SBB schreibt an Valora vermietete Kioskflächen neu aus

SBB schreibt an Valora vermietete Kioskflächen neu aus
(Foto: Valora/Flickr)

Bern – Die SBB eröffnet das Rennen um die begehrten Kiosk- und Verpflegungsstände in den Bahnhöfen. Sie schreibt diese per 2021 aus. Ende 2020 laufen der Mietvertrag für Kioskflächen mit dem Handelsunternehmen Valora sowie diverse Mietverträge für Convenience-Flächen in Bahnhöfen der SBB aus.

Valora zeigt sich gelassen – das Unternehmen rechnet sich laut einem Sprecher «sehr gute Chancen» aus.

Mit der Ausschreibung fokussiere sich die SBB verstärkt auf den Trend zu Convenience-Angeboten und trage dem wachsenden Wettbewerb in diesem Umfeld Rechnung, teilte die Bahnbetreiberin am Freitag mit. Dabei öffnet die SBB ihre Bahnhofsflächen explizit auch für die Konkurrenz aus dem Ausland. Die SBB freue sich auf «innovative zukunftsweisende Konzepte von nationalen und internationalen» Anbietern, heisst es in der Mitteilung. Die Ausschreibung umfasst 265 Kiosk- und Convenience-Flächen in der ganzen Schweiz. Sie läuft ab dem heutigen Freitag und endet am 14. Dezember um 16 Uhr. Die Vertragspartner werden voraussichtlich Mitte 2019 bekanntgegeben.

Ein Jahrhundert Zusammenarbeit
Bislang ist Valora mit Ladenformaten wie K Kiosk, Avec, Press&Books, Caffé Spettacolo oder Brezelkönig in den Schweizer Bahnhöfen stark präsent. Das Handelsunternehmen arbeitet schon seit 100 Jahren mit der SBB zusammen. Insgesamt betreibt Valora in der Schweiz knapp 1’200 Kioske, Cafés, Brezelstände und Läden.

Welchen Anteil die Bahnhofsläden am Gesamtumsatz der Gruppe ausmachen, gibt Valora nicht bekannt. «Die Ausschreibung ist aber sehr wichtig für uns», sagte ein Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Valora sei überzeugt, weiterhin ein starker Partner für die SBB zu sein.

Von der Ausschreibung sei man nicht überrascht worden, sagte der Sprecher weiter. Als langjähriger Partner sei Valora in einem regelmässigen Austausch mit der SBB. Für die Ausschreibung rechnet sich das Handelsunternehmen «sehr gute Chancen» aus. «Wir kennen das Impulsgeschäft in- und auswendig.

Aktie gibt deutlich nach
An der Börse kommen die Nachrichten nicht gut an. «Eigentlich war klar, dass die Verträge mit der SBB früher oder später neu ausgehandelt werden müssen», sagte ein Händler. Er nimmt an, dass die Verträge in der Vergangenheit an die Teuerung gekoppelt waren und die Neuaushandlungen nun tendenziell höhere Mietsätze für Valora bedeuten dürften. «Das sind dann auch die Ängste, die die Aktie heute belasten», so sein Fazit. Die Titel stehen entsprechend unter Druck und verlieren am Vormittag in einem kaum veränderten Gesamtmarkt 3,1 Prozent auf 326,50 Franken. (awp/mc/pg)

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