Chipkonzern Intel legt zu – Anleger aber nicht zufrieden

Chipkonzern Intel legt zu – Anleger aber nicht zufrieden

Santa Clara – Der Chip-Riese Intel profitiert kräftig von Hunger nach Rechenleistung für die Cloud-Dienste. Intels Umsatz mit Prozessoren für Rechenzentren sprang im vergangenen Quartal um 27 Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar hoch. Doch zugleich dauert der Übergang auf die nächste Fertigungstechnologie länger als gedacht und Anleger befürchten härtere Konkurrenz sowie Rückschläge durch den Handelskonflikt zwischen den USA und China. Deshalb fiel die Aktie am Donnerstag nachbörslich um fast sechs Prozent.

Das Geschäft mit Chips für Rechenzentren ist für Intel nicht nur ein Wachstumstreiber, sondern auch sehr lukrativ. Dem Umsatz von 5,5 Milliarden Dollar stand ein operativer Gewinn von 2,7 Milliarden Dollar gegenüber. Allerdings erwarten Branchenanalysten, dass sich auch Halbleiter von Nvidia und des kleineren Intel-Rivalen AMD mehr Platz in den Rechenzentren sichern könnten.

Bei Prozessoren für Notebooks und Desktop-Rechner konnte Intel den Spartenumsatz um sechs Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar steigern. Abermals gelang das, weil zwar weniger – aber teurere Chips verkauft werden konnten. Insgesamt wuchs der Konzernumsatz um 15 Prozent auf knapp 17 Milliarden Dollar. Unterm Strich blieb ein Gewinn von gut fünf Milliarden Dollar in der Intel-Kasse – 78 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.

«Nicht viel, was einem nicht gefallen kann»
«Hier gibt es nicht viel, was einem nicht gefallen kann», kommentierte Finanzchef Robert Swan die Zahlen in der Telefonkonferenz mit Analysten nach Vorlage der Quartalszahlen. Er führt kommissarisch den Konzern, nachdem der langjährige Intel-Chef Brian Krzanich im Juni über eine Jahre zurückliegende Beziehung zu einer Mitarbeiterin gestürzt war. Swan betont, dass er nicht dauerhaft an der Spitze bleiben wolle.

In der Telefonkonferenz sprachen die Technik-Chefs des Konzerns auch über die Probleme beim Umstieg auf die sogenannte 10-Nanometer-Technologie von aktuell 14 Nanometer. Die schmalere Fertigungsbreite ermöglicht es, mehr Rechenleistung auf einen Halbleiter zu packen. Ursprünglich hatte Intel die 10-Nanometer-Chips noch für dieses Jahr in Aussicht gestellt. Dann wurden sie auf 2019 geschoben – und nun wurde sogar das Weihnachtsgeschäft im kommenden Jahr als Termin genannt. (awp/mc/ps)

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