CH-Schluss: SMI büsst 0,2% auf 9’542 Punkte ein

CH-Schluss: SMI büsst 0,2% auf 9’542 Punkte ein

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sich am Montag nach einem starken Start ins Jahr eine Verschnaufpause gegönnt. Erst am Freitag hatte der Leitindex SMI ein neues Allzeithoch erreicht und seinen mehr als zehn Jahre alten Rekordwert geknackt. Insgesamt sei die Stimmung an den Märkten weiterhin freundlich, erklärten Händler. Nach dem guten Start ins neue Jahr habe jedoch eine gewisse Konsolidierungen eingesetzt.

Auch die Wall Street ist am Montagnachmittag insgesamt wenig bewegt in den Handel gestartet; der Rückenwind aus Übersee ist also auch ausgeblieben. Auch die Veröffentlichung verschiedener Konjunkturdaten brachte kaum Schwung in den hiesigen Aktienhandel. Der Fokus der Märkte richte sich nun mehr und mehr auf die beginnende Berichtsaison, hiess es dazu aus dem Handel.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss zum Wochenauftakt 0,16% tiefer bei 9’541,73 Punkten. In den ersten Handelsminuten wurde dennoch bei 9’584,52 Punkten allerdings ein neues Allzeithoch markiert. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gab 0,05% auf 1’552,10 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,10% auf 10’944,57 Punkte nach. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 15 im Plus, 14 im Minus und einer unverändert.

Am Vortag der Umsatzpublikation für 2017 brachten sich die Investoren bei Sika (+0,7%) in Stellung. Der Bauzulieferer dürfte seine Wachstumsziele bequem erreicht haben, gespannt ist man auf Angaben zur Gewinnentwicklung im abgelaufenen Jahr. Zudem rückt mit jedem Tag das zweitinstanzliche Urteil im Rechtsstreit mit der Schenker-Winkler Holding näher; am Markt setze man auf eine Bestätigung des Kantonsgerichts, heisst es im Handel.

Zu den grössten Gewinnern gehörten auch die Papiere von Swatch (+1,3%), Julius Bär (+1,0%) und Zykliker wie LafargeHolcim und Schindler (je +0,5%). Bei Logitech (+0,4%) hiess es aus verschiedenen Quellen, dass das Weihnachtsgeschäft gut gelaufen sei.

Ein Plus zu vermelden gab es auch bei den Grossbanken Credit Suisse und UBS, deren Papiere um jeweils 0,8% zulegten. Die UBS ist laut einem Medienbericht in Gesprächen, eine Mehrheitsbeteiligung an ihrem chinesischen Investmentbanking-Joint-Venture zu akquirieren. Die Bankentitel hätten zum Wochenbeginn wieder etwas aufholt, nachdem sie noch am Freitag zurückgenommen worden seien, hiess es im Handel.

Gesprächsthema im Handel waren zudem zwei Milliardenfusionen, auf die die Biotech-Branche zusteuert: Einerseits will die dänische Pharmakonzern Novo Nordisk die belgische Firma Ablynx übernehmen. Ablynx lehnt die Übernahme aber bislang ab. Einen Schritt weiter ist der US-Biotech-Konzern Celgene, der sich mit dem kalifornischen Startup Impact Biomedicines Übernahme geeinigt hat.

Allen voran Roche belasteten den Gesamtmarkt mit einem Minus von 1,1%. Novo wehrt sich laut Analysten mit seinem Übernahmeangebot gegen Umsatzeinbussen im Bereich Hämophilie, wo Roche eine Zulassung für die Hemlibra erhalten hat. Novartis (-0,2%) tendierten nur wenig leichter und für Vifor Pharma ging es um 1,0% nach oben.

Nestlé büssten mit minus 0,1% etwa mit dem Marktschnitt an Terrain ein. In Berichten von US-Medien hiess es, dass Hershey sowie Ferrero Gebote für das US-Süsswarengeschäft des Nahrungsmittelriesen eingereicht hätten.

Grösster Verlierer waren am Berichtstag klar Givaudan (-2,2%). Bernstein hatte das Kursziel für den Aromen- und Riechstoffhersteller und das Rating auf «Underperform» von «Market Perform» gesenkt. Mit der Herunterstufung weckten die Analysten im Vorfeld der Jahresergebnisveröffentlichung von kommender Woche Ergebnisängste.

Am breiten Markt kletterten Kuros Biosciences um 13,8%. Die Biotechgesellschaft hat ein exklusives Lizenzabkommen mit der US-Firma Checkmate Pharmaceuticals ausgeweitet und den Amerikanern zusätzliche Rechte an einem Produktkandidaten und an gewissen Technologien zugesichert.

Gesucht waren auch einige Industriewerte wie Huber+Suhner (+5,9%), Tornos (+3,8%), Bossard (+2,9%), Implenia (+2,6%) oder Schlatter (+2,2%).

Für Addex ging es hingegen um 8,0% nach unten. Die Aktien des Biopharma-Unternehmens hatten jedoch über den Jahreswechsel hinweg einen hervorragenden Lauf, nachdem eine strategische Partnerschaft kommuniziert wurde, die den Genfern Millionenzahlungen beschert. Es habe sich am Montag also um Gewinnmitnahmen gehandelt, so Marktteilnehmer. (awp/mc/ps)

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