Arbeitslosenquote steigt im Oktober leicht auf 3,0%

Arbeitslosenquote steigt im Oktober leicht auf 3,0%

Bern – Die Zahl der Arbeitslosen in der Schweiz hat im Oktober 2017 wieder etwas zugenommen. Sie erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat um 1’631 auf 134’800 Personen. Die Arbeitslosenquote blieb den fünften Monat in Folge unverändert bei 3,0% und auch der saisonbereinigte Wert fiel mit 3,1% gleich aus wie im Vormonat, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mitteilte.

Für einen Monat Oktober handle es sich um eine «relativ geringe Zunahme» der Arbeitslosenzahlen und um eine der schwächsten relativen Zunahmen der letzten zehn Jahre, kommentierte Seco-Direktor Boris Zürcher an einer Telefonkonferenz. Saisonbereinigt nahm die Zahl der Arbeitslosen um 1% ab. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat waren 9’731 Personen weniger (-6,7%) arbeitslos gemeldet, die Quote lag damals bei 3,2%.

Die Arbeitslosigkeit hat sich damit im Rahmen der Erwartungen der Experten entwickelt. Von AWP befragte Ökonomen hatten unisono eine unbereinigte Arbeitslosenquote von 3,0% sowie eine um Saisonschwankungen bereinigte Quote von 3,1% geschätzt.

Verbesserte Chancen am Arbeitsmarkt
Insgesamt zeigten die Zahlen auch, dass sich die Chancen der Arbeitssuchenden am Arbeitsmarkt verbessert hätten, betonte Seco-Direktor Zürcher. Denn diese seien auch im Kontext der «relativ verhaltenen Entwicklung der Zuwanderung und der Beschäftigung» zu sehen. «Offenbar wird nun vermehrt wieder aus dem Bestand der Arbeitslosen rekrutiert», stellte er fest.

Zürcher wies zudem darauf hin, dass die Ökonomen des Bundes ihre Prognosen für die Arbeitslosigkeit für das Jahr 2018 auf 3,0% zurückgenommen hatten. Insgesamt erwarte das Seco einen «langsamen, aber stetigen Rückgang» der Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr. Für das laufende Jahr 2017 gehen die Seco-Experten weiterhin von einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 3,2% aus.

Zwischensaison
Branchenmässig wie auch regional zeigt die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im Oktober das Muster der «Zwischensaison». So nahm die Zahl der Arbeitslosen etwa im Gastgewerbe und entsprechend in Tourismuskantonen wie dem Graubünden oder dem Wallis zu. Auch in der Bauwirtschaft legte die Zahl der als arbeitslos gemeldeten Personen wieder zu.

Weiter erfreulich hat sich zudem die Jugendarbeitslosigkeit entwickelt. Die Anzahl der 15- bis 24-Jährigen unter den Arbeitslosen verringerte sich im Oktober um weitere 804 Personen (-4,5%) auf 16’905, die Quote sank damit um 0,1 Prozentpunkte auf 3,1%. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Zahl gar um 11,5% und die Quote um 0,4 Prozentpunkte zurück.

Die Anzahl der älteren Arbeitslosen (50 und mehr) erhöhte sich dagegen zum September um 546 Personen (+1,6%) auf 35’729, dies bei einer Quote von 2,6% (+0,1%). Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahm die Zahl um 2,9% ab, die Quote blieb unverändert. Etwas verzerrt werde die Statistik allerdings durch die Tatsache, dass die «Population der Über 50-Jährigen» am Arbeitsmarkt die am schnellsten wachsende sei, was die Entwicklung überzeichne, wie der Seco-Direktor sagte.

Abnahme Kurzarbeitslosigkeit
Im Berichtsmonat wurden ausserdem 198’025 Stellensuchende gezählt, 4’401 weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl damit um 4,6%. Zugleich wurden den RAVs mit 12’316 Stellen 140 weniger offene Jobs gemeldet als noch im September.

Im August 2017 – neuere Zahlen dazu liegen nicht vor – waren 1’386 Personen von Kurzarbeit betroffen und damit 23% weniger als im Vormonat. Die Zahl der betroffenen Betriebe verringerte sich um 50 auf 159 Einheiten. Die ausgefallenen Arbeitsstunden nahmen um 20% auf 68’522 ab.

Die Zahl der Personen, die im Verlauf des August ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung ausgeschöpft hatten und damit künftig nicht mehr in der Statistik auftauchen, belief sich gemäss Seco auf 3’846 nach 2’781 im Juli. (awp/mc/ps)

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