Effiziente und breit abgestützte Lösung für eine digitale Identität Schweiz

Effiziente und breit abgestützte Lösung für eine digitale Identität Schweiz
Markus Naef, Geschäftsführer SwissSign (Foto: zVg)

Glattbrugg – Die Menschen in diesem Land sollen eine einfache, sichere und eindeutige Identifizierung ihres Gegenübers im digitalen Raum erhalten. Führende Unternehmen der Schweiz wollen gemeinsam eine vertrauenswürdige Schweizer Marke für E-ID aufbauen. Sie schaffen damit die Grundlagen für eine privatwirtschaftlich getragene aber staatlich zertifizierte Lösung. Darauf haben sich die Schweizerische Post, SBB, Swisscom, Credit Suisse, Raiffeisen, UBS, Zürcher Kantonalbank und der Finanzdienstleister SIX sowie die Schweizerische Mobiliar verständigt.

Sie haben ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, das die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens zur Schaffung und Umsetzung einer digitalen Identität für die Schweizer Bevölkerung zum Ziel hat. Das gemeinsame Unternehmen, die SwissSign Group AG, wird ab Januar 2018 die Tätigkeiten der heutigen SwissSign AG integrieren und die SwissID-Lösung weiterentwickeln. Ziel ist es, digitale Identitäten effizienter, nutzenfreundlicher und einfacher auszustellen und sowohl national wie auch international zu verwenden. Das Vorgehen entspricht den Absichten des Bundesrates im Entwurf des Bundesgesetzes über elektronische Identifizierungsdienste eine Aufgabenteilung zwischen Staat und Privatwirtschaft vorzusehen.

Die «SwissID» wird es den Menschen in diesem Land erlauben, sich in einer zunehmend digitalen Welt sicher zu bewegen und online Dienstleistungen einfacher zu nutzen. Datenschutz geniesst dabei höchste Priorität: Die Hoheit über die Nutzung der Daten bleibt immer beim Anwender, der Datenschutz ist jederzeit gewährleistet.

Personen in der Schweiz können heute ihre Identität mit einem Reisepass, einer Identitätskarte oder einem Führerausweis nachweisen. Bei Transaktionen über das Internet ist dieser Nachweis jedoch sehr umständlich. Daher ist ein elektronischer Identitätsnachweis nötig, welcher es zum Beispiel Online-Portalen erlaubt, den Inhaber einer elektronischen Identität eindeutig zu identifizieren und zu authentifizieren.

Das heute angekündigte gemeinsame Unternehmen wird ein offenes, diskriminierungsfreies System entwickeln, das alle datenschutzrechtlichen Vorgaben umfassend erfüllt und die Privatsphäre jedes Einzelnen schützt. Die Gründungspartner der SwissSign Group AG bilden eine breite Trägerschaft, die mit weiten Teilen der Bevölkerung in Kundenbeziehungen steht. Zusätzlich zu den insgesamt rund 6 Millionen Nutzern bringen die Konsortiumspartner bestehende Verifizierungsprozesse in das zu bildende System ein. Vergleichbare Modelle werden beispielsweise in Schweden, Norwegen und Dänemark bereits umgesetzt.

Gemeinsames Unternehmen entwickelt offenes und transparentes System
Die Post und SBB werden mit der SwissID ihre in der SwissSign AG gehaltenen Aktivitäten in das neue Unternehmen einbringen und zusammen mit Swisscom, Credit Suisse, Raiffeisen, UBS, Zürcher Kantonalbank und dem Finanzdienstleister SIX sowie der Schweizerischen Mobiliar an der neuen Unternehmung beteiligt sein. Die Geschäftsleitung des neuen Unternehmens wird aus der heutigen Geschäftsleitung der SwissSign AG bestehen. Als CEO wurde Markus Naef bestimmt.

Das neue Unternehmen wird die bestehende SwissID-Lösung weiterentwickeln und den anerkannten Standards rund um digitale Identitäten folgen, für grenzüberschreitende Interoperabilität zwischen verschiedenen E-ID-Systemen sorgen und gegenüber neuen Partnern, Nutzern und anderen Technologien nicht-diskriminierend, offen und transparent sein.

Für den Anwender kostenlos, Datenschutz steht im Zentrum
Die Verwendung der digitalen Identität wird für private Anwender einfach, sicher und kostenlos sein. Das Unternehmen wird sich aus einem Entschädigungsmodell finanzieren, das in erster Linie durch die Anbieter von Online-Dienstleistungen gespiesen werden soll. Heute erfolgt die Identifizierung fast bei jedem einzelnen Anbieter in einem separaten Verfahren und verursacht dadurch hohe Kosten. Mit einer weitherum akzeptierten und einsetzbaren digitalen Identität könnten Geschäfts- und Verwaltungsprozesse im Internet wesentlich effizienter gestaltet und abgewickelt werden. Die Initianten sind überzeugt, mit dem neuen Modell nicht nur den Benutzerbedürfnissen Rechnung zu tragen, sondern auch allen im Online-Handel tätigen Unternehmen eine signifikante Vereinfachung und Vergünstigung des Handels zu ermöglichen.

Der Schutz der Kundendaten steht im Zentrum: Die Hoheit über die persönlichen Daten bleibt ausschliesslich bei den Anwenderinnen und Anwendern, der Datenschutz wird vollumfänglich eingehalten. Mit dem Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten (EDÖB) wurde das Gespräch frühzeitig aufgenommen. Er räumt dem Projekt hohe Priorität ein und begrüsst, dass seine Behörde mit SwissSign inskünftig über eine einheitliche Ansprechstelle verfügen wird.

Wichtige Rolle des Staates
Die Rolle des Staates bei der Umsetzung von digitalen Identitäten gemäss E-ID Gesetz bleibt dabei zentral. Der Bund definiert nicht nur die rechtlichen Rahmenbedingungen und zertifiziert und überwacht das E-ID System, sondern dieser alleine kann staatliche Identitäten definieren und verifizieren. Darüber hinaus sind Bund, Kantone und Gemeinden wichtige Leistungsanbieter, die zur Nutzung der digitalen Identität anregen. (SwissSign/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert