AMS mit Umsatzdelle in Q2 – Starkes Wachstum in Sicht

AMS mit Umsatzdelle in Q2 – Starkes Wachstum in Sicht
AMS-CEO Alexander Everke. (Foto: AMS)

Unterpremstätten – Der Halbleiterhersteller AMS hat offenbar im zweiten Quartal unter dem Modellwechsel beim iPhone gelitten. Der Rückgang nach dem Rekordumsatz im Startquartal hatte auf das Ergebnis jedoch einen geringeren Effekt als erwartet, und der Ausblick geht für das zweite Halbjahr von einem starken Wachstum aus. Die Aktie reagiert klar positiv.

«Wir haben ein solides Geschäft im zweiten Quartal gesehen, dass über unseren Erwartungen lag», sagte AMS-Chef Alexander Everke an einer Telefonkonferenz am Dienstag. Die Volumen bei Sensoren für Kunden aus dem Nicht-Konsumgüterbereich hätten sich stabiler entwickelt als erwartet.

Das Unternehmen, das nie bestätigt, Zulieferer von Apple zu sein, hat von April bis Juni einen Umsatz von 252,8 Millionen Dollar erzielt. Das sind zwar 18 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, aber rund 44 Prozent weniger als im Startquartal dieses Jahres (452,7 Mio USD). Das Unternehmen hatte bereits im April vor einem Einbruch gewarnt.

Schuld an der Delle sei der Übergang von einer Produktgeneration zur nächsten bei einem grossen Smartphonehersteller, hatte AMS damals als Grund angeführt. Laut Analysten sind im zweiten Quartal die Aufträge der letzten iPhone-Generation ausgelaufen und Bestellungen für die neue Generation noch nicht da gewesen.

Happiger Verlust
Dies führte zu einem happigen Verlust. Operativ fuhr AMS ein bereinigtes EBIT-Defizit von 48,6 Millionen Dollar ein verglichen mit einem knappen Gewinn im Vorjahr von 1,6 Millionen Dollar. Im Startquartal dieses Jahres hatte gar ein Betriebsgewinn von 73,9 Millionen Dollar resultiert.

Unter dem Strich stand ein Reinverlust von 34,6 Millionen Dollar, bereinigt um den Einfluss von Optionenwerten und einer Wandelanleihe gibt AMS gar einen Verlust von 103,5 Millionen an. Im Vorjahr hatte sich der Nettoverlust auf 20,9 Millionen Dollar belaufen.

Schub erwartet
AMS stellt unter anderem 3D-Sensortechnik für Smartphones her. Hier dürfte es nun wieder deutlichen Schub durch neue Modelle geben. So hat AMS vor kurzem den chinesischen Smartphonehersteller Xiaomi als Kunden gewonnen.

Im laufenden dritten Quartal erwartet AMS nun dank umfangreicher Produkthochläufe ein starkes Umsatz- und Profitabilitätswachstum. Der Umsatz soll 450 bis 490 Millionen Dollar erreichen. Das wäre im besten Fall zum 2. Quartal eine knappe Verdoppelung, gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von beinahe 60 Prozent. Die bereinigte operative Marge dürfte im unteren Zehnerbereich liegen, schrieb das Unternehmen.

Mittelfristziele bestätigt – strategische Überprüfung
Die Mittelfristziele mit einer jährliche Wachstumsrate von 60 Prozent im Zeitraum 2016 bis 2019 wurden von Everke bestätigt. Die adjustierte EBIT-Marge soll bis 2020 30 Prozent erreichen. Einschränkend verweist das Management jedoch darauf, dass es bei Portfolioänderungen, wie jetzt im zweiten Quartal gesehen, zu zeitweisen Verschiebungen kommen könnte.

Bei AMS machte der Bereich C&C (Consumer & Communications) im ersten Halbjahr rund 73 Prozent vom Umsatz aus, der Rest entfiel auf den Bereich AIM (Automotive, Industrial, Medical). Längerfristig will das Unternehmen ein Verhältnis von 60 zu 40 Prozent erreichen.

Als vielversprechende Entwicklung sieht der AMS-Chef neue Anwendungen für 3D-Sensorik etwa im Automobilbereich zur Überwachung des Innenraums. Aber auch neue Sensorfunktionen für die Bereiche industrielle Produktion, Medizin ober Umwelt in den Feldern Optik-, Audio- oder Gas-Sensoren würden neue Chancen bieten.

Zudem hat AMS eine strategische Überprüfung der Unternehmensbereiche zur Schärfung des Portfolios eingeleitet, wie Everke weiter sagte. Dabei würden zudem auch strategische Ausbaumöglichkeiten evaluiert. «Wir hoffen, im vierten Quartal aktualisierte Informationen hierzu bekanntgeben zu können.»

Trotz der Delle lagen die AMS-Zahlen teilweise über den Prognosen der Analysten, und insbesondere die positiven Erwartungen treibt die Aktien. AMS gewinnen um 11.40 Uhr in einem freundlichen Gesamtmarkt (SPI +0,5%) 8,5 Prozent auf 75,83 Franken hinzu. (awp/mc/upd/pg)

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