Genfer Biotechunternehmen Obseva will an die Schweizer Börse

Genfer Biotechunternehmen Obseva will an die Schweizer Börse
Ernest Loumaye, Mitbegründer und CEO Obseva.

Genf – Das Genfer Biopharmaunternehmen Obseva strebt eine Zweitkotierung an der Schweizer Börse an. Ab Freitag kommender Woche (13. Juli) sollen die bereits an der Nasdaq kotierten Titel auch an der SIX Swiss Exchange gehandelt werden, wie das Unternehmen mitteilte. Gleichzeitig kündigt Obseva-CEO Ernest Loumaye die Markteinführung des ersten Produktes auf Ende 2020 an.

Insgesamt will das Unternehmen gut 45 Millionen Namenaktien unter dem Kürzel «OBSN» kotieren lassen. Darüber hinaus sollen formell gut 20 Millionen Namenaktien gelistet werden, welche allenfalls aus dem bedingten Kapital ausgegeben werden. Im Zusammenhang mit dieser Zweitkotierung werden aber keine neuen Aktien emittiert. Der Anteil an frei handelbaren Aktien (Free Float) liegt bei 45,84 Prozent.

Der Ausgabepreis für die Aktien wird aufgrund des Schlusspreises der Aktie an der Nasdaq am 12. Juli festgelegt. Dieser liegt aktuell bei 15,32 US-Dollar und wird entsprechend in Franken umgerechnet. Obseva geht davon aus, dass die Marktkapitalisierung über 650 Millionen Franken erreichen wird.

Erstes Medikament Ende 2020 auf dem Markt
Mit der Zweitkotierung will das Unternehmen seinen Bekanntheitsgrad bei Schweizer und europäischen Investoren steigern sowie seine Finanzierungsoptionen ausweiten. Zudem verspreche die Schweizer Gesetzgebung besseren Schutz vor einer Übernahme, heisst es.

Mit dem Datum für den Schweizer Börsengang meldet Obseva auch Fortschritte auf der Produkteseite. «Aufgrund der positiven klinischen Ergebnisse für die Phase-III-Studie zu Nolasiban erwarten wir bis zum Ende des Jahres 2020 den Markteintritt in Europa», sagte CEO Ernest Loumaye am Freitag gegenüber AWP.

Es wäre das erste Produkt, das das Unternehmen vermarkten kann. Der Verkauf in den USA sollte ein Jahr später mit einer zusätzlichen klinischen Phase-III-Studie erfolgen. Nolasiban verbessert die Ergebnisse der In-vitro-Fertilisation.

Die vom Gynäkologen und früheren Serono-Forscher Ernest Loumaye 2012 gegründete Obseva ist in der Reproduktionsmedizin tätig und auf die Entwicklung neuartiger Therapeutika für rund um die Schwangerschaft entstehende Erkrankungen spezialisiert. Verschiedene Produkte befinden sich in der klinischen Evaluation, Umsatz generiert das Unternehmen allerdings noch nicht. Im ersten Quartal 2018 resultierte ein Verlust von knapp 20 Millionen US-Dollar, das Unternehmen verfügte damals noch über Barmittel von 95 Millionen.

Zwei Dutzend Zweitkotierungen an der SIX
An der SIX haben nach Angaben der Börse rund zwei Dutzend Unternehmen eine Zweitnotiz, darunter bekannte Grosskonzerne wie Volkswagen, Caterpillar, General Electric oder Goodyear.

Obseva wäre der zehnte Neuzugang am Schweizer Börsenplatz im laufenden Jahr. Am Montag will die Rohstoffgesellschaft Blackstone Resources ihre Aktien erstmals an der SIX handeln lassen und am Mittwoch ist das Börsendebüt des Getriebeherstellers GrazianoFairfield geplant. (awp/mc/ps)

Obseva

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