Tamedia streicht 20 Stellen bei Editorial Services Deutschschweiz

Tamedia streicht 20 Stellen bei Editorial Services Deutschschweiz
(Bild: Tamedia/© Raisa Durandi)

Zürich – Tamedia baut im Bereich Editorial Services Deutschschweiz bis Februar 2019 rund 20 Vollzeitstellen ab. Gründe dafür seien die seit Anfang Jahr eingeführte Organisationsform sowie neue Produktionssysteme, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Die betroffenen Mitarbeitenden würden mit einem Sozialplan unterstützt, heisst es in einer Medienmitteilung. Nicht betroffen von diesem Umbau seien die Redaktionen von Tamedia in der Deutschschweiz und in der Romandie sowie die Titelredaktionen.

Tamedia passt bis Frühjahr 2019 den Bereich Editorial Services der neuen Organisationsform an. Die Vereinheitlichung der Produktionssysteme, Layouts und Produktionsprozesse ermögliche Automatisierungen und Effizienzsteigerungen. Mit der neuen Organisation wolle Tamedia die Qualität und die wirtschaftliche Eigenständigkeit und damit die journalistische Unabhängigkeit ihrer Titel sichern sowie die digitalen Angebote stärken, schreibt die Mediengruppe.

Die «notwendigen Anpassungen» im Bereich der Tamedia Editorial Services Deutschschweiz seien bislang soweit wie möglich über Fluktuation und interne Wechsel vollzogen worden. Zudem habe Tamedia seit Juni 2018 einzelnen Mitarbeitenden Aufhebungsvereinbarungen und eine finanzielle Unterstützung bei der beruflichen Neuausrichtung angeboten. Der nun geplante Abbau von rund 20 Vollzeitstellen in den Produktionsabteilungen erfolgt bis Februar 2019.

Ausbau des digitalen Journalismus
Gleichzeitig investiere Tamedia in den Ausbau des digitalen Journalismus sowie die technologische Infrastruktur, um ihre Angebote zu erweitern und die Zahl der Digitalabonnemente weiter zu steigern. Dazu gehören insbesondere die Bereiche digitales Storytelling, Datenjournalismus, Video, Infografik und soziale Netzwerke. Weiter soll der Aufbau von Produkt- und IT-Entwicklungsteams für die Bezahlmedien forciert werden.baut

Tamedia hatte die Redaktionen ihrer bezahlten Tages- und Sonntagszeitungen auf Anfang 2018 neu aufgestellt. Die neue Organisation ermöglicht zwei zentrale Redaktionen in der Deutschschweiz und der Romandie an den Standorten Bern, Lausanne und Zürich sowie eigenständige Titelredaktionen in den Regionen. Tamedia hat elf bezahlte Tageszeitungen und zwei Sonntagszeitungen.

«Generalangriff auf essentielle Arbeitnehmerrechte»
Auch Vania Alleva, die Präsidentin der Gewerkschaft Unia, fand deutliche Worte. Sie sprach von einem «Generalangriff auf essentielle Arbeitnehmerrechte». Es gehe nicht um ein paar technische Anpassungen für Detailfragen. Es gehe ums Ganze. Der Grundsatz «Schweizer Löhne für Arbeit in der Schweiz» solle geopfert werden. (awp/mc/pg)

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