US-Schluss: Bankaktien bremsen Dow aus

US-Schluss: Bankaktien bremsen Dow aus

New York – Die Rekorde an den US-Börsen sind am Mittwoch mager ausgefallen. Der Höhenlauf geriet etwas aus dem Tritt, schwache Bankenwerte bremsten die Wall Street aus. Die Technologiebranche jedoch konnte dagegen steuern, was dem Nasdaq 100 zu einer Bestmarke verhalf.

Der Dow Jones Industrial beendete den Handel mit einem Plus von 0,03 Prozent auf 23’563,36 Punkte. Tags zuvor war das weltweit wohl bekannteste Börsenbarometer erstmals über 23 600 Punkte geklettert. Der marktbreite S&P 500 , der sich am Dienstag ebenfalls in neue Höhen vorgearbeitet hatte, gewann nun 0,14 Prozent auf 2594,38 Punkte. Der Nasdaq-Auswahlindex wurde zum Rekordbrecher und legte um 0,40 Prozent auf 6345,81 Zähler zu.

Wichtige Konjunkturdaten standen zur Wochenmitte nicht auf der Agenda und am Devisen- und Anleihemarkt ging es sehr ruhig zu. Der US-Dollar trat zum Euro auf der Stelle und die Kurse von US-Staatsanleihen bewegten sich kaum. Auch der wöchentliche Ölbericht des Energieministeriums sorgte nicht für nennenswerten Impulse. Die Rohölbestände in den USA waren in der vergangenen Woche überraschend gestiegen. Analysten hatten mit einem Rückgang gerechnet.

Wie in Europa zeigten sich auch in den USA die Bankwerte überwiegend besonders schwach. Besondere Nachrichten gab es jedoch keine. Die Aktien von JPMorgan sanken als Schlusslicht im Dow um 1,12 Prozent und auch die von Goldman Sachs hatten zum Handelsstart zunächst Verluste verbucht. Sie erholten sich dann aber rasch und gingen mit einem Plus von 0,60 Prozent aus dem Tag. Im S&P 100 büssten die Papiere der Bank of America 1,43 Prozent ein, die von Wells Fargo und von US Bancorp verloren jeweils 1,44 Prozent. Die Citigroup-Aktien fielen um 0,51 Prozent und die von Morgan Stanley um 0,71 Prozent.

Ansonsten zogen die Papiere von Snap die Blicke von Marktteilnehmern auf sich. Erneut miese Quartalszahlen hatten der hinter der Foto-App Snapchat stehenden Firma zu schaffen gemacht. Der Quartalsverlust hatte sich im Jahresvergleich mehr als verdreifacht, Umsatz und Nutzerzuwachs lagen deutlich unter den Erwartungen der Wall Street. Analysten reagierten mit Verkaufsempfehlungen für die Aktie, woraufhin diese letztlich um knapp 15 Prozent einbrach. Die Nachricht, dass Snapchat in dem chinesischen Internetkonzern Tencent einen wichtigen Ankeraktionär gefunden hat, geriet ins Hintertreffen.

Die Aktien von Time Warner sackten am Ende des S&P 100 um 6,51 Prozent ab. Die rund 85 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Medienkonzerns durch den Mobilfunkriesen AT&T trifft offenbar auf grösseren Widerstand der Wettbewerbshüter des US-Justizministeriums. «Wir befinden uns in laufenden Verhandlungen», räumte AT&T-Finanzchef John Stephens ein. Zum Inhalt der Diskussionen könne er sich nicht äussern, doch der Zeitpunkt für den Abschluss des Deals sei «nun ungewiss». Vor rund einem Jahr hatten AT&T und Time Warner die geplante Übernahme angekündigt.

Unterdessen setzten die Apple-Papiere ihre Rekordfahrt Tag fort und beendeten den Handel mit plus 0,81 Prozent bei 176,24 Dollar. Damit war der iPhone-Hersteller an der Börse erstmals mehr als 900 Milliarden Dollar wert. Auch die Anteile des Internethandelskonzerns Amazon stiegen erneut auf einen Rekordwert. Mit einem Plus von 0,86 Prozent stiegen sie auf 1132,88 Dollar. Der Börsenwert beläuft sich damit nun auf knapp 546 Milliarden Dollar.

Am US-Rentenmarkt gaben wegweisende zehnjährige Staatsanleihen um 3/32 Punkte auf 99 10/32 Punkte nach und rentierten mit 2,325 Prozent. Ein Euro kostete zur Schlussglocke an der Wall Street 1,1596 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1590 (Dienstag: 1,1562) Dollar festgesetzt. (awp/mc/ps)

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