US-Schluss: Dow gibt 1,8% auf 23’533 Punkte nach

US-Schluss: Dow gibt 1,8% auf 23’533 Punkte nach

New York – Die Serie von Hiobsbotschaften rund um US-Präsident Donald Trump hat auch am Freitag die US-Aktienmärkte in ihrem Bann gehalten. Vor allem der eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China liess immer mehr Investoren vor dem Wochenende die Reissleine ziehen. «Es war eine miserable Woche für Aktienanleger», resümierte ein Börsianer.

Der Dow Jones Industrial fiel um 1,77 Prozent auf 23’533,20 Punkte. Dies war der tiefste Schlusskurs seit rund vier Monaten. Daraus resultierte für den Leitindex ein Wochenverlust von 5,7 Prozent. Der breit gefasste S&P 500 sank am Freitag um 2,10 Prozent auf 2’588,26 Punkte. Auf Wochensicht summierte sich das Minus auf fast 6 Prozent – soviel wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor am Freitag 2,61 Prozent auf 6’508,09 Punkte. Mit minus 7,3 Prozent war es der stärkste Wochenverlust seit August 2015.

Das grosse Thema an den Finanzmärkten waren die beschlossenen milliardenschweren Strafzölle der USA gegen Waren aus China. Trump hatte die Massnahmen am Donnerstag mit unfairen Handelspraktiken und Diebstahl geistigen Eigentums begründet. Das Paket werde Zölle und andere Massnahmen enthalten, sagte der US-Präsident. Die Führung in Peking hatte umgehend mitteilen lassen, mit Handelsstrafen gegen Washington zu antworten. Ein Handelskrieg zwischen den USA und China schüre Sorgen um die weltweite Konjunktur, schrieb LBBW-Experte Frank Klumpp.

Aus Branchensicht standen Finanzwerte und Technologieaktien am stärksten unter Druck. Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Nike im Anlegerfokus. Mit einem Kursgewinn von 0,3 Prozent gehörten sie gemeinsam mit Boeing (plus 0,4 Prozent) zu den einzigen Dow-Werten im Plus. Anleger honorierten damit die Finanzzahlen des Sportartikelkonzerns im dritten Geschäftsquartal. Die Erlöse waren insbesondere dank starker Nachfrage im Ausland – vor allem in China – kräftig gestiegen.

Papiere von Pfizer sanken hingegen um 3,1 Prozent. Nach dem britischen Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser am Vortag hat sich nun auch der Pharmakonzern GlaxoSmithKline aus den Verkaufsgesprächen um das Pfizer-Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten verabschiedet. Pfizer prüft weiterhin strategische Alternativen wie eine Abtrennung oder einen Verkauf des Geschäfts. Eine Entscheidung solle noch 2018 fallen.

Spektakulär gut fiel hingegen der Börsengang des Online-Speicherdienstes Dropbox aus. Der erste Kurs lag am Freitag bei 29 Dollar und damit rund 38 Prozent über dem Ausgabepreis von 21 Dollar. Zwischenzeitlich wurden die Aktien mehr als 50 Prozent über dem Ausgabekurs bei 31,60 Dollar gehandelt und schlossen bei 28,48 Dollar. Anleger hatten sich bereits vor dem Börsengang um die Papiere gerissen – die Aktienplatzierung soll 25-fach überzeichnet gewesen sein.

Der Eurokurs hat am Freitag auch im US-Handel von einer breit angelegten Schwäche des US-Dollar profitiert und zugelegt. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,2356 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2346 (Donnerstag: 1,2316) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8100 (0,8120) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen rückten um 3/32 auf 99 14/32 Punkte vor. Sie rentierten mit 2,81 Prozent. (awp/mc/ps)

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