CH-Schluss: SMI gewinnt 0,6% auf 9452 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 0,6% auf 9452 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag auf breiter Front zugelegt. Dabei gelang es dem Leitindex SMI am späten Nachmittag sogar, ein neues Jahreshoch zu markieren, obwohl marktbewegende Impulse von Konjunkturseite her am Berichtstag eher Mangelware blieben. Eine der wenigen Meldungen betraf den US-Immobilienmarkt, wo der NAHB-Hausmarktindex auf ein 18-Jahreshoch stieg.

Schwung in den Markt brachte dafür die Nachricht aus den Vereinigten Staaten, dass schon am morgigen Dienstag eine Zustimmung zur Steuerreform von Präsident Donald Trump möglich ist. Zwar wussten die Investoren schon seit Monaten, dass «Weihnachtsmann» Trump dieses Geschenk vorbereitet, doch bestanden Zweifel, dass es noch rechtzeitig vor dem Fest ankommen würde. Prompt eröffnete denn am Nachmittag auch die Wall Street klar im Plus, was dem hiesigen Markt erneut etwas Schwung brachte. In der Eurozone bestätigten sich ausserdem die Inflationsschätzungen im November in der zweiten Lesung.

Der Swiss Market Index (SMI) stand zum Handelsschluss schliesslich 0,61% höher bei 9’452,32 Punkten (Tageshoch 9’460). Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,78% auf 1’527,09 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,59% auf 10’811,74 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln notierten bei Börsenschluss 29 im Plus und einzig Nestlé im Minus.

Die stärksten Aufschläge im SMI wiesen den ganzen Tag hindurch Lonza auf. Die Titel beendeten den Handel mit +2,8%. Ebenfalls deutlich im Plus schlossen unter den Blue Chips die meist sehr volatilen Aryzta (+1,5%) sowie Zykliker wie Sika (+1,6%), ABB (+1,4%), Schindler (+1,3%) und Dufry (+1,2%) sowie die zuletzt schwachen Sonova (+1,1%). Auch Clariant (+1,2%) oder Adecco (+1,1%) legten klar zu.

Auch die Finanzwerte Partners Group (+0,8%) waren gesucht, nachdem der Vermögensverwalter einen Immobilienkauf in Australien bekannt gegeben hatte. Die Grossbankenwerte UBS (+0,9%) und CS (+0,7%) profitierten ebenfalls von der positiven Grundstimmung. Am Morgen hatte die Royal Bank of Canada in einer Branchenstudie die Kursziele für beide Titel angehoben.

Positiv reagierten auch die Investoren bei Givaudan (Aktie +0,6%) auf die Übernahme des Unternehmens Expressions Parfumées mit Sitz in der französischen Parfümmetropole Grasse. Der pro forma Umsatzbeitrag wird auf Basis des Jahres 2016 auf 56,6 Mio EUR beziffert.

Die Uhrenwerte Richemont (+1,0%) und Swatch (+0,6%) setzten die Kursgewinne nach den positiven Exportzahlen aus der Vorwoche fort. Derweil knüpften LafargeHolcim (+0,7%) an die Erholungsbewegung vom Freitag an. Der Zementkonzern hatte eine Neuorganisation des Managements angekündigt.

Von den drei defensiven Schwergewichten unterstützten Roche den Gesamtmarkt (+0,8%) am stärksten. Novartis (+0,4%) hinkten etwas hinterher. Am Nachmittag erhielt das Basler Pharmaunternehmen von US-Gesundheitsbehörde FDA den Status Therapiedurchbruch für sein Mittel Gilenya zur Behandlung von Multipler Sklerose bei Kindern ab 10 Jahren.

Nestlé hingegen schlossen 0,1% im Minus. Die schwerkapitalisierte Aktie des weltgrössten Nahrungsmittelherstellers hatte bereits in der Vorwoche einen schweren Stand. Am Berichtstag gab der Westschweizer Konzern den Verkauf zweier Getränkemarken in den USA bekannt. Von Analysten wurde diese Transaktion als sehr klein bezeichnet.

Im breiten Markt reagierten Helvetia (+1,7%) positiv auf den Rückzug von VR-Präsident Pierin Vincenz. Er zog mit dem Schritt die Konsequenzen aus dem gegen ihn bei der Finma laufenden Verfahren. Grössere Aufschläge verzeichneten u.a. die Industriewerte Bossard (+6,2%), Starrag (+5,7%) sowie AMS (+3,9%). Santhera (+8,2%) setzten den Steigflug der Vorwoche fort.

Grössere Einbussen erlitten dagegen SHL (-5,7%), Datacolor (-4,5%) und Bell (-2,4%).

Zudem werden in Kürze zwei Titel vom Kurszettel der SIX verschwinden. Per 29. Dezember werden Lifewatch (-9,0%) dekotiert. Bei Syngenta (-0,7%) genehmigte ein Gericht die Kraftloserklärung der verbliebenen Papiere, der Termin für die Dekotierung muss aber noch festgesetzt werden. (awp/mc/pg)

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