Piotr Anderszewski erforscht Mozart

Piotr Anderszewski erforscht Mozart
Piotr Anderszewski. (Foto Simon Fowler)

Zürich – In Warschau geboren, Student an der Chopin-Akademie, Stationen in Strassburg, Lyon und Kalifornien. Und die «New York Times» nannte ihn einen «polnischen Punker». Piotr Anderszewskis Anarchie schlägt jedoch leise Töne an. Am 29. Mai spielt er mit dem Zürcher Kammerorchester (ZKO) Mozarts Klavierkonzerte Nr. 12 (KV 414) und Nr. 17 (KV 453).

Viele Pianisten machen sich erstmals einen Namen, wenn sie einen renommierten Wettbewerb gewinnen. Der polnisch-ungarische Pianist Piotr Anderszewski sorgte 1990 bei einem Klavierwettbewerb im englischen Leeds für Aufsehen der etwas anderen Art. Im Finale, von Publikum und Jury bereits als heimlicher Sieger gefeiert, stand er mitten im Spiel auf, verliess die Bühne und verschwand hinter den Kulissen. Der damals 21-jährige Anderszewski war mit seinem eigenen Spiel unzufrieden und wollte keinen Preis für Mittelmass. Doch auch ohne Wettbewerbsgewinn ist er einer der gefragtesten Pianisten geworden. Den hohen Anspruch an sich selbst hat er sich stets bewahrt.

Ende Mai hört man ihn zusammen mit dem Zürcher Kammerorchester in der Limmatstadt. Auf dem Programm stehen unter anderem Mozarts Klavierkonzerte Nr. 12 (KV 414) und Nr. 17 (KV 453). Piotr Anderszewski will Mozarts Musik von allen Seiten funkeln lassen. Oder wie er es selbst formuliert: so viele Schichten wie möglich freilegen. Egal, wie gut man die Musik kenne, sagt er, in Mozarts Klavierkonzerten gebe es immer wieder Neues zu entdecken.

Visuelle Orientierung
Neues gibt es für das Publikum auch zu entdecken, während das Zürcher Kammerorchester Franz Schrekers Intermezzo op. 8 interpretiert. Durch Music Animation werden die Besucher sehen können, was sie hören. Das Team von Music:Eyes kreiert eine Visualisierung von Schrekers Intermezzo, um das komplexe Geflecht der Komposition leichter verständlich zu machen. Während die Musik spielt, wird die Partitur grafisch mit farbigen Formen dargestellt und animiert. Ein äusserst ungewöhnliches und ästhetisches Erlebnis. (ZKO/mc/ps)

Veranstaltungsinformationen
Dienstag, 29. Mai 2018, 19.30 Uhr – Maag-Areal

ZKO

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