US-Schluss: Dow gewinnt 1,1% auf 24’103 Punkte

US-Schluss: Dow gewinnt 1,1% auf 24’103 Punkte

New York – Der Dow Jones Industrial hat am Donnerstag trotz spürbarer Kursaufschläge seine beeindruckende Serie von 9 Quartalsgewinnen in Folge beendet. In der Dreimonatsbilanz steht ein Minus von rund 2,5 Prozent zu Buche. Eine längere Serie war dem US-Leitindex zuletzt zwischen 1995 und 1997 mit 11 Gewinn-Quartalen gelungen.

Der Dow schloss am Donnerstag in einem weltweit freundlichen Marktumfeld 1,07 Prozent höher bei 24’103,11 Punkten. Die Ängste vor einem Handelskrieg zwischen den USA und China könnten nachlassen, da beide Seiten offenbar an einer Lösung des Streits interessiert seien, kommentierte Analyst Craig Erlam vom Handelshaus Oanda.

Damit schaffte der Dow einen versöhnlichen Ausklang einer turbulenten und verkürzten Handelswoche, die mit einem Plus von 2,42 Prozent endete. Für den Monat März jedoch ergibt sich ein Verlust von fast 4 Prozent.

Der breit gefasste S&P 500 zog am Donnerstag um 1,38 Prozent auf 2640,87 Punkte an. Für den Nasdaq 100 der Technologiewerte ging es nach einem holprigen Start gar um 1,86 Prozent auf 6581,13 Punkte nach oben.

Mit Blick auf einzelne Unternehmen richtete sich der Fokus einmal mehr auf die Technologiewerte. So hatten die Aktien von Amazon zunächst ihre jüngsten Verluste ausgeweitet, bevor sie mit dem weiter anziehenden Markt moderat ins Plus drehten und gut 1 Prozent höher schlossen. US-Präsident Donald Trump hat den Onlinehändler auf dem Kieker. «Sie zahlen wenig oder gar keine Steuern an Bundesstaaten und Kommunen und sie benutzen unser Postsystem als ihren Botenjungen», hatte Trump auf Twitter gewettert. Dies lasse den Vereinigten Staaten enorme wirtschaftliche Schäden entstehen. Viele Tausend Einzelhändler würden aus dem Geschäft gedrängt.

Die Anteilscheine des Elektroautoherstellers Tesla machten ebenfalls anfängliche Verluste wett und gewannen am Ende mehr als 3 Prozent auf 266,13 US-Dollar. Der Experte Romit Shah vom Analysehaus Nomura hatte zuvor zwar unter anderem wegen einer zu erwartenden milliardenschweren Kapitalerhöhung das Kursziel von 500 auf 420 Dollar gesenkt, aber an seiner Kaufempfehlung für die Papiere festgehalten. Ein grosser Teil der jüngsten Kursverluste sei auf unbegründete Sorgen zur Bilanz, zum Insolvenzrisiko und der Sicherheit der Passagiere in den Fahrzeugen zurückzuführen. Dabei erfahre die E-Mobilität enormen Zulauf, der Wettbewerb sei vergleichsweise gering, und mit der Produktion des Model 3 machten die Kalifornier weiter Fortschritte.

Im Nasdaq 100 verteuerten sich die Aktien von Nvidia um knapp 5 Prozent. Nach dem tödlichen Unfall mit einem Roboterauto von Uber hatte jüngst auch der Grafik-Spezialist die Fahrten mit seiner Testflotte selbstfahrender Autos vorläufig eingestellt. Die Papiere von Facebook stiegen um gut 4 Prozent. Das Online-Netzwerk war in den vergangenen Wochen wegen des Datenskandals um die Firma Cambridge Analytica massiv unter Druck geraten.

Unter den Favoriten im Dow zogen die Papiere des Flugzeugbauers Boeing um rund 2,5 Prozent an. Sie profitierten offenbar davon, dass die Bank Barclays die Beobachtung mit einer Kaufempfehlung aufgenommen hatte. An der Index-Spitze heimsten die Anteilscheine des Chipherstellers Intel ein Plus von 5 Prozent ein.

Enttäuschend verlief der Börsengang von iQiyi. Der Online-Videodienst ist ein Wettbewerber von Netflix und wird auch weiterhin von dem chinesischen Google-Konkurrenten Baidu kontrolliert. Der erste Kurs hatte zwar bei 18,20 US-Dollar und damit gut 1 Prozent über dem Ausgabepreis von 18 Dollar gelegen. Am Ende jedoch fiel der Kurs auf 15,55 Dollar.

Der Euro hielt sich im US-Handel über 1,23 US-Dollar und kostete zuletzt 1,2302 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,2321 (Mittwoch: 1,2398) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8116 (0,8066) Euro. Am US-Anleihemarkt stiegen richtungweisende zehnjährige Papiere nach durchwachsenen Konjunkturdaten um 11/32 Punkte auf 100 3/32 Punkte. Damit fiel die Rendite auf 2,739 Prozent. (awp/mc/ps)

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