CH-Schluss: SMI gibt 0,1% auf 9383 Punkte nach

CH-Schluss: SMI gibt 0,1% auf 9383 Punkte nach

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Donnerstag etwas schwächer beendet. Der Leitindex SMI startete bereits mit Abgaben in den Tag, ehe er ins Plus vorrückte. Die am Vortag erstmals seit gut zwei Jahren überschrittene Marke von 9’400 Punkten musste der Index jedoch in der Schlussauktion unter dem Druck des Schwergewichts Nestlé wieder hergeben. Im Fokus standen am Berichtstag die Zinsentscheide aus den USA, der Eurozone, Grossbritannien und der Schweiz. Marktbewegende Überraschungen waren aus den Aktionen und Aussagen der Notenbanker aber nicht herauszulesen, wie Händler erklärten.

Bereits am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed den Leitzins wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte erhöht und auf weitere Zinsschritte im kommenden Jahr hingewiesen. Ökonomen sprachen anschliessend gar davon, dass anstatt der bislang erwarteten drei, vier moderate Zinserhöhungen durchgeführt werden könnten. Die SNB und die EZB halten hingegen weiter an ihrer ultralockeren Geldpolitik fest. EZB-Chef Mario Draghi gab sich dabei vor Medienvertretern zuversichtlich, was die Entwicklung der Inflation betrifft. Diese rücke in der langfristigen Betrachtung weiter auf das Ziel von knapp 2% zu, sagte er.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Donnerstag mit 0,12% im Minus bei 9’383,02 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) lag am Ende nur noch mit 0,03% auf 1’512,97 Zähler im Plus und der breite Swiss Performance Index (SPI) büsste 0,09% auf 10’742,59 Punkte ein. Von den 30 wichtigsten Titeln lagen 15 im Plus, elf im Minus und vier notierten unverändert.

Bei den Blue Chips gingen die Aktien der Swatch Group (+2,6% auf 392,50 CHF) als Tagessieger hervor. Barclays hatte das Rating gleich um zwei Schritte auf «Overweight» von zuvor «Underweight» und das Kursziel deutlich auf 450 von 305 CHF angehoben. Das organische Uhrenwachstum werde im ersten Halbjahr 2018 stark ausfallen, hiess es im Kommentar. Händlern zufolge wurden einige Leerverkäufer durch die Heraufstufung auf dem falschen Fuss erwischt und es sei zu Deckungskäufe gekommen. Die Konkurrenzpapiere von Richemont rückten lediglich um 0,2% vor.

Weit vorne im Tableau fanden sich nebst Swatch auch einige Finanztitel wieder. Die Versicherer Swiss Life und Swiss Re kletterten um 1,1% bzw. 0,7% in die Höhe und Julius Bär legten um 1,5% zu. Die Grossbanken konnten nicht ganz an die gute Performance vom Mittwoch anknüpfen: UBS gewannen nach schwachem Beginn 0,4%, Credit Suisse (-0,4%) büssten gar an Wert ein.

Bei der UBS sorgten Änderungen in der Konzernleitung für Gesprächsstoff. Jürg Zeltner, Chef der wichtigen Sparte Wealth Management, tritt von seinem Posten zurück. Sein Nachfolger wird Martin Blessing, zurzeit Präsident Personal & Corporate Banking (PCB) und Präsident UBS Switzerland. Blessing wiederum wird von Group Chief Operating Officer Axel P. Lehmann ersetzt. Der abgetretene Zeltner wird gerüchteweise bereits als möglicher neuer CEO bei Julius Bär gehandelt.

Belastend für den Gesamtmarkt waren die Verluste von Nestlé (-0,9%). Dagegen bewegten sich Novartis und Roche nicht vom Fleck. Novartis ist laut der «Economic Times of India» ins Visier der indischen Wettbewerbsbehörde CCI gerückt. Diese habe Nachforschungen wegen möglicher Preisabsprachen bei dem Diabetes-Mittel Vildagliptin eingeleitet. In der britischen Presse wurde dem Basler Gesundheitskonzern ausserdem einmal mehr ein Interesse am Rivalen Vectura nachgesagt.

Die Titel des Baustoffkonzerns LafargeHolcim (-0,8%) tendierten klar leichter, nachdem die Expansion in Afrika durch die Übernahme von Pretoria Portland Cement (PPC) auf Eis gelegt wurde. Am deutlichsten verloren bei den Blue Chips Givaudan (-1,5%).

Im breiten Markt verzeichneten Santhera (+12%) oder auch Wisekey (+4,3%) kräftige Kursgewinne, während Arundel (-4,4%) oder BVZ (-3,4%) mit am stärksten nachgaben. Peach Property machte mit einem Kauf von 793 Wohneinheiten in Deutschland auf sich aufmerksam und gewann an der Börse 1,8%. Im Minus schlossen hingegen Dormakaba (-0,7%), dies obwohl Berenberg das Kursziel erhöht hatte. (awp/mc/pg)

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