US-Schluss: Dow legt 0,4% auf 25’527 Punkte zu

US-Schluss: Dow legt 0,4% auf 25’527 Punkte zu

New York – Die Entspannung im amerikanisch-europäischen Handelsstreit hat den Dow Jones Industrial am Donnerstag weiter gestützt. US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker wollen nun Gespräche über die Abschaffung von Zöllen auf Industriegüter beginnen. Mögliche hohe US-Zölle auf Autos sind nach Auffassung der Europäischen Union vorerst vom Tisch. Technologiewerte hingegen litten unter dem Kursabsturz der zuletzt rekordhohen Facebook-Aktien.

Der US-Leitindex Dow baute seine Vortagesgewinne aus und legte um 0,44 Prozent auf 25’527,07 Punkte zu. Damit bewegte er sich wieder auf dem Niveau von Ende Februar. Für den marktbreiten S&P 500 ging es hingegen um 0,30 Prozent auf 2837,44 Punkte nach unten. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 büsste 1,44 Prozent auf 7400,75 Zähler ein. Er hatte am Vortag noch ein Rekordhoch erreicht.

Facebook hatte im zweiten Quartal einen Nutzerrückgang in Europa verzeichnet, wo nach dem Skandal im Zusammenhang mit dem Datenanalyse-Unternehmen Cambridge Analytica die neuen Datenschutz-Regeln griffen, sowie eine enttäuschende Umsatzentwicklung. Zudem traut sich die Unternehmensführung nur noch eine sehr vorsichtige Prognose zu. Etliche Analysten äusserten sich negativ zu den Aktien.

Die Papiere sackten um rund 19 Prozent ab, der Börsenwert des Unternehmens sank so mit einem Schlag um etwa 120 Milliarden Dollar. Das entspricht fast der Bewertung von IBM. Am Mittwoch war die Marktkapitalisierung im nachbörslichen Handel gar in der Spitze um 151 Milliarden Dollar gefallen. Dies wäre der grösste Rutsch innerhalb eines Tages überhaupt an einer US-Börse gewesen.

Unter den weiteren Technologie-Werten sackten die Aktien von Biogen um mehr mehr als 10 Prozent ab. Der Biotechnologiekonzern hatte enttäuschende Testergebnisse zu einem Alzheimer-Produktkandidaten veröffentlicht.

Beim Bezahldienst Paypal drängte ein enttäuschender Ausblick sowohl die starken Quartalszahlen als auch das angekündigte Aktienrückkaufprogramm in den Hintergrund – die Papiere verloren 2,44 Prozent.

Aus der Automobilbranche kamen derweil weitere schlechte Nachrichten: Ein Gewinneinbruch und gesenkte Jahresziele liessen die Aktien von Ford um rund 6 Prozent sinken. Der Autobauer verwies auf Probleme bei der Truck-Produktion in Nordamerika wegen eines Feuers bei einem Zulieferer und anhaltende Schwierigkeiten im China-Geschäft, das unter sinkenden Absatzzahlen und dem Zollstreit mit den USA leide. Am Mittwoch waren bereits die Anteilscheine der Wettbewerber Fiat Chrysler und General Motors unter Druck geraten.

Im Dow hatten die Aktien des Schadenversicherers Travelers mit einem Gewinn von rund 2,5 Prozent die Nase vorn. Schlusslicht waren die Papiere von McDonald’s , die 1,73 Prozent verloren. Der weltgrösste Fast-Food-Konzern hatte beim Umsatz erneut deutliche Abstriche machen müssen.

Der Eurokurs geriet unter Druck und notierte zuletzt bei 1,1646 US-Dollar. EZB-Präsident Mario Draghi hatte energisch betont, dass die Zinsen noch lange Zeit auf einem extrem tiefen Niveau verharren werden. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1716 (Mittwoch: 1,1690) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8535 (0,8554) Euro. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gaben um 1/32 Punkte auf 99 3/32 Punkte nach und rentierten mit 2,980 Prozent. (awp/mc/ps)

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