Zürich: 369 neue Wohnungen im Quartier Seebach

Zürich: 369 neue Wohnungen im Quartier Seebach
(Visualisierung: Andreas Feurer Architektur)

Zürich – Das Ja des Gemeinderats vorausgesetzt, entscheiden die Stimmberechtigten nächstes Jahr über einen Kredit von 213,2 Millionen Franken für den Bau der Wohnsiedlung Leutschenbach und die Übertragung dreier Grundstücke vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen. Geplant sind 369 Wohnungen, Räume für Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe, vier Kindergärten mit Hort, Photovoltaikanlagen auf den Dachflächen und eine Tiefgarage.

2008 erwarb die Stadt Zürich von der Heineken Schweiz AG eine Parzelle an der Leutschenbachstrasse im Quartier Seebach; die beiden angrenzenden Grundstücke befanden sich bereits zuvor in ihrem Eigentum. Auf diesen drei Grundstücken westlich und östlich des Riedbachs soll nun die kommunale Wohnsiedlung Leutschenbach gebaut werden; der Gemeinderat unterstützte 2009 eine Einzelinitiative, die das verlangt hatte, und genehmigte in der Folge einen Projektkredit.

Eine Vierzimmerwohnung für 1530 Franken netto
Nach mehreren Veranstaltungen mit Quartierbewohnerinnen und -bewohnern führte die Stadt einen Wettbewerb durch, aus dem 2015 das Projekt «Souq» von Andreas Feurer Architekten (heute: Clou Architekten AG) als Sieger hervorging. Geplant sind in der Überbauung 349 Wohnungen, 9 Grosswohnungen, 11 Wohnateliers und 41 zumietbare Zimmer. 4- und 4 ½ Zimmer-Wohnungen machen knapp die Hälfte des Angebots aus. Der Netto-Mietzins für eine 93 m2 grosse 4-Zimmer-Wohnung wird sich auf 1530 Franken (freitragend) beziehungsweise 1240 Franken (subventioniert) belaufen. Rund 30 Prozent der Wohnungen sollen subventioniert werden.

Zu den Wohnungen und Zimmern kommen im Erdgeschoss der beiden Baukörper 13 Räume für Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe; in einem Innenhofgebäude werden vier Kindergärten mit Betreuungseinrichtungen untergebracht. Zum Projekt gehören im Weiteren eine Tiefgarage mit 149 Autoeinstell- und 19 Motorradplätzen sowie Photovoltaikanlagen auf den Dachflächen für den Eigenverbrauch der Mieterinnen und Mieter.

Für das Projekt beantragt der Stadtrat dem Gemeinderat zuhanden der Stimmberechtigten einen Objektkredit von 213,2 Millionen Franken. Der grösste Teil, 175,1 Millionen Franken, ist für die Wohnsiedlung samt Gewerbeflächen, Tiefgarage und den Rohbau der Kindergärten vorgesehen. 34,5 Millionen Franken werden für die Übertragung der drei Grundstücke vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen benötigt. Der Restbetrag verteilt sich auf die Ausbaukosten für die vier Kindergärten, die Neugestaltung der Vorzone entlang der Leutschenbachstrasse, die Photovoltaikanlage und auf Energiesparmassnahmen (Nutzung der Abwärme von Radio und Fernsehen SRF).

Erstbezug voraussichtlich Ende 2023
Wenn der Gemeinderat Ja sagt zum Objektkredit, die Volksabstimmung wie geplant im Februar 2019 stattfinden kann und dabei ebenfalls ein Ja resultiert, beginnen die Bauarbeiten Ende 2019 oder Anfang 2020. Die ersten Mieterinnen und Mieter könnten dann im Herbst oder Winter 2023 einziehen. Diese Wohnungen leisten einen Beitrag an das in der Gemeindeordnung festgeschriebene Ziel, den Anteil von gemeinnützigen Wohnungen an den Mietwohnungen bis 2050 auf einen Drittel zu erhöhen.

Auf dem zu überbauenden Areal befinden sich heute noch 70 Abstellflächen für Fahrzeuge von Schutz & Rettung Zürich (SRZ) sowie ein Materiallager der Dienstabteilung Verkehr. Diese Nutzungen werden 2024 in die geplante Wache Nord von SRZ verlegt. Da die Bauarbeiten für die Wohnsiedlung Leutschenbach vorher beginnen, sollen Fahrzeuge und Materiallager in Provisorien untergebracht werden; der dafür nötige Objektkredit wird zurzeit im Gemeinderat behandelt. (Stadt Zürich/mc/pg)

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