Schönheitspflegemittelmarkt boomt

Schönheitspflegemittelmarkt boomt
Kosmetik (Bildrechte: Flickr Cosmetics PIVISO CC0 1.0 Öffentliche Domäne)

Berlin – Deutsche Konsumenten legen viel Wert auf Schönheitspflege – das legen jedenfalls die Marktzahlen fürs vergangene Jahr nahe. Der Absatz von Gesichts- und Körperpflegemitteln befand sich auch 2017 auf hohem Niveau. Und die Prognose für das neue Geschäftsjahr sieht ebenfalls positiv aus.

Der Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e. V. (IKW) verzeichnet für das 2017 bei den Schönheitspflegeprodukten einen Zuwachs an Marktvolumen von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt betrug das Umsatzvolumen rund 13,6 Milliarden Euro. Dabei gaben die Konsumenten für Haut- und Gesichtspflegemittel mit knapp 3,1 Milliarden Euro am meisten aus; gegenüber 2016 ein Plus von 3,1 Prozent.

Positive Jahresbilanz und optimistische Prognosen für 2018
Auch aufs Jahr 2018 blickt der Verband durchweg optimistisch. Geschäftsführer Thomas Keiser rechnet für 2018 mit einer Umsatzsteigerung auf 13,8 Milliarden Euro. Rechnet man die Umsatzzahlen für Haushaltspflegemittel hinzu, dann geht die Branche für dieses Jahr von einem Umsatzrekord in Höhe von 18,6 Milliarden Euro aus.

Die positiven Prognosen für die Branchenentwicklung basieren auf den Einschätzungen der befragten IKW-Mitgliedsunternehmen. So beurteilten 68 Prozent von ihnen die Marktentwicklung für das Jahr 2018 als «gut» oder «sehr gut». 62 Prozent der Verbandsmitglieder planen zudem größere Investitionen oder haben solche bereits durchgeführt. Auch in den Beschäftigungszahlen spiegeln sich die positiven Aussichten wider. Fast die Hälfte der Befragten plant die Einstellung neuer Mitarbeiter oder hat dies bereits getan.

Der IKW mit Sitz in Frankfurt vertritt über 400 Firmen, die zusammen mehr als 95 Prozent des Marktes für Schönheits- und Haushaltspflegemittel abdecken.

E-Commerce beflügelt die Branche
Weitere Wachstumschancen für die Kosmetikbranche sieht Christoph Knoke, Managing Director beim Marketing-Beratungsunternehmen IRI Information Resources, im Onlinehandel: «Die Umsätze im Online-Handel wachsen laut IRI E-Commerce Panel zweistellig. Hier liegt riesiges Potenzial für die Branche.» Denn immer häufiger werden Kosmetikartikel online gekauft – das reicht von Körperpflegeprodukten und Hygieneartikeln bis zu dekorativer Kosmetik und Parfüms. In der Folge gibt es als Konkurrenz zum Parfümerie-Riesen Douglas immer mehr Onlineshops, die sich auf den Verkauf von Markenparfüms und hochwertiger Kosmetik spezialisiert haben – so zum Beispiel der Parfum-Discounter easyCOSMETIC. Neben der riesigen Produktauswahl schätzen die Kunden die Unkompliziertheit des Onlinekaufs und die Möglichkeit der kostenlosen Rücksendung.

Unter den Schönheitspflegemitteln verzeichnete der Markt für Make-up im Zeitraum 2013 bis 2017 mit durchschnittlich 6,1 Prozent pro Jahr den größten Zuwachs. Die Kosmetikindustrie verdankt den Umsatzboom in der Kategorie «dekorative Kosmetik» wohl dem seit Jahren grassierenden Selfie-Wahn, so die Einschätzung von Fabrizio Freda, CEO beim US-Kosmetikkonzern Estée Lauder: «Das ist die Selfie Generation: Sie müssen immer bereit sein fürs nächste Selfie.» Und weiter: «Ein Mädchen hat heute an einem Tag mehr Fotos von sich als ihre Mutter in ihrem Alter in einem Jahr hatte», was bedeute: «mehr Make-up, um Schwächen zu vertuschen». Weil beispielsweise rote Lippen auf Instagram-Bildern gut zur Geltung kommen, sei der Umsatz von Lippenstiften innerhalb von nur fünf Jahren um 42 Prozent gestiegen.

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