CH-Schluss: SMI legt 0,3% auf 8843 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 0,3% auf 8843 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Freitag nach einer ansonsten insgesamt von Verlusten geprägten Woche mit etwas festeren Notierungen abgeschlossen. Im Umfeld anhaltender Sorgen um den Handelsstreit der USA mit China, gaben dem Leitbarometer SMI die Schwergewichte Nestlé, Novartis und insbesondere Roche guten Halt. Auf der Gegenseite fielen dagegen Bankaktien in Ungnade. Der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht trieb am Nachmittag in erster Linie den Dollar in die Höhe.

Der Arbeitsmarkt der weltweit grössten Volkswirtschaft zeigte sich im August in einer robusten Verfassung mit einem über Erwarten starken Anstieg bei der Beschäftigung und steigenden Löhnen. Die Notenbank Fed dürfte dieser Bericht aber nicht aus der Ruhe bringen, kommentierte ein Marktbeobachter die Lage. Sie werde an den moderaten Zinserhöhungen festhalten und kein schnelleres Tempo anschlagen. Währenddessen geht US-Präsident Donald Trump im Zollstreit unbeirrt seinen Weg. Er hat mit neuen Zöllen auf chinesischen Waren im Umfang von 200 Milliarden Dollar gedroht.

Bis Börsenschluss gewann der Swiss Market Index (SMI) 0,28 Prozent auf 8’843,11 Punkte dazu, nachdem er die Marke von 8’800 Stellen kurz nach Veröffentlichung des Jobs Reports kurzzeitig unterschritten hatte. Auf Wochensicht resultierte aber dennoch ein klarer Rückgang von 1,5 Prozent. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg am Berichtstag lediglich mit 0,10 Prozent auf 1’445,19 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,22 Prozent auf 10’552,68 Zähler. Am Ende gab es gleich viele Gewinner wie Verlierer. Zwei Papiere (Schindler PS, Dufry) bewegten sich nicht.

Für den positiven Abschluss am Aktienmarkt zum Wochenende hin zeichneten sich die Schwergewichte verantwortlich, die zuletzt verlorenes Terrain teilweise wieder gutmachen konnten. Defensive Werte fanden in dem von Vorsicht geprägten Marktumfeld am meisten Zuspruch.

Allen voran kletterten die Genussscheine des Pharmakonzerns Roche um 1,2 Prozent in die Höhe. Roche profitierten dabei auch von einem Artikel im Fachjournal New England Journal of Medicine (NEJM) über die jüngsten Daten von Tamiflu-Nachfolger Baloxavir. In Analystenkreisen wird noch im laufenden Jahr mit einer Zulassung gerechnet. Novartis wurden von Jefferies als «kaufenswert» bestätigt und rückten um 0,5 Prozent vor, Nestlé gewannen ohne News 0,4 Prozent.

Die stärksten Avancen unter den Blue Chips verzeichneten die volatilen Titel des Backwarenkonzerns Aryzta (+4,2%), die allerdings im Verlauf der Woche beinahe bis auf den Mitte August erreichten Allzeittiefstkurs abgerutscht waren. In die Höhe ging es zum Wochenschluss auch mit Titeln wie Vifor Pharma (+2,2%) oder Lonza (+1,5%).

Auf der Gegenseite übten die Grossbanken UBS (-1,0%) und Credit Suisse (-0,9%) Druck auf den Gesamtmarkt aus. Sie folgten dem europäischen Bankensektor, der unter der Marktschwäche etwa der deutschen Institute litt. Und Julius Bär (-0,7%) profitierten kaum von einer positiven Studie von HSBC, die den Titel neu zum «Kauf» empfahl.

Einbussen verzeichneten auch die Versicherer Bâloise und Swiss Re (je -0,7%) oder Zykliker wie Adecco (-0,6%) oder LafargeHolcim (-0,5%). Die Aktien des Zementkonzerns litten etwas unter einer Kurszielsenkung durch JPMorgan und unter Sorgen um weitere Währungsturbulenzen in den Schwellenländern.

In der zweiten Reihe sackten Schmolz + Bickenbach um 4,6 Prozent ab. Die US-Air Force hatte bei der amerikanischen Tochter A. Finkl & Sons einen Auftrag storniert. Der Schritt sei nach dem Einspruch eines Wettbewerbers erfolgt, bestätigte das Unternehmen entsprechende Marktberichte.

Dorma+Kaba verloren nach einer Abstufung durch Kepler Cheuvreux 2,5 Prozent. Idorsia hingegen profitierten von einem positiven Kommentar der Berenberg Bank und gewannen 4,4 Prozent. Es zeige sich mit einigen Studienstarts eine positive Entwicklung der Pipeline, auch wenn die Forschungskosten hoch blieben und das Unternehmen wohl weiteres Kapital benötigen werde, so die Analysten. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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