EU-Schluss: EuroStoxx50 büsst 0,7% auf 3486 Punkte ein

EU-Schluss: EuroStoxx50 büsst 0,7% auf 3486 Punkte ein

Paris – Die anhaltend hohen Renditen für US-Staatsanleihen haben die Börsenkurse in Europa am Mittwoch belastet. Zudem drückten Aussagen von Donald Trump auf die Stimmung. Der US-Präsident hatte am Dienstagabend (MESZ) beim Treffen mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron neue Drohungen an den Iran gerichtet, was Sorgen über die Nachhaltigkeit des bisherigen Atomabkommens weckte. Im Fokus standen ansonsten erneut die Geschäftsberichte etlicher europäischer Unternehmen.

Der EuroStoxx 50 konnte seine Verluste im Handelsverlauf immerhin etwas eindämmen: Zum Schluss notierte der Leitindex der Eurozone noch 0,71 Prozent im Minus bei 3485,83 Punkten. Für den französischen CAC 40 ging es letztlich um 0,57 Prozent auf 5413,30 Zähler bergab. Der britische FTSE 100 verlor 0,62 Prozent auf 7379,32 Punkte.

Bereits am Dienstag hatte die Rendite für US-Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit erstmals seit über vier Jahren die 3-Prozent-Marke erreicht. Nun ging es noch ein wenig weiter nach oben. Diese Entwicklung schmälert tendenziell die Attraktivität von Aktien im Vergleich zu den festverzinslichen Wertpapieren.

Im europäischen Branchenvergleich hatten zur Wochenmitte die Handelsunternehmen die Nase vorn: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann 1,23 Prozent. Hier stützte der deutliche Kursanstieg bei Kering. Der Luxusgüterkonzern übertraf dank boomender Geschäfte der Marke Gucci im ersten Quartal die Analystenerwartungen. Das bescherte der Aktie einen Anstieg um 4,61 Prozent und den Spitzenplatz im CAC 40.

Der Index der Medienunternehmen stieg auch dank des Kurssprungs bei Sky um 0,51 Prozent. Der US-Kabelkonzern Comcast bestätigte seine Ende Februar angekündigte Kaufofferte von 12,50 britischen Pfund je Aktie für den britischen Bezahlsender.

Daraufhin zog Sky seine Empfehlung an die eigenen Aktionäre für das konkurrierende und niedrigere Gebot des Medienkonzerns 21st Century Fox von Rupert Murdoch zurück. Die Sky-Titel gewannen an der «Footsie»-Spitze 3,90 Prozent auf 13,59 Pfund. Offenbar hoffen Anleger auf einen letztlich noch höheren Übernahmepreis als die Comcast-Offerte – entweder durch Fox oder durch den US-Unterhaltungskonzern Walt Disney, der gerade dabei ist, sich grosse Teile von Fox einzuverleiben, und der kaum auf Sky verzichten wollen dürfte.

Schlusslicht im europäischen Branchentableau waren die Rohstofftitel: Deren Index gab um 1,79 Prozent nach.

Beim Linde-Konkurrenten Air Liquide stand ein überdurchschnittliches Kursminus von 0,94 Prozent zu Buche. Der Gasekonzern profitierte zwar im ersten Quartal weiter von einer starken Nachfrage aus den Schwellenländern. Der starke Euro zehrte allerdings alle Zuwächse wieder auf, so dass der Umsatz zurückging.

In London verloren die Papiere der britischen Grossbank Lloyds 1,69 Prozent – trotz einer deutlichen Gewinnsteigerung zum Jahresbeginn. Allerdings hatten Analysten ein etwas besseres Abschneiden erwartet. Dagegen gewannen die Aktien des Konkurrenten Credit Suisse an der Spitze des SMI 3,55 Prozent. Die Schweizer starteten besser ins Jahr 2018 als erwartet.

Gleiches galt für den italienisch-französischen Chiphersteller STMicroelectronics , dessen Aktien sich um 2,95 Prozent verteuerten. (awp/mc/pg)

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