. Auch im Oktober 2017 hätten ähnliche Handelsbedingungen wie im dritten Quartal mit einer geringen Volatilität geherrscht, allerdings mit einer Verbesserung der Aktivität. Die Pipeline sei gut gefüllt mit einem Bestand an Transaktionen, die im vierten Quartal abgeschlossen werden könnten. In der Vermögensverwaltung erwartet die Bank zudem weiterhin «eine starke Leistung», wenngleich mit saisonal bedingt niedrigeren Netto-Neugeldzuflüssen.

An der Börse legen CS bis Börsenschluss um 4,5% auf 16,34 CHF zu. Positiv werden am Markt insbesondere die Fortschritte bei den Kosteneinsparungen erwähnt. (awp/mc/pg)

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