CH-Schluss: SMI rückt 1,3% auf 9’139 Punkte vor

CH-Schluss: SMI rückt 1,3% auf 9’139 Punkte vor

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Donnerstag beflügelt worden von guten Unternehmenszahlen und einer Entspannung im Handelskonflikt. So konnten die Schwergewichte Nestlé und Roche die Anleger mit ihrem Halbjahresergebnissen überzeugen. Zuvor hatten US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker im Streit um Strafzölle eine Einigung erzielt.

Juncker und Trump wollen nun Gespräche über die Abschaffung von Zöllen auf Industriegüter beginnen. Ein Entgegenkommen gibt es von Seiten der USA auch bei den Strafzöllen auf Stahl und Aluminium. Diese will Trump nochmals überprüfen. Mögliche hohe US-Zölle auf Autos sind nach Auffassung der EU vorerst vom Tisch. Im Gegenzug sagte Juncker zu, dass die EU den Import von Flüssiggas aus den USA erleichtern wolle und mehr Soja aus den USA einführen werde. Was die Einigung für die zukünftige US-Handelspolitik und den Zollstreit der USA mit China bedeute, sei noch unklar, meinte ein Händler.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 1,3 Prozent im Plus bei 9’139,47 Punkten. Das Tageshoch von 9’155,19 Zählern hatte der Leitindex kurz vor dem Mittag erreicht. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) ging um 1,17 Prozent höher bei 1’497,39 Stellen aus dem Handel, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,21 Prozent höher bei 10’880,89 Zählern schloss.

Angeführt wurden die Gewinner von Bâloise (+3,2%). Der Versicherer profitierte nach Umstufungen durch J.P. Morgan von Umschichtungen zu Lasten von Swiss Life (+0,1%). Die US-Grossbank stufte Bâloise von «underweight» auf «neutral» hoch, und senkte umgekehrt das Rating von Swiss Life von «neutral» auf «underweight».

Kräftig im Aufwind war auch das Schwergewicht Nestlé (+1,9%). Der Nahrungsmittelkonzern erfüllte mit seinen Halbjahreszahlen die Markterwartungen grösstenteils oder übertraf sie gar. Auch der relativ optimistische Ausblick kam gut an. Die Nestlé-Führungsriege erwartet eine Beschleunigung beim organischen Wachstum und bei der Margenverbesserung in der zweiten Jahreshälfte.

Auch die anderen beiden Schwergewichte Roche und Novartis konnten um je 1,5 Prozent zulegen. Roche hatte ebenfalls die Halbjahresresultate vorgelegt. Der Pharmakonzern schnitt durchs Band besser ab als am Markt erwartet. Am Nachmittag erlitten die Titel allerdings eine kurze Kursdelle und rutschten zwischenzeitlich ins Minus. Händler verwiesen auf Diskussionen über die Qualität der Gewinnentwicklung sowie einen Medienbericht zu einer internen Restrukturierung.

Um 1,9 Prozent legten die Sika-Papiere zu. Das von den Innerschweizern für die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2018 veröffentlichte Ergebnis lag auf Gewinnebene ebenfalls über den Erwartungen der Analysten. Die Aktien von LafargeHolcim gewannen 1,4 Prozent. Der Zementkonzern legt am Freitag seine Semesterresultate vor.

Im Minus schlossen einzig Logitech (-0,5%) und Swatch (-0,6%). Die Uhrenaktien sind schon seit Wochenmitte auf Talfahrt. Aber auch Finanzwerte wie CS (+0,2%), Partners Group (+0,2%) oder Julius Bär (+0,5%) kamen am Donnerstag verhältnismässig langsam vom Fleck.

Im breiten Markt verzeichnete Also (4,1%) deutliche Kursgewinne. Der IT-Logistiker steigerte den Umsatz. Vom Minus ins Plus drehten die Autoneum-Aktien (+1,1%). Der Zulieferer für die Automobilindustrie verdiente zwar leicht weniger, konnte aber beim Umsatz zulegen.

Inficon-Aktien, die im frühen Handel noch im Plus standen, gaben zwischenzeitlich um rund 10 Prozent nach und schlossen schliesslich um 4,1 Prozent im Minus. Das Messtechnikunternehmen vermeldete im zweiten Quartal 2018 zwar ein deutliches Wachstum beim Umsatz und den Gewinnzahlen, die Erwartungen der Analysten erfüllte es damit aber nicht ganz. Diese erwarten nun eine Verlangsamung des Inficon-Geschäfts im zweiten Semester. (awp/mc/ps)

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