US-Schluss: Dow Jones gibt 0,1% auf 25’175 Punkte nach

US-Schluss: Dow Jones gibt 0,1% auf 25’175 Punkte nach

New York – Gute Wirtschaftsdaten haben am Donnerstag die wichtigsten US-Technologieindizes auf Rekordhochs getrieben. Die Standardwerte jedoch schlossen wenig verändert und standen damit noch unter dem Eindruck der überraschend schnellen Straffung der Geldpolitik am Vortag. Die von der Notenbank in Aussicht gestellten, raschen Leitzinserhöhungen signalisieren zwar einerseits die zuversichtlichen Konjunkturerwartungen der Währungshüter, schmälern aber andererseits die Attraktivität von Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial schloss 0,10 Prozent tiefer bei 25 175,31 Punkten. Für den breit gefassten S&P 500 ging es um 0,25 Prozent auf 2782,49 Punkte nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100 kletterte um 1,03 Prozent auf 7279,59 Punkte, und der Nasdaq Composite zog etwas weniger stark an.

Bestätigt fühlen können sich die Währungshüter durch die aktuellen, erfreulichen Wirtschaftsnachrichten. Die Umsätze im Einzelhandel hatten im Mai stärker als erwartet zugelegt. Zudem war die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gesunken.

Unter den Einzelwerten blieb die Medienbranche im Fokus. Vortags nach Börsenschluss hatte der Kabelkonzern Comcast wie erwartet eine auf 65 Milliarden US-Dollar erhöhte Offerte für grosse Teile von Rupert Murdochs Medienimperium 21st Century Fox bekannt gegeben. Comcast kommt damit dem Unterhaltungsriesen Walt Disney in die Quere, mit dem sich Fox bereits auf einen Kaufpreis von 52 Milliarden Dollar geeinigt hatte.

Die Disney-Anleger fanden offenbar Gefallen an der Vorstellung, dass die milliardenschwere Übernahme von 21st Century Fox platzen könnte: Die Aktien des Micky-Maus-Konzerns gewannen gut 2 Prozent, und auch die Fox-Anteilsscheine legten ähnlich deutlich zu. Die Comcast-Aktionäre erfreute derweil offensichtlich die Aussicht auf einen wohl attraktiven Zukauf: Die Papiere zogen um rund 5 Prozent an.

Unter den Schlusslichtern im S&P 500 hingegen büssten die Aktien von Oracle knapp 5 Prozent ein. Wie eine Umfrage unter IT-Vorständen ergeben habe, planten Unternehmen in diesem Jahr weniger Investitionen in Oracle-Software, schrieb Analyst Mark Murphy von der Bank JPMorgan.

Am Index-Ende sackten die Anteilsscheine von Mylan um mehr als 5 Prozent ab. Der Europachef des Generika-Hersteller hatte auf einer Konferenz in Budapest gesagt, dass der Kostendruck in der Branche in den letzten Jahren exponentiell gestiegen sei. Gründe dafür seien unter anderem höhere Transparenzanforderungen und andere regulatorische Bestimmungen.

Unter den Favoriten im S&P 500 gewannen die Aktien von Royal Caribbean Cruises gut 5 Prozent. Die Reederei hatte die Mehrheit an dem Anbieter für Luxuskreuzfahrten Silversea Cruises erworben.

Der Eurokurs geriet massiv unter Druck notierte zuletzt bei 1,1579 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte beschlossen, den Leitzins noch mindestens bis Sommer 2019 bei 0 Prozent zu belassen. Die EZB setzte zudem den Referenzkurs auf 1,1730 (Mittwoch: 1,1764) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8525 (0,8501) Euro. Richtungsweisende zehnjährige US-Staatsanleihen stiegen um 9/32 auf 99 16/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,933 Prozent. (awp/mc/pg)

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