Trotz Twint & Co: Smartphone als Zahlungsmittel kaum genutzt

Trotz Twint & Co: Smartphone als Zahlungsmittel kaum genutzt
Kontaktloses und mobiles Zahlen werden immer wichtiger (Bild: Graubündner Kantonalbank)

Zürich – Bargeldloses Bezahlen wird immer beliebter: Ein Drittel der Schweizer glaubt an eine bargeldlose Zukunft. Bereits 50 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten zahlen kontaktlos. Doch das Handy bleibt trotz Twint & Co als Zahlungsmittel eine Randerscheinung. Das zeigt eine Umfrage von comparis.ch.

Bargeldloses Bezahlen ist auf dem Vormarsch. Bereits 17 Millionen Kredit- und Debitkarten sind laut der Schweizerischen Nationalbank in der Schweiz im Umlauf – so viele wie noch nie. Auch die Zahl der karteninduzierten Transaktionen hat im letzten Jahr einen Höchststand erreicht: Über eine Milliarde Transaktionen wurden letztes Jahr mit der Kredit- oder Debitkarte getätigt. Schon 30 Prozent der Schweizer Bevölkerung können sich laut einer repräsentativen Umfrage des Online-Vergleichsdienstes comparis.ch eine bargeldlose Schweiz vorstellen.

Jeder Zweite zahlt kontaktlos
Jeder Zweite zahlt bereits kontaktlos; also ohne die Eingabe eines PIN-Codes. Primär werden dabei Kredit- oder Debitkarten genutzt. Trotz der hohen Verbreitung sind die Schweizer allerdings vorsichtig bei Zahlungen mit dem neuen Feature. So äussern 72 Prozent der Befragten Sicherheitsbedenken im Falle eines Kartenverlusts. Diese Sorge ist laut Comparis-Telecom-Experte Jean-Claude Frick durchaus begründet: «Wer eine Kredit- oder Debitkarte mit aktiviertem NFC Chip verliert, muss diese rasch sperren lassen, da die verlorene Karte für Kleinbeiträge ohne PIN Code benutzt werden könnte.» Das von vielen befürchtete Auslesen der Daten-Verbindung sei demgegenüber aber komplex, da der Hacker sehr nahe an sein Opfer herankommen müsse, um Daten mitlesen zu können.

Smartphone ist noch Randerscheinung
38 Prozent der Befragten glauben, dass das Bezahlen mit dem Smartphone die Debit- und Kreditkarten dereinst ablösen wird. Trotzdem fristet das Handy im heutigen Alltag noch ein Nischendasein. Lediglich drei Prozent der Befragten zücken üblicherweise das Handy für kontaktlose Zahlungen. Und nur gerade ein Prozent der Befragten nennt Mobile Payment wie Apple Pay, Samsung Pay und Twint als bevorzugtes Zahlungsmittel. Knapp zwei Drittel der Umfrageteilnehmer nutzt Mobile Payment überhaupt nie. Und bloss jeder Zehnte bezahlt mindestens einmal pro Woche mit dem Smartphone.

«Die Bezahlung mit dem Smartphone erscheint vielen Nutzern kompliziert, wozu die drei untereinander inkompatiblen Systeme Apple Pay, Twint und Samsung Pay in der Schweiz massgeblich beitragen», erklärt Frick.

Bargeld bei Frauen beliebter als bei Männern
Bargeld hingegen verliert an Popularität in der Schweiz. So geben nur mehr 40 Prozent Noten und Münzen als beliebtestes Zahlungsmittel an (gegenüber Debitkarten mit 34 Prozent und Kreditkarten mit 25 Prozent). Dabei sind es vor allem die Frauen, die dem Bargeld die Stange halten. 43 Prozent der Frauen bevorzugen Bargeld gegenüber den anderen Zahlungsalternativen. Bei den Männern sind es nur 36 Prozent. (comparis.ch/mc/ps)

Methodik
Die repräsentative Online-Befragung wurde durch das Marktforschungsinstitut innofact im Auftrag von comparis.ch im Dezember 2017 unter 1’038 Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt.

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