UBS führt Gespräche über Mehrheitsbeteiligung an IB-Joint-Venture in China

UBS führt Gespräche über Mehrheitsbeteiligung an IB-Joint-Venture in China
UBS-CEO Sergio Ermotti. (Foto: UBS)

Zürich – Die UBS ist laut einem Medienbericht in Gesprächen, eine Mehrheitsbeteiligung an seinem chinesischen Investmentbanking-Joint-Venture zu akquirieren. Das sagte CEO Sergio Ermotti nach der Ankündigung der Regierung in Peking, die Finanzmärkte weiter zu öffnen.

Die Schweizer Grossbank habe Gespräche mit den örtlichen Partnern begonnen, 51% zu übernehmen, sagte Ermotti in einem Interview mit Bloomberg TV am Montag. Die Diskussionen könnten in einigen Monaten abgeschlossen sein. Gleichzeitig sei die UBS ihrem Plan voraus, die Belegschaft in China innerhalb von fünf Jahren zu verdoppeln (Plan von Anfang 2016). Die Bank dürfte Ende des laufenden Jahres 1’200 Angestellte in China haben.

Es sei das erste Mal, dass Gespräche über eine Mehrheitsbeteiligung am Joint Venture bestätigt wurden, berichtet Bloomberg. Vor der Ankündigung der Regierung (über eine Eigentumslockerung in China) habe die Bank an Plänen gearbeitet, die Beteiligung am lokalen Venture auf 49% von aktuell 25% zu erhöhen. Die vier chinesischen Unternehmen im Venture seien Beijing Guoxiang Asset Management Co., China Guodian Capital, COFCO Group und ein Transportunternehmen aus Guangdong.

Strategie ändert nicht
Laut Ermotti wäre eine Mehrheitsbeteiligung für die UBS allerdings weniger signifikant, weil die Bank bereits heute die Managementkontrolle über das Venture habe. Strategisch gebe es keine grossen Veränderungen in China, und unabhängig von der Beteiligung sei man auf Kurs, das Geschäft auszubauen. Aber eine umfassendere finanzielle Beteiligung am Geschäft sei durchaus willkommen.

An der Börse zeigt sich die UBS-Aktie am Montag im frühen Handel unauffällig. Gegen 9.15 Uhr notiert sie unverändert auf dem Niveau vom Freitagsschluss bei 18,36 CHF – in einem ebenfalls kaum bewegten Gesamtmarkt (SMI: +0,1%). Die Aussagen zum chinesischen Geschäft seien sicher positiv zu werten, allerdings sei die UBS bereits für die Substanz ihrer chinesischen Aktivitäten bekannt, kommentiert die ZKB die News. Und eine Mehrheitsbeteiligung von 51% ändere nicht viel am Ergebnis. «Von daher sollte die Aktienkursreaktion zwar wohlwollend, aber nicht substanziell ausfallen.»

Gleichzeitig bestätigt die Kantonalbank die Einstufung «Marktgewichten» für die Titel der Grossbank. Für das Ergebnis zum vierten Quartal 2017 in zwei Wochen erwartet der ZKB-Experte keine Überraschung. Ermotti habe im erwähnten Bloomberg-Gespräch zudem gesagt, es sei zu früh Aktienrückkäufe anzukündigen. (awp/mc/ps)

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