CS-CFA-Indikator sinkt auf tiefsten Stand seit Oktober 2016

CS-CFA-Indikator sinkt auf tiefsten Stand seit Oktober 2016
(Foto: Minerva Studio - Fotolia.com)

Zürich – Ökonomen und Analysten sind im April in Bezug auf den Schweizer Konjunkturverlauf in den kommenden sechs Monaten nochmals etwas weniger optimistisch geworden. Seit dem Höchststand vom vergangenen Dezember ist dies bereits der vierte Rückgang im laufenden Jahr. Die Mehrheit der Befragten erwartet jedoch keine grosse Veränderungen der Wirtschaftssituation in der Schweiz über die kommenden sechs Monate. Die Mehrheit der Analysten rechnet dagegen mit einer Fortsetzung des Rally des Euro, während die Gefahr eines globalen Handelskriegs als eher gering eingeschätzt wird.

Der sogenannte CS-CFA-Indikator, der die Experten-Erwartungen misst, ist im April gegenüber dem Vormonat um 9,5 auf 7,2 Punkte gesunken, wie die Credit Suisse am Mittwoch mitteilt. Er notiert damit noch deutlicher unter dem Stand vom Dezember (52,0), als der höchste Wert seit Anfang 2010 verzeichnet wurde.

Über zwei Drittel der Befragten erwarten unveränderte Konjunkturentwicklung
Der Indexstand ergibt sich aus der Differenz der Antworten «Konjunktur verbessert sich» und «Konjunktur verschlechtert sich» (17,9% – 10,7% = 7,2%). Über zwei Drittel der Befragten gaben hingegen an, dass sie die «Konjunktur unverändert» erwarten. Insgesamt bewertet die Mehrheit der Umfrageteilnehmer (61%) die aktuelle Situation in der Schweiz mit gut, betont die Credit Suisse am Mittwoch in einem Kommentar. Sie berechnet den Index zusammen mit der CFA Society Switzerland.

Fortsetzung der Euro-Rally?
Während im März noch knapp die Hälfte der Umfrageteilnehmer einen konstanten Euro/Franken-Kurs erwarteten, rechnen aktuell nur noch 36 Prozent mit einem konstanten Wechselkurs und stattdessen 57 Prozent mit einer Fortführung des Euro-Rally. Bei den US-Dollar/Franken-Erwartungen gibt es dagegen kein so eindeutiges Bild.

Relativ unverändert zum Vormonat bleiben die Aktienmarkterwartungen weiterhin optimistisch. Rund die Hälfte der Finanzanalysten rechnet mit höheren Aktienkursen in der Schweiz und den USA über die nächsten sechs Monate. Auch die Zins- und Inflationserwartungen zeigen ein ähnliches Bild wie im Vormonat. Die Mehrheit der befragten Analysten rechnet in sechs Monaten mit höheren langfristigen Zinsen in der Schweiz, Deutschland und den USA.

Risiko eines Handelskriegs wird als gering eingeschätzt
Eine Sonderfrage betraf die Erwartungen hinsichtlich eines Handelskriegs zwischen den USA und China. Dieses Risiko wird in Marktkreisen als gering eingeschätzt. Sollte sich entgegen der Erwartungen der Handelskonflikt aber zuspitzen, wäre entsprechend mit einer erhöhten Volatilität zu rechnen.

Die aktuelle Umfrage wurde zwischen dem 9. und 19. April durchgeführt, wobei sich 28 Analysten beteiligten. (awp/mc/pg)

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