US-Schluss: Dow gewinnt 1,4% auf 25’310 Punkte

US-Schluss: Dow gewinnt 1,4% auf 25’310 Punkte

New York – Dank fallender Zinsen an den Anleihemärkten haben US-Aktien vor dem Wochenende Stärke gezeigt. Der Dow Jones Industrial stieg am Freitag um 1,39 Prozent auf 25’309,99 Punkte. Kurz vor der Schlussglocke zogen die Kurse nochmals dynamisch an.

Die Rendite zehnjähriger US-Papiere, die am Mittwoch noch in Richtung 3 Prozent kräftig gestiegen war, fiel mit 2,86 Prozent auf den tiefsten Stand seit einer Woche. Das sorgte an der Wall Street erneut für Erleichterung, nachdem die Zinsen schon am Vortag etwas nachgegeben hatten.

Der Vorsitzende der regionalen Notenbank von Boston, Eric Rosengren, sieht die Realzinsen noch für längere Zeit auf niedrigem Niveau. Gegenwärtig hängen die Aktienmärkte stark von der Zinsentwicklung ab. Der kräftige Anstieg der Kapitalmarktzinsen in den USA sorgt unter Anlegern für Verunsicherung. Zum einen büssen Aktien im Vergleich zu Anleihen an Attraktivität ein, wenn die Zinsen steigen. Zum anderen können steigende Zinsen auf die Gewinne von Unternehmen drücken.

Auf Wochensicht verbuchte der Dow Jones Industrial ein Plus von 0,36 Prozent. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg am Freitag um 1,99 Prozent auf 6896,60 Punkte und brachte es im Wochenvergleich auf ein Plus von 1,50 Prozent. Der marktbreite S&P 500 kletterte am Freitag um 1,60 Prozent auf 2747,30 Zähler.

Analyst Michael van Dulken vom Broker Accendo Markets begründete die gute Börsenstimmung mit Aussagen des Fed-Mitglieds James Bullard vom Donnerstag. Der Notenbankpräsident von St. Louis hatte gewarnt, vier Zinsanhebungen durch die US-Notenbank in diesem Jahr könnten zu viel sein. Das, argumentierte van Dulken, habe die Sorgen gemindert, die Fed könnte bei ihrer geldpolitischen Straffung zu forsch vorgehen.

Derweil dreht sich das Übernahmekarussell in den USA weiter: Der US-Lebensmittelkonzern General Mills will sich den Tierfutter-Hersteller Blue Buffalo einverleiben. General Mills bietet 40 US-Dollar je Aktie und damit rund 7,8 Milliarden US-Dollar für Blue Buffalo insgesamt, wie der Hersteller von Häagen-Dazs-Eis und Knack-&-Back-Brötchen mitteilte. Während die Aktien von General Mills um 3,59 Prozent nachgaben, schnellten die von Blue Buffalo um 17,23 Prozent auf 40 Dollar nach oben.

Die Aktien von Hewlett-Packard Enterprise sprangen um mehr als 10 Prozent nach oben. Der Server- und Netzwerkdienstleister hatte am Vorabend deutlich besser als erwartete Ergebnisse für das erste Geschäftsquartal 2017/18 vorgelegt. Das sorgte für gute Stimmung in der Branche, auch Aktien von Intel , Oracle und Texas Instruments legten kräftig zu. Ein positiver Kommentar von JPMorgan liess Aktien des Chip-Herstellers Micron Technology um 5,15 Prozent steigen.

Die Papiere der Schwestergesellschaft HP Inc legten um 3,46 Prozen zut. Eine überraschend starke Nachfrage nach Druckern und Computern hatte hier Gewinn und Umsatz kräftig steigen lassen.

Starke Quartalszahlen von Edison International sorgten für ein Kursplus von 4,07 Prozent. Analyst Shariar Pourezza vom Broker Guggenheim hatte die Aktien der Holdinggesellschaft für Versorger von «Neutral» auf «Buy» hochgestuft.

Aktien von Herbalife legten nach Geschäftszahlen des Herstellers von Diätprodukten und Kosmetika um 3,01 Prozent zu. Die Analysten von Pivotal Research sprachen von einem ausserordentlich starken Gewinn je Aktie im vierten Quartal.

Papiere von First Solar sackten dagegen nach Zahlen des Solarunternehmens um 6,77 Prozent ab. Hier habe der Umsatz im vierten Quartal wegen Verzögerungen bei einem Projekt in Indien unter den Erwartungen gelegen, wie Analyst Jeffrey Osborne von Cowen anmerkte.

Der Eurokurs gab leicht nach, zuletzt kostete ein Euro 1,2295 US-Dollar. Damit hat die Gemeinschaftswährung auf Wochensicht rund einen US-Cent eingebüsst. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2299 (Donnerstag: 1,2276) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte somit 0,8131 (0,8146) Euro gekostet. US-Staatsanleihen stiegen vor dem Wochenende kräftig. Richtungweisende zehnjährige Papiere legten um 14/32 Punkte auf 98 31/32 Punkte zu. Ihre Rendite fiel entsprechend auf 2,87 Prozent. (awp/mc/ps)

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