Beschäftigung in den USA im Februar stark gestiegen

Beschäftigung in den USA im Februar stark gestiegen

Washington – In den USA profitiert die Wirtschaft weiter von einem robusten Arbeitsmarkt. Während die Beschäftigung im Februar überraschend deutlich zulegte, blieb die zuletzt stark beachtete Lohnentwicklung hinter den Erwartungen zurück. Ausserhalb der Landwirtschaft seien 313 000 neue Stellen geschaffen worden, teilte das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Das ist der stärkste Aufbau seit Juli 2016.

Analysten wurden von der Stärke des Anstiegs überrascht. Sie hatten zwar im Mittel einen deutlichen Zuwachs erwartet, waren aber nur von 205 000 neuen Jobs ausgegangen. Der Aufbau in den beiden Vormonaten wurde um insgesamt 54’000 Stellen nach oben korrigiert.

«Es läuft rund am US-Arbeitsmarkt – zumal auch der Stellenzuwachs für den Vormonat nach oben revidiert wurde», kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Seiner Einschätzung nach blicken amerikanische Unternehmen zuversichtlich in die Zukunft und stellen neue Arbeitnehmer ein.

Löhne nur minimal gestiegen
Zuletzt stand an den Finanzmärkten vor allem die Lohnentwicklung im Fokus. Die Anleger machen sich Sorgen, dass die Löhne trotz der robusten Konjunktur nur schwach steigen. Dies spielt für die allgemeine Preisentwicklung und damit für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed eine wichtige Rolle. Im Februar sind die Löhne nur noch minimal gestiegen. Die durchschnittlichen Stundenlöhne erhöhten sich im Monatsvergleich laut Arbeitsministerium um 0,1 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Plus um 0,2 gerechnet. Im Januar hatte der Zuwachs noch bei 0,3 Prozent gelegen.

Sondereffekte
Der vergleichsweise schwache Lohnanstieg im Februar wird von Experten übereinstimmend mit Sondereffekten erklärt. Diese haben den Zuwachs im Januar nach oben verzerrt und im Februar zu einer Korrektur geführt. Im Januar hatte es wetterbedingt erhebliche Ausfälle von Arbeitsstunden gegeben, die den Durchschnittslohn steigen liessen. Nach Einschätzung des Experten Christoph Balz von der Commerzbank hat sich daher bei der Lohnentwicklung zuletzt wenig verändert: «Der Trend bei den Lohnzuwächsen ist leicht nach oben gerichtet», sagte er.

Arbeitslosenquote weiter bei 4,1%
Keine Veränderung gab es bei der Arbeitslosenquote. Sie verharrte im Februar bei 4,1 Prozent und damit auf dem tiefsten Stand seit dem Jahr 2000. Experten hatten einen Rückgang der Quote auf 4,0 Prozent erwartet. Bereits seit vergangenem Oktober verharrt die Arbeitslosenquote bei 4,1 Prozent.

Seit etwa acht Jahren geht die Arbeitslosigkeit in den USA tendenziell zurück. Im Jahr 2010 war sie noch deutlich höher gewesen. Die Arbeitslosenquote hatte damals nahe 10 Prozent gelegen.

Am Devisenmarkt kam es nach der Veröffentlichung der Daten nur kurzzeitig zu nennenswerten Kursbewegungen. Am Nachmittag wurde der Euro bei 1,2326 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Morgen. Am Anleihemarkt kam es hingegen zu einem spürbaren Anstieg der Renditen. (awp/mc/pg)

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