Schweizer Touristiker hoffen auf Rückkehr der Wintergäste

Schweizer Touristiker hoffen auf Rückkehr der Wintergäste

Zürich – Schweiz Tourismus zeigt sich für die anstehende Wintersaison zuversichtlich. Nach einer erfolgreichen Sommersaison mit steigenden Übernachtungszahlen hofft der Branchenverband auf eine Rückkehr der Wintertouristen. Dank einem schwächeren Franken und tieferen Preisen stünden die Zeichen dafür gut.

Die Zuversicht für die anstehende Wintersaison sei «fast schon gross», sagte der scheidende Schweiz-Tourismus-Direktor Jürg Schmid am Dienstag in Zürich vor den Medien. Sämtliche Indikatoren würden diesen Optimismus stützen. So rechnet etwa die KOF mit einem Anstieg der Übernachtungszahlen in den Bergregionen von 3,7%.

Schwächerer Franken soll helfen
Eine wichtige Grundlage für den erwarteten Aufschwung ist laut Schmid die Abschwächung des Schweizer Franken zum Euro. «Allein dadurch sind die Preise in der Schweiz gegenüber dem Vorjahr um 6,5% zurückgekommen». Rechne man die Preissenkungen der Hotels und die verschiedenen Aktionen der Wintersportbetriebe ein, könne sogar von einem Rückgang um 10% bis 15% gesprochen werden.

Den Turnaround bei den Gästen aus dem Euroraum erachtet Schmid denn auch als «hoch wahrscheinlich». Die neben den Schweizern wichtigste Gästegruppe bleibe für den Wintertourismus zentral, trotz der wachsenden Diversifikation und Internationalisierung. Mit Blick auf die Gästestruktur stammten im vergangenen Winter 58% aus der Schweiz, 32% aus Europa und 10% aus den Überseegebieten.

Schweiz Tourismus verfügt für die Wintersaison 2017/18 über ein Marketing-Budget von 20,3 Mio CHF. Das sind 0,2 Mio mehr als im Vorjahr. Hauptzielmärkte der Kampagne «Upgrade your Winter» sind neben der Schweiz die Benelux-Länder, Deutschland, Frankreich, Italien, Grossbritannien, Nordamerika und China.

Herausforderungen bleiben
Trotz der positiven Vorzeichen für diese Saison blieben aber die Herausforderungen im hiesigen Wintertourismus gross. Wetterbedingt würden die Saisons immer kürzer und die Kosten für die Beschneiungsanlagen immer höher, so der Verbandschef. Zudem stehe der sinkenden Nachfrage nach der Sportart Skifahren ein steigendes Angebot an Transportkapazitäten gegenüber, was eine Dynamisierung der Preise ausgelöst habe.

Derzeit testen die verschiedenen Destinationen unterschiedliche Preismodelle. Einige haben dabei Tagestouristen im Visier, andere setzen auf Gästebindung durch vergünstigte Saisonkarten. Laut Schmid wird es spannend sein, die Ergebnisse der unterschiedlichen Ansätze auszuwerten.

Weiterhin hoch bleiben auch die Investitionskosten in die bestehende Infrastruktur. Für Ueli Stückelberger, Direktor von Seilbahnen Schweiz, bilden gut unterhaltene Bahnbetriebe «die Basis» und die Schneekanonen «die Lebensversicherung» für die Wintersportorte.

Ein wichtiger Faktor für die Zukunft sei auch die Kooperation zwischen den einzelnen Destinationen. «Auch hier haben wir Fortschritte gemacht», so Stückelberger. So werden sich diese Saison 30 Wintersportorte an einer Aktion beteiligen, bei der eine gelöste Tageskarte bereits am Vortag ab 15 Uhr gültig ist. (awp/mc/ps)

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