US-Schluss: Dow Jones 2,3% im Plus bei 24’913 Punkten

US-Schluss: Dow Jones 2,3% im Plus bei 24’913 Punkten

New York – Nach dem heftigen Absturz zum Wochenauftakt haben die US-Börsen am Dienstag zur Erholung angesetzt. Nach einem äusserst nervösen Auf und Ab an der Wall Street, das sich fast über den gesamten Handelsverlauf erstreckte, legten die vier wichtigsten Indizes vor allem in der letzten Börsenstunde wieder kräftig zu.

Der Dow Jones Industrial , der zum Start noch unter die 24 000 Punkte-Marke gefallen war, stieg am Ende um 2,33 Prozent auf 24 912,77 Punkte.

Am Montag war er zeitweise um fast 1600 Punkte oder 6 Prozent abgesackt. Auslöser für die Panik waren laut Marktbeobachtern vor allem Sorgen um schneller als erwartet steigende Zinsen gewesen. Dies hatte schon am Freitag auf die Kurse gedrückt, nachdem im monatlichen US-Arbeitsmarktbericht auch über einen überraschend starken Anstieg der Löhne und Gehälter informiert worden war.

Der breit gefasste S&P 500 erholte sich am Dienstag mit plus 1,74 Prozent auf 2695,14 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 2,62 Prozent auf 6665,98 Punkte.

JPMorgan-Stratege Dubravko Lakos-Bujas hatte am Montag bereits wieder von Kaufkursen gesprochen. Langfristig dürften sich seines Erachtens die positiven Fundamentaldaten durchsetzen. Dabei verwies er darauf, dass US-Unternehmen nach wie vor dank der heimischen Steuerreform, des weltweiten Wirtschaftswachstums und des schwachen US-Dollars prozentual zweistellige Gewinnzuwächse erzielten. Zudem dürften auch durch Aktienrückkäufe den Aktionären 2018 allein 700 bis 800 Milliarden Dollar zufliessen.

Die Experten der NordLB sahen Schnäppchenjäger am Werk. «Für dieses Szenario spricht beispielsweise das Faktum, dass die Dividendenrendite des S&P 500 mittlerweile auf Basis der Konsensschätzung für 2018 bei immerhin 2 Prozent liegt», hiess es. Damit bewege sie sich auf ähnlicher Höhe wie die Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen.

Dennoch wird es zugleich zunehmend zur Tatsache, dass der Renditeauftrieb der als sicher geltenden zehnjährigen US-Staatsanleihen den Aktien ihre inzwischen jahrelange einzigartige Spitzenreiterposition erschweren. Ein Anstieg über 2,8 Prozent wie am Montag macht solche festverzinslichen Wertpapiere für Investoren im Vergleich zu Aktien attraktiver. An diesem Tag legten die Renditen zehnjähriger Bonds zuletzt erneut um 2,80 Prozent zu. Die Papiere selbst sanken zugleich um 25/32 Punkte auf 95 10/32 Punkte. Der Euro kostete zum Wall-Street-Schluss 1,2380 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2329 (Montag: 1,2440) Dollar festgesetzt.

Nach der Paniksituation zum Wochenbeginn achteten zwar nur wenige Anleger am Dienstag auf einzelne Werte, die Aktien von Autobauer General Motors (GM) jedoch waren eine der Ausnahmen. Wegen negativer Auswirkungen der US-Steuerreform hatte GM 2017 einen Milliardenverlust verzeichnet. Bereinigt fiel das Ergebnis (EPS) aber deutlich besser aus als erwartet. Die Papiere legten daraufhin um knapp 6 Prozent zu und machten damit ihre Verluste seit Freitag nahezu wett.

Die Anteile von Ford, die wegen eines enttäuschenden Ausblicks auf den Jahresgewinn 2018 seit Mitte Januar steil auf Talfahrt geschickt worden waren, legten erstmals wieder deutlich zu. Sie gewannen im Gefolge von GM rund 5 Prozent.

Dagegen ging es für die Aktien der US-Bank Wells Fargo weiter abwärts. Nach einem neunprozentigen Minus am Vortag kamen weitere 1,5 Prozent hinzu. Die Papiere litten unverändert unter dem Skandal um Scheinkonten und anderer dubiose Geschäftspraktiken. Die US-Notenbank hatte am Freitag einen Wachstumsstopp verhängt, bis die Unternehmensführung erneuert ist und die internen Kontrollen ausreichend verbessert sind.

Die UPS-Aktien litten unter Medienspekulationen über eine Geschäftsausweitung von Amazon und sanken um 0,5 Prozent. FedEx zeigten sich mit plus 0,7 Prozent weniger beeindruckt. Das Nachrichtenportal «Capitol Forum» hatte unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, dass sich der weltgrösste Online-Versandhändler noch vor Ende des laufenden Jahres Software-Plattformen für das Versandgeschäft als Transportmöglichkeit anbiete. Im Fall eines Ok könnten Verkäufer künftig auch Amazon als Lieferdienst anstelle von UPS oder FedEx wählen, hiess es. Der Amazon-Aktienkurs stieg um 3,8 Prozent.  (awp/mc/ps)

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