«Swiss-Media-Plattform»: EY-Vorschlag Erfolg versprechend

«Swiss-Media-Plattform»: EY-Vorschlag Erfolg versprechend
André Schaub, Leiter Assurance und Market Segment Leader TMT (Technologie, Medien, Telekommunikation) bei EY in der Schweiz. (Foto: EY)

Zürich – Die Schweizer Medienlandschaft befindet sich in einer Phase der fundamentalen Transformation: Medienhäuser kämpfen mit rückläufigen Auflagenzahlen und der Einbruch der Erlöse mit gedruckten Anzeigen kann mit digitaler Werbung nicht kompensiert werden. Zudem gewinnen soziale Medien als Quelle und Distributionskanal für Informationen an Bedeutung. Journalistische Inhalte wollen heute individualisiert, mobil, zeitverschoben und interaktiv genutzt werden.

Zentrale Plattform für Medieninhalte
Gemäss einer Untersuchung des Beratungsunternehmens EY könnte eine «Swiss-Media-Plattform» die konkrete Möglichkeit bieten, damit ein unabhängiger und selbsttragender Schweizer Journalismus auch in der digitalen Welt eine Chance hat. «Mit der Swiss-Media-Plattform würde ein verlagshaus- und titelübergreifendes Angebot geschaffen, das die Kunden ins Zentrum rückt und ihnen einen bequemen und uneingeschränkten Zugang zu qualitativ hochwertigen Schweizer Inhalten ermöglicht», sagt André Schaub, Leiter Assurance und Market Segment Leader TMT (Technologie, Medien, Telekommunikation) bei EY in der Schweiz.

Kundenfokus als Schlüssel zum Erfolg
Beliebte Anbieter wie Spotify oder Netflix machen es vor: Sie rücken den Kunden ins Zentrum, orientieren sich an dessen Bedürfnissen und fokussieren sich auf die Qualität der Nutzererfahrung. Diese strategische Differenzierung treibt ihr Wachstum voran. Wenn das Kundenerlebnis überzeugt, sind die Nutzer auch eher bereit, für Inhalte zu bezahlen.

Die Swiss-Media-Plattform ist ein möglicher Lösungsansatz, welcher der Medienindustrie zu neuem Wachstum verhelfen könnte. Nutzer hätten dadurch einfach und unkompliziert Zugriff auf alle teilnehmenden Medienquellen. Die Plattform liesse sich durch individuell zusammenstellbare Newsfeeds personalisieren, und es könnten unterschiedliche Zahlungsmodelle angeboten werden, z.B. pro Tag, Monat oder Jahr. Nutzer, die bereit sind, anonymisierte Daten über ihr Nutzerverhalten und ihre Interessen zu teilen, würden im Gegenzug von einem vergünstigten Preis profitieren. Eine wichtige Rolle würde dabei auch die Möglichkeit spielen, sich mit anderen Nutzern sowie den Medienschaffenden direkt über die Plattform auszutauschen.

Zahlungsbereitschaft der Nutzer wird unterschätzt
«Unsere repräsentative Umfrage zeigt erstmals, dass die Zahlungsbereitschaft der Nutzer tendenziell unterschätzt wird, was die Erfolgswahrscheinlichkeit der von uns vorgeschlagenen Plattform erhöht», sagt André Schaub. Gemäss der Befragung von 1’000 Personen im Alter von 16 bis 65 Jahren beziehen rund 30 Prozent der Schweizer Bevölkerung aktuell keine kostenpflichtigen journalistischen Inhalte. Mehr als 70 Prozent wären aber an der Nutzung einer solchen kostenpflichtigen «Swiss-Media-Plattform» interessiert. Zudem wäre die Hälfte der Personen, welche heute nichts für den Konsum von journalistischen Produkten bezahlen, an der kostenpflichtigen Nutzung einer solchen Plattform interessiert. «Die Umfrage zeigt ausserdem, dass etwa die Hälfte der Befragten bereit wäre, für einen optimalen Medienservice anonymisierte Daten über ihr Nutzerverhalten und ihre Interessen mit einem Medienunternehmen zu teilen», ergänzt Schaub. (EY/mc)

Über die Studie
EY in der Schweiz hat sich intensiv mit den Herausforderungen der Schweizer Medienlandschaft auseinandergesetzt. Im Rahmen der Studie «Gibt es in der digitalen Welt eine Zukunft für einen unabhängigen und selbsttragenden Schweizer Journalismus?» werden mögliche Ansätze zur Sicherung eines unabhängigen und selbsttragenden Schweizer Journalismus aufgezeigt. Die Studie basiert auf hypothesengestützten Untersuchungen durch Analysten von EY sowie qualitativen Interviews mit Führungskräften aus der Medienindustrie. Zusätzlich hat EY eine repräsentative Bevölkerungsumfrage durchgeführt, welche – im Sinne einer kundenzentrierten Produktgestaltung – mögliche Entwicklungspotenziale für Schweizer Medienhäuser darlegt.

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Über die globale EY-Organisation
Die globale EY-Organisation ist eine Marktführerin in der Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Transaktionsberatung und Rechtsberatung sowie in den Advisory Services. Wir fördern mit unserer Erfahrung, unserem Wissen und unseren Dienstleistungen weltweit die Zuversicht und die Vertrauensbildung in die Finanzmärkte und die Volkswirtschaften. Für diese Herausforderung sind wir dank gut ausgebildeter Mitarbeitender, starker Teams sowie ausgezeichneter Dienstleistungen und Kundenbeziehungen bestens gerüstet. Building a better working world: Unser globales Versprechen ist es, gewinnbringend den Fortschritt voranzutreiben – für unsere Mitarbeitenden, unsere Kunden und die Gesellschaft.

Die globale EY-Organisation besteht aus den Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited (EYG). Jedes EYG-Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen. Ernst & Young Global Limited ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht und erbringt keine Leistungen für Kunden.

Die EY-Organisation ist in der Schweiz durch die Ernst & Young AG, Basel, an zehn Standorten sowie in Liechtenstein durch die Ernst & Young AG, Vaduz, vertreten. «EY» und «wir» beziehen sich in dieser Publikation auf die Ernst & Young AG, Basel, ein Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited.

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