CH-Schluss: SMI verliert 0,8% auf 8671 Punkte

CH-Schluss: SMI verliert 0,8% auf 8671 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sowohl den Handelstag als auch die verkürzte Osterwoche mit Abgaben beendet. Am Freitag wurde die Stimmung erneut von Sorgen um eine weitere Eskalation im Handelsstreit zwischen China und den USA belastet. Der Leitindex SMI wurde zusätzlich von Dividendenabschlägen bei drei Einzeltiteln gedrückt. Nach einer zwischenzeitlichen Erholung ging es im späten Handel mit einer schwächeren Wall Street wieder klar unter die Marke von 8’700 Punkten.

Ein schwächer als erwartet ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht sorgte aufgrund der positiven Zins-Implikation nur kurzfristig für Rückenwind. Sorgen bereitete aber weiter der Disput zwischen den USA und China. US-Präsident Trump hatte angekündigt, zusätzliche Strafzölle auf chinesische Importe zu prüfen und dies mit den «unfairen Vergeltungsmassnahmen Chinas» begründet. Aus Peking verlautete daraufhin, man werde «umfassende Gegenmassnahmen» ergreifen und «um jeden Preis» gegen den Protektionismus der USA ankämpfen.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,82% tiefer auf 8’671,04 Punkten (Tageshoch 8’727). Im Vergleich zum Schlusskurs vom Gründonnerstag ist das ein Minus von 0,8%. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,83% auf 1’421,40 Zähler und der breite und dividendenbereinigte Swiss Performance Index (SPI) 0,35% auf 10’166,27 Stellen. Von den 30 wichtigsten Titel schlossen 21 im Minus und neun im Plus.

Dividendenabschläge drückten die Kurse bei Zurich Insurance (-4,2%), Swisscom (-4,7%) und Geberit (-2,6%). Bereinigt hätte einzig Zurich ein kleines Plus verbucht. Eine kräftige Kurszielerhöhung für die Zurich-Valoren durch HSBC dürfte dabei gestützt haben. Die Bank sieht die Restrukturierung als wichtigen Treiber für die Geschäftsentwicklung des Versicherers.

Ansonsten verloren zyklische Aktien wie Sika, ABB oder Schindler PS (je -1,4%) deutlicher an Wert. Die Zykliker hatten bereits im turbulenten Handel der vergangenen Tage die grössten Sprünge vollzogen. Die Grossbanken Credit Suisse (-1,2%) und UBS (-0,9%) schwächten sich erst im späten Handel stärker ab und folgten damit der Entwicklung bei den US-Bank-Valoren.

Stärker ins Gewicht fielen auch die Abgaben bei den Index-Schwergewichten Roche (-0,6%) und Novartis (-1,1%). Roche hat die milliardenschwere Übernahme des Software-Anbieters Flatiron Health abgeschlossen.

Nestlé (+0,5%) legten hingegen leicht zu. Der laut Medienberichten andauende Streit mit Agecore scheint wenig zu belasten. Detailhändler wie Coop in der Schweiz und Edeka in Deutschland planen offenbar, weitere Produkte des Nahrungsmittelkonzerns aus den Verkaufsregalen zu nehmen.

Auf der Gewinnerseite rückten Dufry mit 3,1% am deutlichsten vor. Der Reisedetailhändler hatte vor Wochen angekündigt, dass man nach Jahren der Abstinenz wieder eine Dividende ausbezahlen werde. Die nun vorgeschlagenen 3,75 CHF je Titel sowie das Dividendenversprechen für die Zukunft wird von Analysten begrüsst. Darüber hinaus kauft Dufry eigene Aktie im Wert von bis zu 400 Mio CHF über die nächsten zwölf Monate zurück.

Mit Aufschlägen schlossen zudem Vifor Pharma (+1,8%), Givaudan (+0,5%) und Sonova (+0,4%) sowie die Versicherungen Swiss Life (+0,6%), Bâloise (+0,5%) und Swiss Re (+0,1%). Aryzta (+0,1%) konnten die starke Erholung vom Donnerstag um 6% verteidigen. Laut Händlern hätten sich Leerverkäufer am Donnerstag mit den Titeln eingedeckt und den Kurs in die Höhe getrieben.

Am breiten Markt veröffentlichte Ems Chemie (-0,8%) Umsatzzahlen zum ersten Quartal und lag damit über den Erwartungen. Die Aktie gab dennoch nach. Die Beteiligungsgesellschaft Nebag steigerte 2017 den Gewinn und schüttet mehr an die Aktionäre aus, was an der Börse mit einem Kursplus von 2,7% belohnt wurde.

Flughafen Zürich büssten 5,6% ein. Die UBS sieht die Aktien nicht mehr als «Kauf» und hat das Rating auf «Neutral» abgestuft. Die Aussichten seien gemessen an der erwarteten Verkehrsentwicklung und in Sachen Ausgaben pro Passagier für ein «Buy» zu tief, heisst es in der Begründung. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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