Zur Rose übernimmt Versandapotheke Vitalsana

Zur Rose übernimmt Versandapotheke Vitalsana
Zur Rose-Konzernchef Walter Oberhänsli. (Foto: Zur Rose)

Frauenfeld – Die Versandapotheke Zur Rose übernimmt von der Ströer SE & Co. KGaA die Versandapotheke Vitalsana B.V. sowie den dazugehörigen Dienstleister ApDG GmbH. Zur Rose sieht mit dieser Übernahme ihre auf langfristiges Wachstum ausgelegte Strategie untermauert, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilt. Zum Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart, die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden.

Vitalsana erwirtschaftete mit ihrer primär auf rezeptfreie Medikamente ausgerichteten Versandapotheke im Geschäftsjahr 2016 einen Umsatz von rund 30 Mio EUR. Beim Kauf hatte Ströer selbst vor etwas über einem Jahr 4,5 Mio EUR für die frühere Schlecker-Tochter bezahlt.

Die Zur Rose-Tochtergesellschaft DocMorris und das Medienunternehmen Ströer werden zudem eine strategische Partnerschaft eingehen, wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht. Die Versandapotheke führt das Marketing-Modell von Vitalsana fort und setzt weiterhin auf die reichweitenstarken Medienangebote, Performance-Marketing-Möglichkeiten und datenfokussierten Produkte von Ströer.

Aktie legt zu
Am Markt ist die Übernahme positiv aufgenommen worden; die Zur Rose-Aktie legte am Donnerstag an einem leicht positiven Gesamtmarkt (SPI +0,2%) um 1,4% auf 144,30 CHF zu.

Für ZKB-Analystin Sibylle Bischofberger kommt die Übernahme nicht ganz überraschend, da das Gerücht schon ein paar Tage zuvor kursiert habe. Sie beurteilt den Deal «als klein, aber interessant und dementsprechend leicht positiv». Mit Vitalsana, die wie die Zur-Rose-Tochter DocMorris im niederländischen Heerlen lokalisiert ist, könne die Gruppe die letzte niederländische am Markt verfügbare Versandapotheke übernehmen. Dank der Nähe der beiden Unternehmen könne Zur Rose Synergien nutzen, indem die Versandaktivitäten in der Region Aachen/Heerlen gebündelt werden.

Seit Börsengang auf Einkaufstour
Zur Rose war im Juli an die Schweizer Börse gegangen. Mit dem Erlös von 233 Mio CHF will die Gruppe ihre Expansionsstrategie finanzieren. Vor allem in Deutschland will Zur Rose ihr Geschäft ausbauen. Bis Ende Jahr übernimmt Doc Morris im Zuge dessen bereits den Logistiker Eurapon Pharmahandel.

Die Nummer zwei im deutschen Markt hinter Doc Morris, die Shop Apotheke Europe, setzt ebenfalls auf Wachstum durch Zukäufe. Bislang waren die Niederländer hauptsächlich auf den Handel mit rezeptfreien Medikamenten spezialisiert. Mit der im September angekündigten Übernahme der Versandapotheke Europa Apotheek konkurrenziert die Shop Apotheke Zur Rose neu auch im Handel mit rezeptpflichtigen Medikamenten.

Gemessen am Umsatz bleibt Zur Rose vorerst der grösste Player im europäischen Markt. Die Zur Rose Gruppe erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2016 einen Umsatz von 880 Mio CHF, wovon 361 Mio CHF auf das deutsche Tochterunternehmen Doc Morris entfielen. Shop Apotheke und Europa Apotheek wären 2016 gemeinsam auf 318 Mio EUR gekommen. (awp/mc/pg)

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