US-Schluss: Dow Jones 1% im Plus bei 24’322 Punkten

US-Schluss: Dow Jones 1% im Plus bei 24’322 Punkten

New York – Die Wall Street hat am Donnerstag nach dem Kursrutsch zu Wochenbeginn und den anschliessenden moderaten Gewinnen ordentlich Fahrt aufgenommen. Vor allem an der Technologiebörse Nasdaq ging es dank starker Quartalsberichte von Schwergewicht Facebook und des Internet-Bezahldienstes Paypal steil bergauf. Etwas Rückenwind für den Aktienmarkt kam auch von den sinkenden Renditen für US-Staatsanleihen. Gute heimische Konjunkturdaten hatten indes keinen erkennbaren Einfluss.

Der Leitindex Dow Jones Industrial baute nach einem freundlichen Start seine Gewinne aus und schloss 0,99 Prozent höher bei 24 322,34 Punkten, während der marktbreite S&P 500 um 1,04 Prozent auf 2666,94 Punkte vorrückte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 stieg sogar um 2,08 Prozent auf 6649,65 Zähler.

Facebook-Aktien gehörten mit einem Kurssprung von 9,06 Prozent auf 174,16 Dollar zu den grössten Gewinnern im Nasdaq 100. Das Online-Netzwerk hatte im ersten Quartal den fast ausschliesslich mit Werbung erwirtschafteten Umsatz sowie den Gewinn kräftig gesteigert und die Analystenerwartungen übertroffen.

Trotz der Kontroverse um die Weitergabe von Nutzerdaten an die Firma Cambridge Analytica gebe es keine Anzeichen für nachlassende Werbeeinnahmen des Online-Netzwerks, schrieb Goldman-Analystin Heather Bellini. Allerdings entbrannte diese auch erst einige Tage vor dem Quartalsende. Indes rechnet Facebook mit einem Dämpfer für sein Europa-Geschäft durch die neue EU-Datenschutzverordnung.

Bei PayPal konnten sich die Aktionäre über ein Kursplus von 2,74 Prozent freuen. Der Internet-Bezahldienst hatte zu Jahresbeginn von den boomenden Ausgaben im Internet profitiert. Dagegen büssten Ebay-Aktien als einer der schlechtesten Werte im Nasdaq 100 deutlich mehr als 5 Prozent ein. Sowohl der Quartalsumsatz des Online-Auktionshauses als auch der Ausblick enttäuschten.

Für die Titel des Chipkonzerns Qualcomm ging es um 1,45 Prozent hoch – ihnen half etwas, dass die Quartalsresultate trotz einer rückläufigen Entwicklung aufgrund eines hartnäckigen Patentstreits mit Apple besser als erwartet ausgefallen waren.

Auch ausserhalb der Technologiebranche gab es positive Unternehmensnachrichten. Beim Paketdienst UPS stand dank des Gewinnsprungs zu Jahresbeginn ein Kursanstieg von 4,25 Prozent zu Buche. Der Gasekonzern Praxair erfreute die Anleger vor der anstehenden Fusion mit dem deutschen Rivalen Linde mit einem überraschend starken Jahresauftakt. Die Anteilscheine legten um 4,17 Prozent zu. Dass Visa nach einem Gewinnsprung im ersten Quartal die Jahresziele anhob, liess die Aktien des Kreditkartenanbieters um 4,84 Prozent steigen.

Der Coca-Cola-Konkurrent PepsiCo hatte trotz der Flaute im heimischen Softdrink-Geschäft Umsatz und Gewinn gesteigert, was den Aktien ein Plus von 2,09 Prozent bescherte. Auch Ford überzeugte mit seinen Zahlen, die von einem strikten Sparkurs profitierten: Die Aktien des Autobauers gewannen 2,88 Prozent. Dagegen schafften die Titel des Konkurrenten Fiat Chrysler nur ein Plus von 0,09 Prozent- dieser bestätigte aber ungeachtet eines enttäuschenden Quartalsgewinns seine Jahresziele. Die Anteilscheine von General Motors (GM) schafften letztlich ungeachtet eines Gewinneinbruchs ein Plus von 0,37 Prozent.

Bei AT&T mussten die Anleger einen Kursrutsch von 5,97 Prozent verkraften, nachdem der US-Telekomriese enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt hatte. Während der Umsatz zurückgegangen war, war der Gewinn trotz eines deutlichen Anstiegs hinter den Analystenerwartungen zurückgeblieben. Für die Papiere der Fluggesellschaft American Airlines ging es um 6,36 Prozent bergab – sie hatte zu Jahresbeginn einen heftigen Gewinneinbruch verzeichnet und senkte daher das Jahresgewinnziel.

Der Eurokurs sank nach den geldpolitischen Beschlüssen der Europäischen Zentralbank (EZB) letztlich weiter und erreichte bei 1,2096 Dollar den tiefsten Stand seit über drei Monaten. Die richtungweisenden zehnjährigen US-Staatsanleihen gewannen 11/32 Punkte auf 98 Punkte, was die Rendite auf 2,99 Prozent drückte – damit lag sie wieder unter der viel beachteten 3-Prozent-Marke, die sie jüngst erstmals seit mehr als vier Jahren geknackt hatte. (awp/mc/pg)

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